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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Fond sitzen sahen, glaubten wir zu wissen, worum es sich handelt." Er schaute auf die Tür des Drugstores und griff in die Tasche. „Sie müssen mich jetzt entschuldigen", bat er. „Sie werden verstehen, daß wir keine Lust haben, den Fahrer entwischen zu lassen."
    „Nun, Miß Wellington?" fragte Patterson freundlich. „Was gibt es Neues?"
    Patricia, die dem Beamten am Schreibtisch gegenüber saß, spielte nervös mit dem Lederriemen ihrer Handtasche. „Das wünschte ich eigentlich von Ihnen zu erfahren! Sie werden verstehen, daß mir der Gedanke an die zwanzigtausend Dollar keine Ruhe läßt."
    Patterson lächelte. „Das begreife ich. Aber ich fürchte, Sie werden auf das Geld verzichten müssen."
    „Wollen Sie mir mein Erbe streitig machen?"
    „Spielen Sie mir keine Komödie vor, Miß Wellington. Sie wissen doch genau, woher das Geld stammt!"
    Patricia schluckte. „Wie meinen Sie das?"
    „Wie ich's sage. Ihr Bruder war ein Erpresser. Übrigens haben wir seinen Mörder gefunden."
    Patricia beugte sich erregt nach vorn. „Ist das wahr? Wer ist es? Wer hat Charly getötet?"
    „Ein Mr. Callords", erklärte Patterson. „Genau vor einer halben Stunde hat er seinen Widerstand aufgegeben und ein Geständnis unterschrieben. Gleichzeitig hat er seinen Mithelfer Calzetti schwer belastet."
    „Callords? Aber weshalb hat er es getan?"
    „Das wissen Sie doch, nicht wahr? Ihr Bruder hat Callords erpreßt, weil er bei Mr. Russell in einem Abschiedsbrief schwere, gegen Callords gerichtete Angriffe entdeckte, die sich für diesen Zweck hervorragend eigneten."
    Patricia senkte den Blick. „Ja", gestand sie flüsternd. „Ich habe gewußt, daß Charly ein Erpresser war. Er hat es mir einmal erzählt, um sein Gewissen zu erleichtern. Aber ich wußte nie, daß Mr. Callords sein Opfer war. Es interessierte mich auch gar nicht."
    „Sie haben sich strafbar gemacht, Miß Wellington... ich glaube, das sagte ich Ihnen schon einmal."
    „Er war mein Bruder! Ich konnte ihn nicht verraten." In ihren Augen schimmerten Tränen. „Ich wußte, daß es schief gehen würde.
    Aber das Geld hat mich gereizt. Das müssen Sie doch begreifen..."
    Patterson nickte. Er nahm einen Bleistift in beide Hände und spielte damit. „Ich wette, Sie sind nicht von lallein auf diesen Gedanken gekommen!"
    Patricia errötete. „Wie meinen Sie das?"
    Patterson drehte den Bleistift zwischen den Händen. „In meinem Beruf wird man zum Menschenkenner — ob man will oder nicht. Hinter der Geschichte steckt ein Mann. Er hat Sie angestiftet, uns die Wahrheit vorzuenthalten und zu versuchen, an das Geld heranzukommen. Habe ich recht?"
    „Darüber möchte ich nicht sprechen."
    Er schaute sie an. „Ich gebe Ihnen einen guten Rat, Miß Wellington — trennen Sie sich von diesem Mann! Es ist besser für Sie. Und jetzt entschuldigen Sie mich, bitte — ich habe noch eine Menge zu tun!"
     
    *
     
    Diesmal öffnete auf sein Klingeln nicht Mrs. Russell, sondern Peachy. Sie trug einen Hausanzug aus hellblauem Material, der sich dicht an ihren jugendschlanken Körper schmiegte. Als sie ihn sah, leuchteten ihre Augen auf.
    „Oh . . . Stuart! Ich bin so glücklich, daß ich dich gesund wiedersehe!"
    „Hattest du etwas anderes erwartet?"
    „Komm herein — du weißt genau, in welcher Gefahr du dich befandest! Ich hätte dich da nicht mit hineinziehen dürfen, aber als ich dich auf der Party sah, konnte ich nicht anders, ich mußte dich fragen!"
    „Es wäre besser gewesen, du hättest mich von Anbeginn in alles eingeweiht."
    „Ich erfuhr doch erst nach der Party von Charly Reston, wie sich die Dinge in Wahrheit verhielten und daß mein Vater Selbstmord begangen hatte!"
    „Stimmt. Aber du hättest danach mehr als einmal Gelegenheit gehabt, mich zu informieren."
    „Versteh doch, Stuart! Reston hatte mir das Versprechen abgenommen, mich keinem Menschen anzuvertrauen! Erst als ich ihm diese Zusage gegeben hatte, erfuhr ich die Wahrheit. Ich fühlte mich bis zu seinem Tod an das ihm gegebene Wort gebunden."
    Sie betraten das Wohnzimmer. „Wo ist deine Mutter?" fragte er.
    „Sie liegt im Bett. Die Aufregungen sind ihr nicht gut bekommen. Übrigens habe ich vor ein paar Minuten einen Anruf von Inspektor Leroy erhalten. Man hat den Brief gefunden, den Abschiedsbrief meines Vaters, weißt du. Callords hatte ihn im Fuß einer Stehlampe verborgen. Der Brief ist das wichtigste Indiz, um Callords zu überführen."
    „Ich denke, der Bursche hat bereits ein volles
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