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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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müssen ohne einen Kratzer aus der City herauskommen."
    „Du tust so, als säße ich zum erstenmal hinter'm Steuer!" knurrte Mac wütend.
    „Ist jemand hinter uns?"
    „Sicher. Ganz New York ist auf den Beinen. Wie jeden Tag um diese Zeit. Wer sollte hinter uns sein?"
    „Spar dir deine blöden Witze. Hast du in den Rückspiegel geschaut, als wir losfuhren?"
    „Mir scheint, du bist nervös, mein Junge. Vielleicht solltest du mal einen längeren Urlaub nehmen. Könntest ihn gebrauchen!"
    „Shut up!"
    Sie hielten an einer Kreuzung. Die Passanten fluteten, vor dem Wagen vorüber; nicht ein einziger von ihnen warf einen Blick auf sie. Die Ampel sprang auf Grün. Harry wandte den Kopf und schaute durch das Heckfenster.
    „Ich kann mir nicht helfen — mir ist's so, als wäre der dunkelblaue Ford hinter uns her!"
    „Welcher dunkelblaue Ford?"
    „Er hält sich immer in einem bestimmten Abstand zu uns. Zwei Kerle sitzen darin."
    „Du spinnst!"
    „Ja, Mensch, kannst du nicht sehen?"
    „Klar seh' ich ihn. Ich seh‘ auch die Burschen, die darin sitzen. Sie unterhalten sich miteinander. Haben zufällig den gleichen Weg. Du vergißt, daß wir uns bereits auf der Ausfallstraße nach Jersey befinden."
    „Du brauchst mir keinen Anschauungsunterricht über unseren Standort zu geben", knurrte Harry. „Ich kenne mich in dieser Burg besser aus als irgendein anderer."
    „Okay, beruhige dich. Was ist denn heute mit dir los? Man könnte meinen, du hättest zum erstenmal den Auftrag, ins Grüne zu fahren."
    „Ich habe etwas, was du nicht besitzt", sagte Harry. „Ich habe eine gute Nase. Diese Nase hat mich Wyndham finden und den Boß retten lassen. Und diese Nase hat im Moment das Gefühl, daß etwas stinkt."
    „Das einzige, was hier stinkt, ist deine Phantasie."
    „Ist der blaue Ford noch hinter uns?"
    „Klar. Ich sagte dir doch, daß er offenbar nach Jersey will."
    „Biege die nächste Straße nach rechts ab!"
    „Das ist doch ein Umweg."
    „Tu, was ich dir sage!"
    „Okay, damit du dich beruhigst." Mac befolgte Harrys Aufforderung. Sie fuhren durch eine schmale, kaum belebte Straße. Harry blickte zurück. Der Ford war verschwunden.
    „Er ist weitergefahren", murmelte er.
    „Na, siehst du!" meinte Mac. „Du und deine Nase! Ihr könnt euch beide begraben lassen!"
    „Halt den Mund!"
    Nach einigen Minuten gelangten sie wieder auf die Hauptstraße. Mac stellte das Autoradio ein. Er schaute in den Rückspiegel, um Stuarts Gesicht zu sehen.
    „Na, mein Freund?" fragte er. „Wie fühlen Sie sich?"
    „Kann mich nicht beklagen", erwiderte Stuart.
    Seltsamerweise waren diese Worte mehr als bloßer Galgenhumor. Er glaubte zu wissen, daß das nicht das Ende sein konnte. Er wußte nicht, was ihn zu diesem Optimismus berechtigte — die gegenwärtige Situation war es gewiß nicht. Er wußte nur, daß sein Selbstvertrauen noch immer unerschüttert war.
    „Hast du das gehört?" verwunderte sich Mac. „Man kann nicht sagen, daß er schwache Nerven hat."
    „Na und? Er wird sie brauchen können!" knurrte Harry.
    „Da hast du recht."
    „Wie lange sind Sie schon in diesem Geschäft?" erkundigte sich Stuart.
    Harry machte ein verächtliches Geräusch mit der Nase. „Lange genug, um mit allen auftauchenden Problemen rasch fertig zu werden. Was haben Sie vor? Wollen Sie uns bitten, Sie zu schonen? Geben Sie sich keine Mühe, Wyndham. Ihre Lebensakte steht kurz vor dem Abschluß!"
    „Denken Sie!"
    „Weiß ich."
    „Der Ford . . .", sagte Mac plötzlich.
    Harry schaute durch das Heckfenster. „Verdammt! Was hat das zu bedeuten? Wo kommt der plötzlich wieder her?"
    Mac überlegte. Dann sagte er; „Jetzt weiß ich's. Die Straße, die wir benutzten, endet an einer Eisenbahnlinie. Man muß, ob man will oder nicht, in einem U-Bogen zurück zur Hauptstraße fahren. Das haben die Burschen gewußt!"
    „Versuch sie abzuschütteln!"
    „Meinst du, daß es die Polizei ist?"
    „Unsinn... es sind einige unserer Freunde von der Konkurrenz."
    „Ausgerechnet jetzt müssen sie aufkreuzen!"
    „Versuch sie abzuschütteln!" wiederholte Harry.
    „Hier in der Stadt? Du hast gut reden! Sollte ich nicht schön langsam und vorsichtig fahren?"
    „Die Situation hat sich geändert."
    „Es kann ein Zufall sein, daß der Wagen wieder hinter uns ist. Vielleicht mußte er irgendwo halten, während wir den kleinen Umweg machten", gab Mac zu bedenken. „Wir dürfen uns von ihm nicht ins Bockshorn jagen lassen."
    „Meine Nase", murmelte Harry. „Sie
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