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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts
Autoren: Lloyd Biggle jr
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Schreckensschrei stehen.
    Die Umzäunung, die Brance gebaut hatte, war niedergerissen worden. Lose Steine lagen herum. Der Schlamm war getrocknet. In sinnlosem Zorn trat Gwyll einen Stein zur Seite, dann drehte er sich langsam um und ging zur Landepier zurück.

 
19.
     
    Der Hauch des Todes schwebte über dem rauchgeschwärzten Dorf der Meszs. Die Steinmauern waren durch die Hitze gesprungen, die Büsche und junge Bäume waren verkohlt. Aber das Schrecklichste war die Stille. Überall saßen Meszs. Sie saßen reglos in der Asche oder auf dem versengten Gras und starrten vor sich hin.
    Neal Wargen nahm an, daß sie ihre Toten betrauerten.
    „Nein”, sagte Eritha. „Sie betrauern unsere Toten. Franff, Brance und ganz besonders Jorno. Denn Jorno war ihr Retter, und nun hat er sein Leben für sie hingegeben.”
    „Wieviele Meszs wurden getötet?”
    „Nur vierzehn. Einundzwanzig sind ernstlich verwundet. Und dann gibt es noch zahllose kleinere Verletzungen.”
    „Und wieviele Menschen sind tot?”
    „Jorno und Brance. Und einige von Jornos Männern sind schwer verletzt. Fünf tote Zrilunder. Die Schlacht dauerte nicht mehr lange, nachdem Jornos Männer eingetroffen waren. Demron versucht herauszufinden, wieviel Boote die Zrilunder hatten. Aber die, die er geschnappt hat, werden kaum reden.”
    „Ich möchte sie sehen.”
    Als sie zur Pier gingen, blickten sie sich noch einmal um.
    „Ich glaube, die Meszs zürnen uns nicht, weil wir Menschen sind”, sagte Wargen.
    „Nein. Sie beurteilen uns nicht nach den Menschen, die sie angriffen, sondern nach denen, die sie verteidigt haben.”
    Drei Fischerboote aus Zrilund schaukelten vor Jornos Pier. Die Zrilunder, die nicht verletzt worden waren, saßen im Lagerhaus und wurden streng bewacht. Wargen wandte sich an den Mann, der neben der Tür saß.
    „Unter anderem habt ihr auch den Kiel der neuen Unterwasserfähre zerstört, die die Meszs für euch bauten.”
    „Sehr großzügig von ihnen”, knurrte der Mann. „Nachdem sie unsere Fähre zerstört haben. Wir hätten sie ohnehin nicht bezahlen können.”
    „Sie sollte ein Geschenk sein. Als Dank für die Großzügigkeit der Donovianer. Jetzt werden sie sie fertigzubauen versuchen, bevor ihr sie erneut in die Luft sprengt.”
    Der Zrilunder grinste spöttisch, und Wargen wandte sich ab.
    „Was wollten Sie herausfinden?” fragte Eritha.
    „Ob der Wahnsinn der aufständischen Welten auch nach Donov gelangt ist. Er ist bereits hier.”
    Bron Demron hatte sein Hauptquartier in Jornos Haus eingerichtet.
    „Diese Typen behaupten, sie hätten letzte Nacht gefischt”, sagte er ärgerlich. „Aber sie konnten mir nicht erklären, was ein Zrilunder Fischerboot mit mehreren Passagieren in den Gewässern von Rinoly zu suchen hat.”
    „Haben Sie herausgefunden, wo sie den Sprengstoff her hatten?”
    „Nein, aber das werde ich noch. Wollt ihr beide ein Geständnis hören? Oben liegt ein Mann Jornos im Sterben. Er ist schwer verwundet worden. Und jetzt stammelt er immer wieder, daß er gestehen will.”
    Wargen nickte zustimmend und folgte mit Eritha dem Polizeichef in das Zimmer des Sterbenden.
    „Die Explosion hat ihm die Beine weggerissen”, flüsterte Demron.
    Wargen trat an das Bett des Mannes.
    „Was haben Sie zu gestehen?”
    „Die Aufstände!” keuchte der Sterbende.
    „Was ist mit ihnen?”
    „Die Aufstände!”
    Wargen redete ihm gut zu, aber der Mann wiederholte immer nur die beiden Worte. Schließlich verließen sie ihn. Der Arzt sagte: „Vielleicht war er auf einer aufständischen Welt, und glaubt jetzt, daß hier ähnliche Dinge passieren wie dort.”
    „Was letzte Nacht passierte, muß den Vorgängen auf den aufständischen Welten sehr geähnelt haben”, stimmte Wargen zu. „Ein Mann soll bei ihm wachen, und falls der Verwundete etwas sagt, alles genau notieren.”
    Die Gräfin war in äußerst schlechter Stimmung, und das bekam ihr Sohn zu spüren, als er sie besuchte.
    „Ich nehme an, du bist nicht hier, um deiner alten Mutter Trost zu spenden, nach allem, was sie erlebt hat, sondern weil die Regierungsgeschäfte es verlangen.”
    „Die Lage ist sehr ernst”, sagte Wargen. „Du bist gestern nur knapp dem Tod entronnen. Eritha sagte, du seist sehr tapfer gewesen.”
    „So, hat sie das gesagt.” Die Gräfin zuckte mit den Schultern. Dann fügte sie beinahe ehrfürchtig hinzu: „Hast du schon gehört, was Eritha getan hat?”
    „Nein. Hat sie sich schlecht benommen?”
    „Keineswegs.
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