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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
Autoren: div.
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war undenkbar, dazu hielt Iratio Hondro die Zügel zu straff gespannt.
    Weil man sich aber über den Wahrheitsgehalt des NervengiftGerüchts nicht im klaren war, war man auch nicht sicher, ob Kel Bassa als Held angesehen werden müsse oder als einer, der, weil er die Nase voll hatte, einfach davongelaufen war. Plophos, obwohl seit dreihundert Jahren besiedelt, war immer noch eine wilde, menschenleere Welt. Kel hatte tausend Möglichkeiten, sich in der
    Wildnis zu verbergen, wenn er für den Rest seines Lebens einsam bleiben wollte.
    Das war die Meinung der Öffentlichkeit, geteilt und unsicher. Einmütigkeit herrschte jedoch in den Dienststellen der Blauen Garde, die mit der Untersuchung des Falles beauftragt waren. Hier wurde der schurkische Charakter des Obmanns nicht in Zweifel gezogen, denn jedes Mitglied der Garde erhielt in vierwöchigen Intervallen das lebenspendende Gegengift, das das Virus in seinem Blut für eine Weile betäubte. Die Mitglieder der Garde waren außer dem Obmann und ein paar seiner engsten zivilen Mitarbeiter die einzigen, die die Öffentlichkeit hätten darüber aufklären können, daß die Verweigerung des Gegengifts nicht Wahnsinn, sondern Tod bedeutete - einen Tod, der durch allmähliche Zersetzung wichtiger Körperorgane hervorgerufen wurde. Aber was für eine Rolle spielte das schon?
    Den Dienststellen war von vornherein klar, daß Kel Bassa nicht aus eigenem Entschluß untergetaucht sein konnte. Nach zentraler Zeitrechnung schrieb man am Tag seines Verschwindens den 27. Juni 2329. Am frühen Morgen des 29. Juni war Kel zur Injektion fällig. Wenn er die Injektion nicht erhielt, war er am Abend des 30. Juni, spätestens am Morgen des 1. Juli ein toter Mann.
    Für eine gewaltsame Entführung des Leutnants Kel Bassa gab es jedoch keinerlei Anhaltspunkte. Hätte in seinem Appartement ein Kampf stattgefunden, hätte die Alarmanlage angesprochen. Wäre die Tür des Appartements mit Gewalt geöffnet worden, wäre ebenfalls eine Warnung erfolgt. Außer mit dem dazugehörigen elektronischen Kodegeber konnte das Türschloß jedoch nicht geöffnet werden - es sei denn unter Zuhilfenahme von Geräten, die nicht einmal der Geheimdienst besaß. Natürlich existierte ein Doppelschlüssel, aber der war, wie die Untersuchung ergab, von seinem Aufbewahrungsort in einem Safe der Geheimdienstzentrale nicht entfernt worden.
    Es blieb also noch die Möglichkeit, daß Kel Bassa zu irgendeinem Zeitpunkt der Vergangenheit einem Fremden, vielleicht jemandem, den er für einen Freund hielt, Zutritt zu seiner Wohnung gestattet hatte und daß dieser Fremde während seiner Abwesenheit einen Mechanismus installierte, der, als er zu einem bestimmten Zeitpunkt durch Fernbedienung ausgelöst wurde, Kel Bassa zum Fortlaufen zwang. Was sie sich unter einem solchen Mechanismus vorstellten, darüber vermochten die Beamten keinerlei überzeugende Erklärung zu geben. Das beste, was man sagen konnte, war, in einem Fall wie diesem seien der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Der hypothetische Fremde mußte übrigens außer dem Mechanismus noch eine Brandbombe in das Appartement gebracht haben, denn der Brand, der Bassas Wohnung schließlich vernichtete, war mehr eine Explosion gewesen - heiß genug, um alles innerhalb der vier Wände restlos zu zerstören, und viel zu rasch vorbei, als daß er sich für die Nachbarappartements zu einer Gefahr hätte entwickeln können. Das war logisch. Der Fremde wollte natürlich nicht, daß bei der unvermeidlichen Untersuchung des Falles sein Mechanismus gefunden würde, der unter Umständen seine Identität enthüllt hätte.
    Der automatische Pförtner am Haupteingang des Gebäudes verzeichnete, daß Kel Bassa das Haus um 19:31:58 verlassen habe. Wie üblich, hatte er eine Aufnahme angefertigt. Das Bild zeigte Kel Bassa mit nachdenklichem Gesicht. Er war allein gewesen.
    Die Inhaber der beiden benachbarten Appartements, Leutnant Lem Chandler und Captain Wynn Ralston, waren zur fraglichen Zeit im Dienst gewesen. Ebenso im Dienst befand sich Oberleutnant Killam Feep, der die Wohnung über Kel Bassa innehatte. Der Bewohner des Appartements darunter, Leutnant Henny Opal, hatte zwar dienstfrei gehabt, war jedoch nicht zu Hause gewesen. Er entschuldigte sich mit einem verlegenen Lächeln und dem Hinweis, daß er in der Stadt eine Freundin habe.
    Mit anderen Worten, Isit Huran und sein Geheimdienst tappten im dunkeln. Von Kel Bassa fehlte nach wie vor jede Spur. Es gab keinen Hinweis darauf, wie
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