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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille
Autoren: Leo Lukas
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tendierte, in höhere Sphären abzudriften, hatte Bull nie die Bodenhaftung verloren. Unzweifelhaft gab es in der gesamten Geschichte der Menschheit keinen begnadeteren Visionär als Perry Rhodan. Hingegen wäre Qester, wenn er es sich hätte aussuchen können, jederzeit lieber mit Bully auf ein, zwei oder drei Vurguzz gegangen.
    Ewig schade um ihn, dachte er bekümmert.
     
    *
     
    Neben den Einheiten der LFT-Flotte hielt sich eine nicht unbeträchtliche Zahl weiterer Raumer im Solsystem auf.
    Etwa hunderttausend große Handels-, Fracht- und Passagierschiffe – wobei deren Beiboote und die zahlreichen privaten Luxusyachten nicht mitgezählt waren – sowie eine ganze Reihe Einheiten anderer Völker: arkonidische Schiffe; viele der Mehandor, einschließlich dreier »Springer-Wurme« der Ammandul-Mehan; Yülziish-Raumer; solche von Ferronen, Dron, Ekhoniden, Gefirnen, Topsidern, Trebolanern, Haspronern, Ishkhorern, Orbeki ...
    Sogar 27 ultrakompakte Kugelraumer von Junghalutern waren darunter. Was allein deren Besatzungen mit den im Vergleich zu ihnen lachhaft fragilen Fagesy anzustellen vermochten, malte sich Qester nur zu gern in lebhaften Bildern aus.
    Gleichwohl.
    »Nichts für ungut, Oberstleutnant«, sagte er einlenkend. »Ich wünsche mir genauso wenig einen Raumkrieg im Solsystem oder gar über Terra wie du. Hab nur ein bisschen Luft abgelassen.«
    »Alles klar, Brnowatz. Falls du etwas gegen Blähungen brauchst, komm zu mir in die Medosektion.«
    Nun hatte Achmedsson die Lacher auf seiner Seite.

3.
    Verschiedene Arten von Projektionen
    26. November 1469 NGZ, 12.43 Uhr
     
    »Auf deiner Seite des Tisches steht die Pfeffermühle«, sagte Jonas Uklei zu seiner Schwester Alina. »Reichst du sie mir mal rüber?«
    »Wie heißt das kleine Zauberwörtchen?«
    »Hurtig.«
    Sie schnitt ihm eine Grimasse, dann kam sie seiner Aufforderung nach. Jonas bedankte sich überschwänglich, pfefferte seine Kartoffelsuppe tüchtig und haute rein.
    Wenn irgend möglich, aß Familie Uklei gemeinsam zu Mittag. Vater Gerhards Werkstatt grenzte sowieso an die Wohnräume, und Mutter Cornelia arbeitete als Gartendesignerin ebenfalls viel von zu Hause aus.
    Die Ukleis bewohnten ein Appartement in der mittleren der sieben imposanten, reich begrünten Stufenpyramiden, die allgemein als »Hängende Gärten Terranias« bezeichnet wurden. Am südlichen City-Ring gelegen, handelte es sich um eine der begehrtesten Adressen der Stadt, wenn nicht des ganzen Solsystems.
    Die Pyramiden hatten einen quadratischen Grundriss von drei mal drei Kilometern und waren 250 Meter hoch. Dadurch verfügten alle Wohneinheiten über Terrassen, was die Lebensqualität beträchtlich erhöhte.
    Üblicherweise speisten die Ukleis mittags im Wintergarten. Seit jedoch das Licht der Kunstsonnen gedämpft worden war und den ganzen Tag über nur matte, leicht rötliche Dämmerung herrschte, zogen sie es vor, das Essen in der Wohnküche einzunehmen.
    Trübes Licht mache trübsinnig, hatte Uklei senior gemeint. Auch der Anblick der Solaren Residenz stimme ihn nicht mehr froh, seit Reginald Bull verstorben war und die Sayporaner regierten.
    Das war typisch für seinen Vater, dachte Jonas: wegsehen, wenn es ein Problem gab, anstatt etwas dagegen zu unternehmen.
    Er musste wirklich bald seine Tonaufzeichnung vervollständigen und sie Gerhard geben. Vielleicht heute Abend. Aber zuvor ...
    »Syowan Aroes, Oliver Pink, ich und noch ein paar junge Leute aus der Siedlung möchten ein Straßenfest veranstalten«, sagte Jonas. »Oder genauer: einen Umzug. Unten, auf den Fußgängerebenen zwischen den Pyramiden.«
    »Wann seid ihr denn auf diese Idee gekommen?«, fragte seine Mutter.
    »Eben erst. Nach Delorian Rhodans Verkündigung.«
    »Also, ›Verkündigung‹ ist ein bisschen hoch gegriffen«, sagte sein Vater. »Ich würde es eher eine Kurzmitteilung nennen. Sie bestand ja nur aus wenigen Sätzen.«
    »Die hatten es dafür in sich«, sprang Alina ihrem Bruder bei. Sie war 22 Jahre alt und studierte Galaktische Geschichte. Nun, da die Milchstraße unerreichbar war, hatte sich ihr Lerneifer noch gesteigert.
    »Na ja, schauen wir mal, ob seinen Versprechungen Taten folgen und welche. – Was wollt ihr damit bezwecken? Mit eurem Umzug, meine ich.«
    »Liegt das nicht auf der Hand? Wir müssen uns nicht länger vor künstlich ausgelösten Erdbeben fürchten. Wenn das kein Grund zum Feiern ist ...«
    Gerhard Uklei brummte etwas Unverständliches. Er war mittelgroß, kräftig
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