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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille
Autoren: Leo Lukas
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zweidimensionale Ebene, während die Dreierpotenz, sinngemäß der Kubus, den dreidimensionalen Raum symbolisiert. Somit führt die Sechsundzwanzig von einer Dimension in die nächsthöhere.«
    »Unheimlich spannend.«
    »Damit nicht genug, ergeben auch die kabbalistischen Zahlenwerte der vier hebräischen Buchstaben des Gottesnamens JHWH in Summe sechsundzwanzig. Die Buchstaben des Tetragramms ihrerseits bezeichnen die Zeit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Deswegen bildet die Sechsundzwanzig nicht nur den Übergang zwischen den räumlichen Dimensionen, sondern auch zwischen den Zeitebenen. Und das macht sie laut Fermat einfach göttlicher als alle anderen Zahlen.«
    »Danke, wieder was gelernt. Aber worauf willst du hinaus?«
    »Nun, nichts gegen den alten Fermat, aber in den seither verstrichenen drei Jahrtausenden sind wir noch ein bisschen schlauer geworden. Inzwischen wissen wir, dass die wahrhaft kosmische Zahl die Vier ist.«
    »Aha. Warum?«
    »Weil sich jede beliebige andere Zahl auf vier zurückführen lässt.«
    »Wie?«
    »Eben das sollst du herausfinden. Ein Beispiel: Sieben ist sechs, sechs ist fünf, fünf ist vier und – voilà – vier ist kosmisch.«
    »Hä? Seit wann ist sieben gleich sechs?«
    »In diesem Fall existiert eine stringente Begründung, welche den Hauptteil der Lösung darstellt.«
    »Hmm... Zeitbeschränkung?«
    »Wenn überhaupt, kommst du nicht so schnell drauf. Deshalb sage ich fairerweise: bis zum nächsten Schichtwechsel. Dafür sind deine Fragen limitiert. Du darfst nur von zehn verschiedenen Zahlen die Ableitung verlangen, danach ist Sense. Hast du dann immer noch nicht geschnallt, wie es funktioniert, geht der Punkt an mich.«
    »Einverstanden. Sag mir ... dreizehn.«
    »Ausgezeichnete Wahl. Dreizehn ist acht, acht ist vier. Bingo, vier ist kosmisch.«
    Dredrebaisel kniff ein Auge zusammen. »Du improvisierst wirklich nicht einfach irgendwas, sondern folgst einem Schema?«
    »Wo denkst du hin? Selbstverständlich gibt es ein streng logisches Schema.«
    »Eins.«
    »Ist vier, und ...«
    »Halt! Ich habe nicht nach der Zahl gefragt, sondern danach, ob es sich bloß um ein Schema handelt oder um deren mehrere.«
    Scherzhaft drohte Qester ihr mit dem Finger. »Du raffiniertes Luder hast einen Zusatzhinweis herausgeschunden. Aber da Großmut mein mittlerer Name ist ...«
    »Der, der mit E beginnt, oder der mit dem Initial D?«
    Qester rang um eine pointierte Replik, als Olafur Achmedsson hereingestürmt kam und ihm eine Antwort ersparte.
     
    *
     
    »Die Solare Residenz hat den Paratronschirm aktiviert!«, rief der Leiter der Medizinischen Abteilung.
    Sofort summte die Cafeteria wie ein Bienenstock. Spekulationen darüber, was diese Meldung zu bedeuten hatte, schwirrten hin und her.
    Dredrebaisel und Qester stellten ihr Match hintan und beteiligten sich ebenfalls an der Diskussion. Recht einhellig wurde es als Zeichen der Schwäche interpretiert, dass die Residenz kommentarlos in Verschlusszustand gegangen war.
    »Damit ist praktisch bewiesen, dass Delorian Rhodan die Wahrheit gesagt hat«, fiepte schrill eine apasische Ortungstechnikerin namens Frywh'eelün, deren Stimme sich vor Erregung überschlug. »Die Sayporaner können uns nicht länger mit ihren Winzdingern erpressen. Das ist der Anfang vom Ende der Invasion. Bald machen wir winke, winke. Und tschüs, Auguren, auf Nimmerwiedersehen!«
    Bei ihr hörte es sich an wie »Nümyrwüdyrsün«. Qester stimmte in das allgemeine Gelächter ein.
    »Na bitte«, sagte Dredrebaisel. »Die Dinge geraten in Fluss.«
    Achmedsson, der nie verhehlte, dass er Pessimismus für eine Tugend hielt, neigte skeptisch den kahl rasierten Quadratschädel hin und her. »Ich würde von vorschnellem Triumphgeheul abraten. Dieser Marrghiz ist ein schlauer Fuchs, durchtrieben und vorausschauend. Mich würde nicht wundern, wenn er noch das eine oder andere Ass im Ärmel hätte.«
    »Hat sich das Oberkommando schon geäußert?«, fragte eine Epsalerin, die Qester nur vom Sehen kannte.
    Trotz der mehr als drei Jahrzehnte, die er bereits auf der KRAKAU II verbracht hatte, waren ihm nicht einmal sämtliche Namen der Stammbesatzung geläufig. Immerhin bestand sie aus sechshundert Personen. Hinzu kamen die Raumlande- und Reserveeinheiten sowie die Besatzungen der 104 Beiboote, insgesamt nochmals neunhundert Personen.
    »Ja und nein«, beantwortete der Chefmediker die Frage der Umweltangepassten. »Es wurde nur durchgegeben, dass sich vorläufig an der
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