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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Ich bin gleich raufgestürmt, um Bescheid zu sagen."
    Ein paar Minuten äußerte niemand etwas. Nur das laute, keuchende Atmen des dicken Calzetti war zu hören.
    „Soso", sagte er schließlich mit einer gefährlich ruhigen Stimme. Er hatte sich an Mac gewandt. „Du hast also ein fabelhaftes Gehör — dir entgeht auch nicht das kleinste Geräusch!"
    „Er ist bestimmt nicht durch die Halle gekommen", versicherte Mac. „Das hätte ich mitgekriegt, mein Ehrenwort!"
    „Ich pfeif auf deine Versicherungen! Jetzt reicht mir's! Holt Birchy rauf . . . los, ein bißchen dalli!"
    „Wäre es nicht besser, das Haus und das Grundstück zu durchsuchen, Chef?"
    „Holt Birchy her!"
    Die beiden Männer gingen hinaus. Nach einigen Minuten kamen sie mit Birchy zurück.
    „Er kann nicht weit sein, Boß", legte Birchy los. „Es ist erst vor ein paar Minuten passiert."
    Calzetti sagte nichts. Wieder war nur das Ticken der Uhr zu hören. Dann ertönte die schwere, schleppende Stimme des Syndikatsbosses. „Ich habe dich gewarnt, Birchy. Ich habe dir gesagt, daß Wyndham versuchen wird, dich zu übertölpeln. Trotzdem hast du nicht die nötige Vorsicht walten lassen. Jetzt wirst du dafür deine Strafe bekommen!"
    „Er lag auf dem Bett und schien zu schlafen", verteidigte sich Birchy. Seine Stimme war seltsam schrill und hoch. Er sprach ganz rasch. „Ich wollte ihm einen Nasenstüber versetzen, um ihn zu wecken. Da passierte es. Er verpaßte mir einen Haken auf die Kinnspitze."
    „Er hat deine Waffe?" erkundigte sich Calzetti.
    „Ja, Chef."
    „Mac und Birchy durchsuchen den Garten. Du, Harry, übernimmst das Haus!"
    „Okay, Boß."
    „Es ist eure letzte Chance", sagte Calzetti ruhig. „Wenn ihr ihn nicht schnappt, bevor es ihm gelingt, zur Polizei zu gehen, haftet ihr mir mit euren Köpfen dafür!"
    „Ich kriege ihn!" schwor Birchy. „Und wenn es das letzte sein sollte, was ich tue."
    „Wir haben etwas vergessen. Seine Wohnung. Für den Fall, daß er sich auf dem Weg dorthin befindet, muß ein Empfangskomitee bereit stehen. Informiert Pat; er soll das erledigen."
    „Können wir jetzt gehen?" fragte Birchy.
    „Ja, haut ab — und laßt euch nicht blicken, ohne mir melden zu können, daß ihr ihn habt!"
    „Hören Sie, Chef — wäre es nicht am besten, ich würde mit der Suche hier im Zimmer beginnen?" fragte Harry.
    „Idiot!" schnauzte Calzetti, „Hältst du mich für einen Kretin? Ich war doch die ganze Zeit hier! Meinst du, er wäre als Geist hier eingedrungen?"
    „Die Tür stand offen..."
    „'raus mit euch!" brüllte Calzetti. „Tut endlich etwas!"
    Die drei Männer verließen das Zimmer. Einer von ihnen zog die Tür ins Schloß.
    Calzetti atmete schnaufend. Er tastete nach der Fernbedienung für das TV-Gerät und stellte es ein. Er versuchte auf verschiedenen Kanälen einen Wildwestfilm auf den Bildschirm zu bekommen, aber keiner der Sender strahlte das gewünschte Programm aus. Calzetti knurrte einen Fluch und stellte den Apparat wieder ab. Stuart hörte, wie draußen ein Wagen losfuhr. Langsam richtete er sich auf, um die vom langen Hocken schmerzenden Beine zu strecken.
    Calzetti wandte ihm noch immer den Rücken zu. Stuart näherte sich ihm von hinten; seine Schritte wurden von den dicken, kostbaren Teppichen bis zur Unhörbarkeit gedämpft. Plötzlich riß Calzetti den Kopf herum. Sein Instinkt mußte ihn gewarnt haben. Er starrte in Stuarts Augen.
    „Hallo", sagte Stuart leise. Er hob lächelnd die Pistole. „Was würden Sie davon halten, wenn wir jetzt ab rechnen?"
    Calzetti sagte nichts. Nur sein Atem ging plötzlich noch lauter, noch schnaufender.
    „Callords ist also die Schlüsselfigur", meinte Stuart. „Er war es, der Sie bat, Chreston und Peachy zu töten."
    Calzetti sackte ein wenig in sich zusammen. Seine Augen schienen trüber denn je. Er schwieg.
    „Ich bin glücklich, zu hören, daß die Mordkommission bei ihm ist", sagte Stuart. „Das beweist mir, daß Peachy endlich gehandelt hat." Er unterbrach sich. Ihm kamen plötzlich Zweifel. Die Mordkommission? Konnte es nicht sein, daß Callords das Mädchen unter irgendeinem Vorwand getötet hatte?
    Er trat an das Telefon. „Wo ist das Buch?" fragte er.
    „Welches Buch?"
    „Das Telefonbuch, zum Teufel!“
    „Keine Ahnung."
    Stuart zuckte die Schultern. Ohne Calzetti aus den Augen zu lassen, nahm er den Hörer von der Gabel. Er klemmte ihn zwischen Kopf und Schulter und wählte dann mit der freien Hand die Nummer der Auskunft.
    In diesem
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