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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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schöner! Aber es existieren noch Bilder, auf denen er mit drauf ist. Die sind allerdings bei mir zu Hause.«
    »Wie sieht er aus? Hat er irgendwelche besonderen Kennzeichen?«
    »Nein, ich wüsste nicht, welche. Doch, er hat eine ziemlich große Nase.«
    Bob stand auf. »Wir müssen jetzt handeln«, sagte er. »Toni ist in Gefahr. Kannst du Jürgen holen?«

Die Sache wird heiß
    An der Talstation des Liftes herrschte kaum noch Betrieb. Toni ließ sich auf einen leeren Vierersessel fallen. Fast alle Hänge des Skigebietes lagen schon im Schatten. Die Dämmerung würde bald einsetzen. Von seinem Lift aus beobachtete Toni, wie sich auf den Pisten unter ihm die letzten Skifahrer talwärts bewegten. Dann drehte sich Toni um und schaute, ob hinter ihm noch jemand den Berg hochfuhr. Die nächsten vier Sessel waren frei. Doch dann erstarrte er. Auf dem fünften Sessel saß ein blonder Mann. Die Entfernung war zu groß, um sein Gesicht genauer zu sehen. Von der Statur her konnte es Pit sein. War er Peter und Justus doch entwischt? Dann musste Toni sein Vorhaben ändern. Dann war es zu gefährlich, sich alleine in der Skihütte zu verstecken. Er beschloss sicherzugehen und den Blonden am Liftende abzupassen.
    Als Toni an der Bergstation mit seinem Snowboard ausstieg, hielt ihn ein Mitarbeiter des Liftbetriebs an. »Die Strecken schließen bald, aber Sie können in Ruhe abfahren«, sagte er freundlich. »Wir kontrollieren zum Schluss noch einmal jede Piste.«
    Toni nickte. »Kein Problem, ich bin bald unten.«
    Er entfernte sich ein Stück vom Lift und blickte sich um. Der Blonde würde gleich oben ankommen. Toni bückte sich und tat so, als müsse er etwas an seinem Schuh richten. In Wirklichkeit beobachtete er konzentriert den Liftausstieg. Der blonde Skifahrer war oben angekommen. Der Liftmitarbeiter sprach mit ihm. Er sagte dem Ankömmling vermutlich denselben Satz auf, den er zuvor auch Toni mitgeteilt hatte. Dann machte der Skifahrer die Schnallen seiner Skischuhe zu und zurrte den erstaunlich großen Rucksack fest, den er auf dem Rücken trug. Er fuhr los, angetrieben von einem kräftigen Stockeinsatz und ein paar Skatingschritten. Als er an Toni vorbeiglitt, war er schon ziemlich schnell. Der Mann blickte kurz auf den Snowboardfahrer herunter, der sich immer noch tief gebückt hatte. Toni stand erleichtert auf. Der Skifahrer war eindeutig nicht Pit Graff. Dafür war allein schon seine Nase viel zu groß. Trotzdem kam ihm der Blonde bekannt vor. War er nicht heute Morgen bereits hinter ihnen den Lift hochgekommen? Heute Morgen, als Justus kurz darauf gestürzt war?
    »Solche Zufälle gibt es«, murmelte Toni. »Nur nicht nervös werden. Bob würde jetzt auch cool bleiben.« Jedenfalls, so überlegte er, brauchte er seinen Plan nicht zu ändern.
    Toni wählte seine Route und näherte sich vorsichtig dem Platz, von dem aus morgen Mittag das große Abfahrtsrennen gestartet werden sollte. Er begegnete noch einigen wenigen Skifahrern. Der Blonde mit der großen Nase tauchte nicht mehr auf. »Ich hab’s ja gesagt, ein Zufall«, murmelte Toni.
    Drei Holzhütten standen auf dem inzwischen menschenleeren Skihang. Er fuhr nacheinander zu jeder von ihnen hin und blickte durch die Fenster ins Innere. Zwei Hütten waren reine Lager für Zäune und Auffangnetze. Toni prüfte die Türen. Sie waren noch nicht einmal verschlossen.
    Die dritte Hütte war die größte. Sie hatte eine Grundfläche von vielleicht fünf mal fünf Metern. In ihr lagerten einige Getränke- und Speisevorräte. An der Wand standen zwei Schränke. Hier würde Pit Karens Skier am ehesten vermuten.
    Die Tür zur Hütte war verschlossen, wenn auch nur durch ein einfaches Schloss. Es würde einem Eindringling nicht lange Widerstand leisten. Das Holzfenster jedoch war innen nur durch zwei alte, morsche Riegel gesichert. Toni blickte sich um. Kein Mensch war zu sehen. Er drückte leicht gegen das Fensterkreuz und schon sprang das Fenster auf. Er nahm sein Board und schob es durch die Öffnung. Mit einem klappernden Geräusch fiel es innen zu Boden. Das muss es aushalten können, dachte Toni. Dann zog er sich am Fensterrahmen hoch und zwängte sich selbst hindurch. Mit seiner Körpergröße ging das gerade noch, ein erwachsener Mann hätte nicht hindurchgepasst.
    Toni schaute zuerst nach seinem Snowboard. Es hatte den Sturz gut überstanden. Dann betrachtete er den Raum genauer. Hier musste er sein Versteck finden. In den Schränken konnte er sich nicht verbergen, da
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