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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
Autoren: div.
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»So! Und warum sollten sie das nicht tun?« fragte er zynisch.
    Isit verstand das Zeichen und erhob sich. »Ich werde mich sofort darum kümmern, Sir«, sagte er diensteifrig.
    Der Obmann entließ ihn mit einer Handbewegung. Isit biß die Zähne zusammen. Jedesmal, wenn er so entlassen wurde, erinnerte er sich an die Zeit, als er Hondro bei den Mathematikaufgaben geholfen hatte.
    Kel Bassa lag in der Dunkelheit. Um ihn herum war es wohlig warm, und aus der Finsternis drangen dunkle Stimmen. Kel Bassa wußte nicht, wo er war, und jedesmal, wenn er die Erinnerung zu packen versuchte, entschwand sie ihm wieder.
    Nur eines war ihm plötzlich klar: Er durfte keine Zeit verlieren! Er mußte zur Injektion erscheinen, sonst war er verloren! Wie lange lag er schon hier? Wieviel Zeit blieb ihm noch?
    Er versuchte, sich aufzurichten, aber etwas auf seiner Schulter ließ ihn nicht in die Höhe. Er wollte schreien, aber alles, was er hervorbrachte, war ein mattes Gurgeln. Die Kinnlade fühlte sich an, als gehörte sie nicht ihm, und die Stimmbänder wollten nicht mehr so, wie er wollte.
    Jemand in der Dunkelheit sagte die Worte: »Gesichtssinn ausgeschaltet, das ist das erste Symptom!«
    Und eine zweite Stimme antwortete: »Kehlkopfmuskulatur erschlafft zusehends.«
    Von irgendwoher kam zustimmendes Gemurmel. Kel Bassa dachte über die Worte nach. Gesichtssinn...? Kehlkopf...? Es lag wohl daran, daß auch sein Gehirn nicht mehr richtig arbeitete, sonst wäre er früher darauf gekommen, daß sie über ihn sprachen. Sein Gesichtssinn war ausgeschaltet, seine Kehlkopfmuskulatur erschlaffte. Und das Symptom, von dem sie sprachen, war das Symptom der Vergiftung, die jeden Körper überflutete, der nicht rechtzeitig das Gegengift erhielt.
    Kel bäumte sich auf, aber es war mehr ein Aufbäumen der Seele. In seinen Muskeln war keine Kraft mehr. Was hatten sie mit ihm vor? Hatten sie sich ihn als Versuchsobjekt ausgesucht, an dem sie in aller Ruhe den fortschreitenden Zerfall studieren konnten? Warum gerade ihn? Warum war er ihnen gefolgt? Wie kam er überhaupt hierher?
    In der Dunkelheit des beginnenden Todes kämpfte Kel Bassas Vernunft ihren letzten Kampf. Der Verstand sträubte sich gegen die Vorstellung, hilflos dem Untergang verdammt zu sein, und je länger er sich sträubte, desto enger wurde die würgende Umklammerung, desto geringer wurde der Spielraum, auf dem die tobenden Gedanken sich bewegten.
    Merkwürdiges ging in Kels Gehirn vor. Wohltätige Ohnmacht wollte es beruhigen, aber die Erkenntnis, daß die Ohnmacht den Tod bedeutete, trieb es beinahe zum Wahnsinn.
    Nur ein einziges Mal, drei oder vier Sekunden lang, war Kel noch mit Bewußtsein Herr seiner Gedanken. Das war, als jemand dicht neben ihm sagte: »Es ist soweit!«
    Einen Augenblick später spürte Kel stechenden Schmerz. Er wußte nicht, was ihn verursachte. Er begriff nur, daß er den Tod bedeutete. Eine Woge der Verzweiflung spülte den letzten Rest Bewußtsein hinweg.
    Der Funke erlosch, und die Finsternis war vollkommen.
    In seinem Arbeitszimmer saß Isit Huran und grübelte über das Problem nach, das sich so plötzlich vor ihm aufgetan hatte.
    Schön - er hatte selbst schon erwogen, die neuen Springer bei
    Gelegenheit erneut zu überprüfen. Vieles an ihrer Geschichte klang merkwürdig, und er war ziemlich sicher, daß sich hinter den neun exotischen Gestalten mehr verbarg, als sie wahrhaben wollten. Aber er brauchte Zeit dazu. Er konnte nicht mit der Tür ins Haus fallen. War sein Verdacht nicht gerechtfertigt, dann konnte ein voreiliger Schritt Milliardenverluste für Plophos bedeuten.
    Der Teufel sollte den Obmann und seine logische Maschine holen. Die Positronik hatte entschieden, daß es auf Plophos wahrscheinlich terranische Agenten gäbe. Die einzigen, auf die Hondro seinen Verdacht konzentrieren konnte, waren die Springer. Also schob er Isit den Ball zu, damit er ihn weiterspiele. Er wollte Resultate sehen, und zwar rasch. Zögerte Isit, dann war Hondro ungnädig, zögerte er nicht und brachte durch zu kompromittierende Maßnahmen das Molkex-Geschäft zum Scheitern, dann war er ebenfalls ungnädig.
    Ganz deutlich sah Isit das schmale Band vor sich, auf dem er sich bewegte. Links und rechts gähnte der Abgrund. Er brauchte nur einen einzigen Fehltritt zu tun, dann stieß man ihn hinunter. Es bedurfte dazu nicht viel. Eigentlich nur zweier Worte, aus dem richtigen Mund gesprochen: »Injektion verweigert.«
    Isit fragte sich, wieviel er dafür gäbe,
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