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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille
Autoren: Leo Lukas
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Gesamtsituation nichts geändert habe. Sämtliche Befehle bleiben bis auf Weiteres in Kraft, desgleichen die leicht erhöhte Alarmbereitschaft.«
    »Irgendeine Stellungnahme des Oberkommandos dahingehend, welche Konsequenzen sich aus Delorians starker Ansage und der Reaktion der Sayporaner ergeben könnten?«
    Oberstleutnant Achmedsson schüttelte den Kopf. »Kein Kommentar, auch nicht vonseiten der Verteidigungsministerin. Wir halten also Position wie gehabt.«
    »Und bleiben ins Hunderttausend-Sonnen-Korsett eingebunden«, sagte Qester. »Wo wir unsere Kapazitäten als bessere Glühwürmchen vergeuden. Super.«
    »Die Verhinderung des Fimbulwinters hat Vorrang, Scherzkübel«, tadelte ihn der Chefmediker. »Willst du Terra oder die anderen Planeten vereisen lassen?«
    »Natürlich nicht. Aber wie wir wissen, reichen jene zwei Drittel der LFT-Einheiten, die auf Terra, Venus und Mars gelandet sind oder die Planeten in niedrigen Umlaufbahnen umkreisen, allemal aus, um die Leistung der Kunstsonnen zu ergänzen. Beziehungsweise die lokalen Großgeneratoren bei der Projektion von riesigen Prallfeldkuppeln zu unterstützen. Blöderweise wurde die KRAKAU ebenfalls zu solchen Hilfsdiensten eingeteilt.«
    »Weil wir vor Ort waren, Leutnant Brnowatz. Was schwebt dir vor? Ausscheren und eine Raumschlacht anfangen? Oder gleich die Residenz angreifen und nebenbei den Heimatplaneten in Schutt und Asche legen?«
    »Nein. Aber ärgert dich denn nicht ebenfalls, dass sich die Invasoren mit grade einmal dreiundsechzig Sternengaleonen als neue Herren des Solsystems aufspielen? Keiner dieser grauenhaft hässlichen Schmeißfliegen-Raumer könnte der KRAKAU Paroli bieten.«
    »Darum geht es momentan nicht.«
    »Andererseits«, fuhr Qester fort, in Rage geraten, »wäre mit circa dreitausend mittlerweile funktionstüchtigen LFT-BOXEN der Ersten Kampfflotte das Hauptgewicht unserer Schlagkraft aufmarschbereit. Worauf warten Ollaron und das OK – auf den Weihnachtsmann?«
     
    *
     
    Zustimmendes Getuschel bestätigte ihm, dass er nicht völlig danebenlag.
    Es war ja wirklich zum Haareausraufen. Drei der bauchig-ovalen, grob eiförmigen Schiffe, deren Länge zwischen 525 und 675 Meter betrug, bei Durchmessern zwischen 370 und 475 Metern, waren im Südwesten von Terrania City gelandet. Dreißig umkreisten Terra, jeweils zehn Luna, Mars und Venus.
    Dieser lächerlich kleinen Streitmacht sollte nicht beizukommen sein? Zumal sich die Bedrohung durch die hinterrücks infiltrierten Erdbeben-Maschinen offensichtlich aufgelöst hatte?
    »Kannst ja eine Petition ans OK richten, Knalltüte«, sagte Achmedsson, sarkastisch einen Mundwinkel verziehend. »Des Inhalts: ›Wir, die Besatzung der KRAKAU ZWO, würden bitte schön lieber ballaballa machen. Dürfen wir?‹«
    Qester schürzte die Lippen. Ihm lag eine geharnischte Entgegnung auf der Zunge.
    »Sachte«, flüsterte Dredrebaisel Haugh. »Denk an die alte Raumfahrer-Weisheit: Verscherz es dir niemals mit dem Bordarzt. Achmedsson hat dich schon länger auf dem Kieker. Gib acht, Kleiner.«
    »Acht ist übrigens vier, weswegen vier kosmisch ist«, gab Qester mechanisch zurück. »Gratis-Tipp.«
    Zugleich rief er sich innerlich zur Besonnenheit auf. Die Koko-Interpreterin hatte recht, und wenn er zu sich selbst ehrlich war, ebenso der Chefmediker.
    Gestützt auf eine wesentlich breitere Datenmenge, beurteilte das Oberkommando die Gesamtlage wohl fundierter als ein kleiner Bordsicherheitsoffizier.
     
    *
     
    Das Flottenamt der LFT residierte subplanetarisch, in einer neun Kilometer durchmessenden Tiefbunkerkugel unterhalb vom Stadtteil Antares City, dem eigentlichen Zentrum Terranias.
    Raumfahrern machte es nichts aus, sozusagen im Keller zu arbeiten. Sie hatten sich daran gewöhnt, die meiste Zeit von unendlicher Finsternis umgeben zu sein.
    Die Oberbefehlshaberin über die LFT-Flotte, Residenz-Ministerin für Liga-Verteidigung Vashari Ollaron, befand sich nach Qesters Wissensstand an Bord des Flaggschiffs LEIF ERIKSSON IV, irgendwo zwischen Erd- und Mondbahn. Sie hatte ihren Posten von Reginald Bull geerbt, der wiederum Perry Rhodan als Terranischer Resident nachgefolgt war.
    Ruhe in Frieden ...
    Qester verspürte einen Kloß im Hals, wenn er an den verstorbenen Bull dachte. Er hatte Rhodan immer bewundert, Bully jedoch verehrt.
    Beide waren Raumfahrer der ersten, nein: der allerersten Stunde. Beide konnten fliegen wie die Teufel, das war hundertfach dokumentiert.
    Aber während Rhodan dazu
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