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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts
Autoren: Lloyd Biggle jr
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wußte es, und bevor er starb, legte er ein volles Geständnis über die Aufstände ab. Da Sie dabei waren – er erwähnte Sie und einige andere … ”
    Er brach ab, denn Rondil war verschwunden. Ohne ein Wort war er zur Tür gestürzt, hatte sie aufgerissen und war davongerannt. Demron lief ihm nach, und Wargen und Eritha traten ans Fenster und sahen Rondil mit Riesenschritten die Straße entlanglaufen.
    Demron kehrte unverrichteter Dinge zurück.
    „Früher oder später wird einer reden. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, was sie zu sagen haben.”
    „Ich mir auch nicht”, sagte Wargen. „Aber ich weiß, daß wir uns einmal eingehend mit Jornos privaten Angelegenheiten befassen müssen. Sein Anwalt heißt Medil Favic.”
    „Ich werde ihn kommen lassen.”
    „Würden Sie mir bitte Jornos Steward schicken?”
    Der Steward betrat lautlos das Zimmer. Seine Augen waren vom Weinen gerötet, und sein Körper war gebeugt. Er hatte der Familie schon vor Jornos Geburt gedient und betrachtete Jorno mehr als Sohn denn als Chef. Wargen begrüßte ihn höflich und bot ihm Platz an.
    „Wir müssen ein paar Dinge über Mr. Jorno wissen. Vielleicht können Sie uns helfen. Hat Mr. Jorno sich schon für Notleidende eingesetzt, bevor er den Meszs half?”
    „Gewiß. Wußten Sie, daß es eine Welt namens Jorno gibt?”
    Wargen schüttelte den Kopf.
    „Es passierte vor vielen Jahren, als der Master noch sehr jung war. Er kam auf eine Welt, deren Bevölkerung unter einer Epidemie litt. Die, die nicht an der Krankheit litten, verhungerten. Sie kamen von verschiedenen Welten, aber eine Regierung schob der anderen die Verantwortung zu. Der Master engagierte Ärzte und schaffte Vorräte auf die unglückliche Welt. So rettete er sie, und sie änderte ihren Namen und nannte sich fortan Jorno.”
    Wargen sah in einem Logbuch nach und sagte dann: „Da hat Ihr Master aber einen weiten Weg zurückgelegt.”
    „Ja, Sir. Er war oft und viel unterwegs und verrichtete viele gute Taten. Vielleicht bin ich der einzige, der von allen weiß. Manchmal trank er abends ein Glas Wein mit mir, und dann … ” Die Stimme versagte ihm. Er räusperte sich und sprach heiser weiter. „Und dann erzählte er mir von den Erlebnissen, an die er sich gern erinnerte.”
    „Erzählen Sie uns von einigen.”
    „Ja, Sir. Er hatte eine Liste von den Namen all der jungen Leute, deren Ausbildung er finanzierte. Es gibt vier Universitäten, die Jorno heißen. Und ich bezweifle, ob er selbst wußte, wieviele Jorno-Krankenhäuser es gibt. Er hat viele gegründet, auf vielen Welten.”
    „Er muß enorm reich gewesen sein.”
    „Ja, Sir. Sein Vater war der reichste Mann der Galaxis, und seine finanziellen Interessen erstreckten sich über die gesamte Galaxis.”
    „Er häufte also ein Vermögen an, und sein Sohn stiftete damit Gutes.”
    „Das stimmt, Sir. Ich hatte das Vergnügen, ihm zu dienen und seine Großzügigkeit zu bewundern. Ich bezweifle, ob es sonst noch einen Mann in der Galaxis gibt, der so vielen Leuten geholfen hat. Er war ganz und gar selbstlos. Und das brachte ihn an den Rand des Bankrotts.”
    „Was?!”
    „Deshalb mußte er seine Raumjacht verkaufen, um das Dorf der Meszs und die Kolonie zu finanzieren. Aber beide Projekte waren erfolgversprechend, und er war dabei, ein neues Vermögen zu verdienen.”
    „Das er wieder ausgeben wollte?”
    Der Steward blickte ihn erstaunt an.
    „Natürlich! Was hätte er sonst damit tun sollen?”
    Wargen dankte ihm und entließ ihn. Er und Eritha schwiegen eine Weile. Dann fragte Wargen: „Würden Sie Jorno als Heiligen bezeichnen?”
    „Nein. Ich kann mir nicht denken, daß ein Heiliger ein Touristenzentrum gründet.”

 
20.
     
    Wargen schrieb einen Bericht. Das Interplanetarische Tribunal wollte genau informiert werden, ebenso die vierundzwanzig aufständischen Welten. Doch bevor Wargen den Bericht erstellte, mußte er nachdenken. Er mußte verstehen, bevor er erklären konnte, und er heftete eine neue Sternenkarte an seine Wand. Dann studierte er die teuflische Odyssee des Jaward Jorno.
    Denn Jorno und die Besatzungsmitglieder seiner Jacht hatten die Aufstände verursacht.
    Niemand wollte es glauben.
    Das Gesicht des Weltmanagers wurde aschgrau, und seine blicklosen Augen starrten ungläubig ins Leere.
    „Die Aufstände verursacht? Absichtlich?”
    Aber da waren die Logbücher und die Geständnisse der Mitglieder der Jacht, und die aufständischen Welten sandten Berichte, die genau ins Bild
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