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PR Action 30 Das Dunkle Korps

PR Action 30 Das Dunkle Korps

Titel: PR Action 30 Das Dunkle Korps
Autoren: Perry Rhodan
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sich an seiner Enttäuschung und seiner Wut zu verschlucken. Die Menge der Falten in seinem Gesicht wirkte plötzlich verdoppelt, die Färbung der Gesichtshaut und der Hände wechselte ins dunkle Blau. »Sie sehen einen Mann der Ohnmacht vor sich, meine Herren. Trotz vierzigjähriger Erfahrung.«
    Rhodan hatte keine Antwort parat. Noch während er krosse Schinkenstreifen auf seinen Teller häufte, summte sein Kom-Armband.
    Er tippte auf die Antworttaste. Aus dem Holo sprach ihn Farahamy an. Der Sekretär schien mit dem Erfolg seiner Bemühungen zufrieden zu sein.
    »Sir! Der Transmitter Ihres Appartements ist auf die Sicha-Hetar-Klinik geschaltet. Sie werden von den Chefärzten erwartet.«
    »Danke, Herr Sekretär«, antwortete Rhodan und blickte den Thort und BuD entschuldigend an. »Ich bin in zehn Minuten in der Klinik.«
    Das Holo erlosch. Rhodan leerte seine
    Tasse und stand auf. Er und BuD wechselten einen BDck, dann erklärte BuD: »Ich komme mit. Ich habe gern Informationen aus erster Hand. Wenn Sie gestatten, Thort Tsamal...?«
    Auch der Thort erhob sich etwas schwerfäDig aus seinem Sessel, drückte unauffällig einen Rufknopf und antwortete: »Selbstverständlich. Viel Erfolg, Perry Rhodan. Verständigen Sie mich bitte sofort, was die Untersuchung ergeben hat.«
    »Sie erfahren es als Erster«, sagte Rhodan, nickte BuD zu und präzisierte: »Oder als Zweiter.«
    Eine der vielen jungen Ordonnanzen betrat die Terrasse und bat Bull und Rhodan, ihr zu folgen. Der Thort fiel schwer in den Sessel zurück und blickte den Männern nach, bis die schweren Türen zugegDtten waren. Sein Gesichtsausdruck war in sich gekehrt und schwer zu deuten; er presste die Lippen zu einem messerscharfen Spalt aufeinander.
    Als ob sich eine rote Blüte in Zeitlupe öffnen würde, glitten die Ränder auseinander. In einem Geflecht dünner und dicker Adern pulsierte eine Flüssigkeit, dehnte manche Gefäße und ließ andere schrumpfen, während eine ungeheure Basstrommel geschlagen wurde.
    Der Takt entsprach dem Schlagen des Herzens; zweimal in der Sekunde, 120-mal in der Minute. Durch das dröhnende Donnern hörte ich eine Stimme, laut wie der Strahlenausbruch einer Sonne.
    » Vorsicht ist die Schwester der Furcht. Nicht immer hat Vorsicht dein Leben bestimmt. Fürchtest du dich jetzt?«
    Ich wusste es selbst nicht und schwieg. Voll Entsetzen erkannte ich, dass die vermeintlichen Blütenblätter lebens-

    wichtige Teile meines Körpers waren, in dem eine riesige Wunde klaffte.
    »Furcht aber ist die Tochter der Schmerzen. Fühlst du jetzt, wie der Schmerz dich zu verzehren droht?«
    Ich wollte antworten, aber mein Entsetzen steigerte sich, als ich bemerkte, dass ich keine Stimme besaß. Als sich die auseinanderklaffenden Teile bewegten, glaubte ich die Geräusche eines Sturms zu hören - ich erkannte, dass ich meine eigenen Lungen sehen konnte und zwischen ihnen, von den Rippen wie von einem Gefängnisgitter umfasst, einen Hohlraum.
    Die fremde Stimme schwieg, die Herz-schlag-Trommel pochte ohrenbetäubend, und durch meine Lungen fegten Orkanböen. Ein Gedanke wisperte mir zu, dass ich mich in Gefangenschaft befand, und während sich der Hohlraum in meiner Brust mit einem Nebel oder einer milchigen Flüssigkeit füllte, sah ich eine Reihe jener Bilder, von denen man sagte, dass sie - unmittelbar vor dem endgültigen Tod - alle Stationen des Lebens in kosmischer Klarheit und in unzweifelhafter Bedeutung für das Individuum schilderten.
    Ich sah, wie Gucky litt und wie sich der ferronische Botschafter in einen Teleporter verwandelte, erlebte das Psi-Chaos auf Terra und die Zwischenfälle im Ausbildungszentrum auf der Venus. Die Erstürmung der Arkonidenpositro-nik durchlebte ich ein zweites Mal und fühlte mit schockartigem Bedauern, wie Kakuta seine Fähigkeit verlor und mich verschleppte.
    Innerhalb des Ovals in meiner Brusthöhle kondensierte der Nebel zu faserigen Strukturen. Überstrahlt vom sternartig strahlenden Gold des Zellaktivators, entstand ein Ding, ein zuckendes, lebendiges Wesen, das mit Tentakeln, die langsam wuchsen, nach den Rippen und den Lungenflügeln tastete und sich bewegte wie eine Amöbe oder ein fahles Tier aus der Tiefsee.
    Zwischen den Trommelschlägen hörte ich ein sonores Gelächter, das ich sofort wiedererkannte. So lachte nur ES, und ES lachte mich aus, weil ich versuchte, das Physiotron einzuschalten und zu steuern.
    »Wenn dich die Furcht und die Schmerzen nicht umbringen, dann wird dich dieses Wesen
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