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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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Mutter gesagt. Er brauchte Zeit zum Eingewöhnen.
    „Gut!“ Sebastian nickte. Mehr sagte er nicht. Er schien Sabine kaum zu beachten.
    Cornelia überging seine ablehnende Haltung einfach und sagte: „Du, ich hab eine Aufgabe für dich, die etwas Fingerspitzengefühl erfordert. Unsere alte Traberstute Babuschka hat wieder einmal Schwierigkeiten mit den Sehnen. Ihre Besitzerin ist für drei
    Wochen verreist, also müssen wir uns besonders um sie kümmern. Stefan wird dir zeigen, wie man sie mit Heilsalbe behandelt und dann bandagiert. Willst du?“
    Sebastian nickte. Stumm ging er mit Stefan in den Stall.
    Sabine ging mit. Sie wollte Babuschka halten, denn die schwarze Stute stand nicht gern still und es war nicht einfach, ihre Beine mit der Salbe zu behandeln und dann zu bandagieren.
    Sebastians Gesicht veränderte sich, als er zu der Stute trat. Der bittere Zug um seinen Mund verschwand. Er strich Babuschka über die samtweichen grauen Nüstern und klopfte ihr den Hals. „Ein gutes Pferd“, sagte er leise. „Gutes Pferd!“, fügte er nur zu Babuschka gewandt hinzu.
    Stefan erzählte ihm, was für ein hartes Leben Babuschka gehabt hatte, wie sie ausgenutzt und in mörderischen Rennen gnadenlos eingesetzt wurde, bis sie krank wurde und ihre Beine schwer geschädigt waren. Er erzählte von ihrer dramatischen Rettung, nachdem ein paar Kriminelle die Stute gestohlen und versucht hatten sie unter anderem Namen aufs Neue starten zu lassen.
    „Mein Gott“, murmelte Sebastian. Fast scheu strich er der Rappstute über die seidige Mähne.
    „Sie hat viel mitgemacht, das alte Mädchen!“, sagte Stefan und hob einen der Hinterhufe der Stute an. „Schau genau hin, wie ich’s mache!“, sagte er zu
    Sebastian gewandt. „Den nächsten Huf kannst du dann einreiben. Oder willst du lieber den Huf aufheben? Okay. Aber pass auf, Babuschka hat ein ganz schönes Gewicht.“
    Cornelia, die an der Stalltür gelehnt hatte, ging zufrieden in die Sattelkammer. Es war in Ordnung. Sebastians Gesicht verriet es ihr. Umsichtig und geschickt machte er alles so, wie Stefan es sagte.
    Sebastian zog in das kleine Zimmer über der Scheune ein, das Volker und Cornelia als ihr Gästezimmer gemütlich eingerichtet hatten. Seine Mutter kam einmal und brachte ihm Kleidung und seine Schulsachen. Cornelia sprach lange mit der mageren jungen Frau. Ihrem Sohn strich sie zum Abschied kurz übers Haar und Sebastian verschwand wieder im Stall. „Hab dort zu tun“, brummte er.
    Und seine Mutter nickte.
    „Sieh her, Stefan!“, sagte Sabines Mutter. „Du bindest den Mantel ab und machst dann einfach den Reißverschluss auf! So!“ Iris Kleine zerteilte den roten Umhang mit einer schnellen Handbewegung in zwei Hälften.
    „Toll!“ Cornelia, die die Vorführung des Martinsmantels nicht verpassen wollte, war begeistert. „Jetzt musst du das Ganze nur noch auf dem Pferd üben!“
    Die Probe im Sattel verlief zu aller Zufriedenheit. Der stämmige Glofaxi blieb ruhig stehen, während
    Stefan sich den Umhang vom Rücken nahm und ihn „zertrennte“. Als er ihn dem Bettler hinunterreichte, wandte der Schimmel interessiert den Kopf, aber er erschrak nicht.
    „Du bist mein Allerbester!“ Stefan lobte den Wallach und klopfte ihm ausgiebig den Hals. „Brav!“ Zum Dorf Willing war es nicht weit. Es gab eine kleine Straße in der Nähe des Ponyhofes, die über eine Anhöhe und danach ein Stück durch den Wald führte.
    „Sollen wir Glofaxi nicht mit dem Hänger hinfahren?“, schlug Volker vor. „Sonst musst du ganz allein im Dunkeln zurückreiten, Stefan.“
    Aber der Junge wollte reiten. Er hielt nichts vom Hängerfahren, wenn es nicht unbedingt nötig war. „Vielleicht kann Sabine ja zur Gesellschaft auf Luna mitreiten“, schlug er vor und sah Sabine dabei nicht an. „Der Mond ist immer noch sehr hell und außerdem haben wir unsere Stiefelleuchten.“
    Cornelia war einverstanden und Sabine errötete vor Freude und Überraschung. Stefan wollte nicht, dass Katrin oder Michaela ihn begleiteten, er hatte sie vorgeschlagen! Dabei war Michaela auch eine gute Reiterin und viel hübscher als sie!
    Am nächsten Nachmittag putzten Stefan und Sabine ihre Pferde sehr sorgfältig. Besonders Glofaxis lange weiße Mähne wurde gebürstet, bis sie glatt und glänzend über seine kräftigen Schultern fiel. Sabine half Stefan Glofaxis Schweif zu verlesen;
    als die Hufe ausgekratzt waren und das Fell geputzt war, als Glofaxi strahlend sauber vor ihnen stand, nickte
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