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PR 2694 – Todeslabyrinth

PR 2694 – Todeslabyrinth

Titel: PR 2694 – Todeslabyrinth
Autoren: Susan Schwartz
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Gedanken, wie sie mir in den Sinn kommen, und dann hilft mir ein Lektor, dass der Text lesbar wird. Ich muss dazu nicht verreisen, ich muss nicht recherchieren, es ist ja mein Leben. Alles in mir drin.
    Das wird eine schöne Sache!
    Ich freue mich darauf.
     
    *
     
    Saram Ialtek wurde bereits in seinem Büro erwartet.
    Chourtaird sah aus wie ein menschlicher Greis, wobei schwer zu sagen war, ob Mann oder Frau. Ab einer gewissen Lebensphase nähern sich Alter und Falten einander an, wenn die Haut papieren wird und das Gesicht fast nur noch aus Augen und Nase besteht und der Kopf aus Ohren. Er stand stark verkrümmt und dadurch klein wirkend da, doch der Mediker wusste, dass der Sayporaner sich durchaus aufrichten konnte, und dann erreichte er fast zwei Meter. Er war hager und wirkte zerbrechlich. Der Chour-Sayporaner war nun Konsul und ein Freund.
    »Vielen Dank, dass du mich empfängst«, sagte der Uralte. Ialtek hatte sich über verschiedene Kanäle Informationen über ihn beschafft. Chourtaird besaß eine Menge Organe, die nicht mehr von ihrer Herkunft her seine eigenen waren. Schätzungen zufolge war er weit über tausend terranische Jahre alt. Kein Wunder, dass er so alt aussah – wobei dies Teil seines Auftretens war, eine gezielte Wirkung auf andere haben sollte. Weise war er sicherlich, bedingt durch seine Erfahrungen und seine lebenslangen soziologischen Studien; aber war er damit zwangsläufig gütig?
    Ialtek machte aus seinem Misstrauen keinen Hehl. Er reichte Chourtaird auf terranische Weise kurz die Hand, gab sich aber nicht übermäßig gastfreundlich. »Vielen Dank für dein rasches Kommen.«
    »Das war mein Anliegen.«
    »Ich weiß. Ich hätte es allerdings nicht zugelassen, wenn wir nicht so verzweifelt wären. Aber momentan haben wir ein wenig Zeit gewonnen.« Ialtek wies dem Sayporaner einen Platz zu.
    »Dann konnte ich dir mit meinen Informationen also behilflich sein?«, erkundigte sich der Konsul höflich, während er sich setzte. Eine Erfrischung lehnte er ab.
    Ialtek nahm seinen Kaffee allerdings, er brauchte wenigstens einen Muntermacher, weil er nie genug Zeit für Schlaf fand. »Äußerst hilfreich. Ich habe einen Cocktail gemixt, der es in sich hatte. Das Risiko bin ich eingegangen, andernfalls wäre Shamsur ohnehin in den letzten Stunden gestorben. Momentan ist er wach und klar. Allerdings haben wir seine Motorik nicht mehr hinbekommen. Und er ist inzwischen auch sehr schwach geworden.«
    »Selbst dieses Mittel wird ihn nicht lange am Leben erhalten können.«
    »Sicherlich.«
    Ialtek trank den Kaffee leer und sah aus dem Fenster. Der Himmel war wolkenlos, winterlich blau, die Sonne schien, und alles war, wie es sein sollte. Nur der Ort stimmte nicht. Auch wenn es Terrania war und dort gen Horizont die dunstig verhangene Silhouette der Stahlorchidee schwebte. Auch wenn es Terra war und Sol und alle anderen Planeten. Es war nicht die Milchstraße. Und 35 Millionen Terraner waren gegangen, noch weiter fort und für immer.
    Er hatte das Angebot bekommen mitzugehen. Wie jeder, der Delorian zuhörte.
    Aber er hatte den Gedanken fallen lassen. Nein, dort gehörte er nicht hin.
    »Nachdem du mir geholfen hast, kann ich dir den Besuch bei Shamsur Routh nicht länger verwehren«, fuhr er fort, »auch wenn ich ihn nach wie vor nicht für gut halte. Sobald ich merke, dass mein Patient sich unnötig aufregt, werde ich dich sofort entfernen lassen.«
    »Einverstanden«, sagte der Sayporaner gleichmütig.
    »Aber bevor wir zu ihm gehen, habe ich eine Frage.« Saram beugte sich vor. »Wer ist Shamsur Routh? Welche Bedeutung hat er? Weshalb wird so ein Aufhebens um ihn gemacht, weshalb ist er hier in meiner Klinik und nicht einfach irgendwo?«
    Chourtaird erwiderte seinen Blick. Sein rechtes Auge schimmerte goldfarben, die länglich nach oben gezogene Pupille war von eckiger Form. Das linke Auge dagegen war milchig, es schien blind zu sein. »Er ist von sehr großer Bedeutung«, antwortete er langsam. »Abgesehen davon, dass er mein Ziehsohn ist.«
    »Dann kläre mich bitte auf.«
    »Es ist eine ... künftige Bedeutung«, wich der Konsul aus.
    Ialtek hatte damit gerechnet. Er stand auf und ging langsam auf den Sayporaner zu. »Ich gestatte dir den Besuch«, sagte er langsam und deutlich. »Aber falls du vorhast, irgendeine Manipulation an ihm vorzunehmen, am lebenden oder toten Körper, sei gewarnt: Das werde ich nicht zulassen. Versuch nicht, mich mit irgendwelchen Dokumenten zu manipulieren, Shamsur
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