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PR Action 30 Das Dunkle Korps

PR Action 30 Das Dunkle Korps

Titel: PR Action 30 Das Dunkle Korps
Autoren: Perry Rhodan
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blickte von einem Arzt zum anderen. Ein unbehagliches Gefühl ergriff mich; die Gesichter beider Ärzte drückten eine gewisse Verstörtheit aus.
    »Ich bin Ärger gewohnt«, antwortete ich. »Brustschmerzen und Atemnot. Haben Sie die Ursachen ermitteln können?«
    Gleichzeitig nickten die beiden.
    »Wir haben wenig Arbeit gehabt. Po-sitronische Tomografie und das gesamte Programm.«
    »Und?« Ich schwang die Beine herum und stellte die Füße auf den mit Teppich belegten Boden. Die Ärzte wechselten, wie es schien, ratlose Blicke. Es sah so aus, als sei das Untersuchungsergebnis schwerwiegender und bedrohlicher, als die Mediker es zugeben mochten.
    »Ich bin nicht hier, um weiterhin Rätsel zu raten«, sagte ich nachdrücklich. Der Zellaktivator baumelte an der Halskette vor meiner Brust. Ich klammerte mich Hilfe suchend an das golden schimmernde Objekt. »Sagen Sie mir, was Sie herausgefunden haben.«
    Wieder zögerten die Ärzte. Im Raum hatte sich eine bedrohliche Stille ausgebreitet. Dann knurrte Spyker Baran: »Los, Kollege. Zeigen Sie’s dem Großadministrator.«
    »Ich werde nicht vor Schreck kollabieren, meine Herren«, half ich nach.
    Drenq Ravinder - ich las den Namen von dem Holoschild an der Brust des Ärztekittels ab - nahm ein Steuergerät, drückte einige Knöpfe, und die prächtige Naturillusion der Stirnwand verschwand. Zuerst blieb die Fläche schwarz, dann bildeten sich zugleich mit der dreidimensionalen Struktur eines riesigen Bildes auch die vermutlich natürlichen Farben einer Körperinnensicht aus.
    Ich zuckte erschrocken zusammen.
    Ich sah zwischen den Konturen beider Lungenflügel eine fremde Lebensform. Sie ähnelte auf den ersten Blick einem Kraken oder der sagenhaften Alraune, einem pflanzlichen Fantasiewesen mit Wurzel-Ärmchen, entfernt humanoid, schwer zu beschreiben; ein Symbiont oder ein Parasit.
    »Was ist das?«, fragte ich leise und starrte erschüttert das Hologramm der fremden Lebensform an, dieses flache ... Ding mit winzigen, dünnen Tentakeln, die sich suchend und gierig bewegten.
    »Das haben wir gefunden«, sagte Professor Baran. »Wir haben keine Verstandesfunktionen entdecken können. Kein zentrales Gehirn.«
    Eine Maßskala wurde in dem Hologramm eingeblendet, gleichzeitig erfolgte eine Ausschnittvergrößerung. Ich sah Teile meines Brustkorbs und erinnerte mich zwangsläufig wieder an jene Operation, in der ich entsetzt die riesige Wunde in meinem Körper gesehen hatte.
    Schweigend nahm ich zur Kenntnis, dass der Symbiont etwa zwanzig Zentimeter lang und ungefähr zehn Zentimeter breit war. Ununterbrochen strudelten die kleinen Ausläufer, bleich wie unterirdische Wurzeln.
    »Was haben Sie sonst herausfinden können?«, erkundigte ich mich beklommen.
    Professor Baran zog den Kopf zwischen die Schultern. »Wir können, ohne das ... Präparat zur Untersuchung, zur Sektion vorliegen zu haben, also, wir können nichts sagen. Wir müssten eine lange Reihe Untersuchungen durchführen.«
    »Den Sinn oder den Zweck des Fremdkörpers können wir nicht beurteilen, Sir«, bestätigte Ravinder.
    »Also muss ich diesen Parasiten weiter tragen ... ertragen?«, sagte ich leise. Demnach war mir während jener schaurigen Operation der Fremdkörper implantiert worden; nicht anders war es meiner Meinung nach gewesen. Für mich bedeutete das Einsetzen des Symbionten
    - was eigentlich? Was bewirkte er außer gelegentlichem Nervenschmerz und Unterfunktion der Lungen und der Bronchien?
    »Es liegt an Ihnen, Groß administrator«, sagte Professor Baran und setzte sich wieder. Unverändert zeigte die holografische Vergrößerung das Bild, das in der Lage war, mein Leben zu verändern oder, trotz des Geschenks von ES, zu beenden.
    Mit halber Aufmerksamkeit hörte ich, wie Baran den Satz beendete. »Es scheint kein medizinisches Wagnis zu sein, dieses fremde Ding herauszuoperieren. Meine Mannschaft wäre damit nicht überfordert.«
    Ich nickte langsam. Ich stand auf und setzte mich wieder, ohne die Augen von dem entsetzlichen Bild zu nehmen. Meine Gedanken wirbelten, aber in der Stille fühlte ich meine Entscheidung reifen; langsam, wie eine Frucht, die irgendwann aufplatzen wurde. Ich starrte in Barans Gesicht und sagte mit rauer Stimme:
    »Danke für das Angebot. Vielleicht komme ich bald darauf zurück. Aber ich werde noch etwas warten, denn ...«
    Die schalldichte Tür summte zurück. Die Köpfe der drei Männer fuhren herum. Reginald Bull stürzte in den Raum, mit hochrotem Kopf und allen
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