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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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doch auch so mögen wie sie ist. Und sie vielleicht sogar unterstützen.«
    »Ja, so sollte es sein, Elizabeth. Aber du hast ja selbst gemerkt, wie solch eine Situation entstehen kann. Und apropos bedingungslose Unterstützung: Von diesem Extrem haben wir hier auch ein Beispiel. Pit Graff, der Freund von Nicola Schalla, der sie zum Erfolg puschen will. Manchmal wird das sogar Nicola zu viel. Er ist sozusagen das direkte Gegenteil von Karens Ex-Freund. Pit hatten wir bis jetzt in Verdacht.«
    »Du bist ja ein richtiger Psychologe, Bob. Aber dein Gedankengang klingt einleuchtend. Nun hältst du also den Ex-Freund von Karen für den Täter?«
    Bob bejahte. »Ich bin mir fast sicher. Das würde genauso passen. Vielleicht sogar noch besser: Auf Justus gab es auch einen Anschlag. Wir haben uns gefragt, warum ausgerechnet auf ihn? Er ist derjenige mit dem engsten Kontakt zu Karen. Er gibt sich als ihr Cousin aus. Vielleicht hat der Ex-Freund ihn sich deswegen ausgesucht. Auch eine Art von Eifersucht.«
    »Das wäre eine Erklärung.«
    Bob redete weiter. »Und noch etwas fällt mir ein. Bei Justus’ Sturz heute Morgen haben wir einen blonden Mann gesehen, der nicht Pit Graff war. Er fiel uns auf, aber wir haben uns nichts weiter dabei gedacht. Blonde Menschen gibt es schließlich viele. Aber wenn es nun der Ex-Freund war?«
    »Dann schnappt ihn euch doch!«
    Bob sprach jetzt schnell und hektisch. »Elizabeth, wir haben die Falle bereits gestellt! Aber wir haben uns verkalkuliert. Justus und Peter lauern Pit auf, der vielleicht gar nicht der Täter ist. Sie verlieren wertvolle Zeit bei der Bewachung des Falschen. Und …«, Bob wurde siedend heiß, »… und Toni sitzt allein in der Skihütte und wartet auf Justus und Peter und auf den falschen Täter. Aber die kommen nicht. Der Einzige, der kommen wird, ist der wahre Attentäter!«
    »Wer bitte ist Toni?«, fragte Elizabeth.
    Doch wenn seine Theorie stimmte, galt es keine Zeit mehr zu verlieren. Bob verabschiedete sich von Elizabeth ohne ihr zu erklären, wer Toni war. Als Erstes wollte er versuchen Karen zu erreichen. Ihr Hotel lag in der Nähe. Auf die Sonderbewachung der SPEED-Männer musste er jetzt verzichten. Bob joggte los.
    Karen saß im Kreis der Skimannschaft in dem Restaurant ihres Hotels beim Abendessen. Bob näherte sich ihrem Tisch. Sein Gesicht war vom Rennen knallrot. Er bekam kaum noch Luft. »Was ist denn mit dir los, Bob?«, empfing ihn Karen.
    »Ich muss dich unbedingt sprechen!« Bob schaute in die Runde. »Unter vier Augen.« Die anderen blickten ihn verwundert an, aber Karen stand auf und ging mit Bob zu einem unbesetzten Tisch.
    »Dein Ex-Freund«, stieß Bob hervor, »ist er blond?«
    »Ja. Uli ist blond. Wieso?«
    Bob überging die Gegenfrage einfach: »Warum habt ihr euch getrennt?«
    »Na ja, es ist noch nicht mal ein Jahr her. Es ging wieder los mit der Ski-Leistungsgruppe. Es gab dauernd Streit zwischen uns. Er hat es nicht akzeptiert, dass mir das Profi-Skifahren Spaß macht und dass ich so viel unterwegs bin. Er hat das alles boykottiert, wollte die anderen Mädels nicht kennen lernen und auch nicht die Trainer.«
    Bob wurde immer aufgeregter. »Hast du ihn nach der Trennung wieder gesehen?«
    »Nein. Er hat sich so unfair benommen, mich angebrüllt, gesagt, dass ich ihm gehöre. Es ging alles ziemlich an die Nerven. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Er war eine glatte Fehlentscheidung, zum Glück nur für ein paar Monate.«
    »Fährt er gut Ski?«, fragte Bob.
    »Ja, Uli fuhr sehr gut. Deswegen hat es ihn auch so geärgert, dass ich sportlich gefördert wurde und er nicht. Hast du ihn im Verdacht?«
    »Ist das so abwegig?«
    Karen überlegte einen Moment. »Möglich wär’s«, sagte sie schließlich bedächtig. »Aus ihm bin ich nie richtig klug geworden. Er ist ziemlich selbstbezogen. Aber ihr hattet doch Pit in Verdacht, weil er schon in Vail ist, obwohl man ihn erst morgen erwartet.«
    »Vielleicht ist Pit nur früher gekommen und will Nicola überraschen. Das wäre eine einfache Erklärung.«
    »Das habe ich euch heute Nachmittag auch schon gesagt«, meinte Karen. »Und dass er ein anderes Hotel genommen hat, erklärt sich ebenfalls ganz einfach: Freunde und Ehemänner dürfen nicht im Hotel der Mannschaft übernachten.«
    Bob nickte schuldbewusst. »Wir waren ziemlich vernarrt in unsere Theorie. Aber noch ist ja weder das eine noch das andere bewiesen. Karen, besitzt du ein Foto von Uli?«
    »Von dem? Nicht hier, das wäre ja noch
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