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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Geständnis zu Protokoll geben?"
    Callords nahm einen tiefen Zug aus der Zigarette. „Wie oft soll ich Ihnen noch erklären, daß ich nichts zu gestehen habe?" fragte er. „Meinetwegen können Sie sich von allen Banken, mit denen ich zusammenarbeite, meine Guthaben zeigen lassen. Sie werden erkennen, daß ich ein reicher Mann — nach Ihren Begriffen wahrscheinlich sogar ein sehr reicher Mann bin. Allein mein Barvermögen beläuft sich auf mehrere Millionen. Es ist absurd, zu glauben, daß ich es unter diesen Umständen nötig gehabt haben könnte, einen Menschen zu erpressen!"
    „Oh, so abwegig ist das gar nicht", sagte Leroy gelassen. „Sie gehören zu den Leuten, für die jede Art der Geldvermehrung einen eigenen, prickelnden Reiz besitzt."
    „Stimmt, in gewissem Sinne. Aber das bedeutet doch nicht, daß ich bereit wäre, kriminelle Handlungen zu begehen!" empörte sich Callords.
    Leroy hob den Zettel in die Höhe, den der Beamte hereingebracht hatte. „Unser Ballisti- ker ist mit seiner Untersuchung fertig geworden", sagte er. „Die Pistole, die wir in Ihrer Schreibtischschublade fanden, ist einwandfrei die Mordwaffe, mit der Charles Reston getötet wurde."
    Callords schluckte. „Ich habe Ihnen bereits erklärt, daß diese Pistole nicht mein Eigentum ist. Sie wurde ganz offensichtlich mit dem Ziel, mir zu schaden, in die Schreibtischschublade gelegt."
    „So? Es ist nur merkwürdig, daß sich ausgerechnet Ihre Fingerabdrücke darauf befinden!"
    „Das ist gar nicht merkwürdig. Ich entdeckte die Pistole gestern durch einen Zufall und nahm sie in die Hand, um sie näher zu betrachten. Ich war fest entschlossen, die Polizei anzurufen und ihr den seltsamen Fund zu melden, aber dann kam allerhand dazwischen."
    „. . . und so verblieb es", ergänzte Patterson.
    „Genau!"
    „Und das sollen wir Ihnen glauben?"
    „Es ist die Wahrheit."
    Leroy, der auf der Kante des Schreibtisches Platz genommen hatte, verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie, meinen Sie, werden die Geschworenen auf Ihre Ausflüchte reagieren?"
    „Es darf nicht zu einer Anklage kommen!" sagte Callords und bemühte sich, eine feste Haltung einzunehmen. „Ich bin unschuldig! Ich habe einen guten Namen zu verlieren!" Er steigerte sich in eine künstlich entfachte Erregung hinein. „Begreifen Sie denn nicht, daß ich das Opfer einer schmutzigen, gemeinen Intrige bin? Meine Stellung an der Börse ist gut. Es gibt viele Leute, denen diese Tatsache ein Dorn im Auge ist. Diese Leute möchten  mich zu Fall bringen, und sie scheuen keine Mittel, um das zu erreichen!"
    „Können Sie Namen nennen?"
    „Oh, eine ganze Menge..."
    „Aber Sie können nicht sagen, wo Sie zu der Zeit waren, als Reston erschossen wurde?"
    „In meinem Bett natürlich!"
    „Ihr Butler kann sich nicht erinnern, daß Sie in dieser Nacht zu Hause waren."
    Callords winkte ärgerlich ab. „Woran kann der sich schon erinnern? Der hat ein Gedächtnis wie ein Sieb!"
    „Diesen Eindruck können wir nicht teilen."
    „Sicher!" sagte Callords voll Bitterkeit. „Ihnen geht es offenbar nur darum, mich in Schwierigkeiten zu bringen. Ich merke doch, daß Sie mir mit vorgefaßten Meinungen entgegen treten! Sie stützen sich auf die Aussage eines jungen, rachelüsternen Mädchens und nehmen deren wilde Phantasiegebilde für bare Münze. Es ist einfach lächerlich! Ist das die vielgerühmte Objektivität unserer Polizei?"
    „Nun, wir haben ja noch Calzetti auf unserer Liste", meinte Patterson.
    „Der wird dichthalten!" entfuhr es Callords. Er wurde puterrot, als er seinen Fehler bemerkte und das spöttische Grinsen der Beamten sah.
    „O nein . . . diesmal kriegen wir ihn!" sagte Leroy.
    „Und Sie auch, Callords!" meinte Patterson.
    „Ich bin unschuldig!"
    „Sie sind ein Mörder und Erpresser. Dafür werden Sie sich vor Gericht zu verantworten haben."
    „Ich sage nichts mehr", murmelte Callords erschöpft. „Ich verlange, meinen Anwalt zu sehen!"
    „Er ist schon benachrichtigt. Aber nicht einmal er wird in der Lage sein, Sie aus Ihren Schwierigkeiten zu befreien."
    „Warten wir ab!"
     
    *
     
    Der Gangster, dessen Vorname Mac war, steuerte den Wagen vorsichtig durch den dichten Verkehr. Im Fond saßen Stuart und Harry. Der Gangster, der seine Pistole in Stuarts Seite drückte, hatte den Hut über die Waffe gelegt, so daß niemand, der zufällig ins Wageninnere blickte, etwas Verdächtiges bemerken konnte.
    „Schön langsam und vorsichtig!" mahnte Harry den Fahrer. „Wir
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