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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition)
Autoren: Ki-Ela Stories
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    Cover:                             Ina Peters
    Bildmaterial:               Ina Peters/RainerSturm/pixelio.de
     
     
     
    1
     
     
     
    Gelangweilt griff sie nach ihren Zigaretten. Heute war irgendwie nichts los, dabei war der Stand hier am Bahnhof immer recht gut besucht und sie musste nie lange warten. Doch die meisten Fahrgäste schienen die öffentlichen Verkehrsmittel zu bevorzugen, sie musterte die Leute, die eilig mit ihren Koffern oder Rucksäcken an ihr und ihren Kollegen vorbeiströmten.
    Die meisten waren recht jung, vielleicht Studenten, die hatten natürlich kein Geld, um sich ein Taxi zu leisten.
    Sie seufzte auf und inhalierte tief den Rauch der Zigarette. Gott sei Dank war das Wetter wenigstens schön, also setzte sie sich auf die Motorhaube ihres Taxis und schloss die Augen.
    Die warmen Sonnenstrahlen waren eine Wohltat. Sie legten sich wie zärtliche Hände auf ihre Haut, viel zu selten kam sie dazu, das schöne Wetter zu genießen, und das, obwohl der Frühling langsam immer deutlicher zu spüren war.
     
     
    ‚Na toll – ganz toll!’ , Marc sah sich suchend auf dem Bahnsteig um. Wo steckte denn bloß Cynthia wieder?
    Die Fahrgäste, die den ICE mit ihm zusammen verlassen hatten, liefen mehr oder weniger eilig die Treppen hinunter, manche begrüßten noch Freunde oder Verwandte, die sie abgeholt hatten, doch so langsam wurde der Bahnsteig verlassener. Und niemand schien da zu sein, um ihn abzuholen, dabei war es mit seiner Agentin fest vereinbart gewesen.
    Marc schnaubte und griff nach seinem Handy. Wütend wählte er Cynthias Nummer, nach zweimal läuten ging sie dann endlich ran.
    „Tut mir leid, Darling“, säuselte sie sofort los. „Ich komm’ hier nicht weg. Kannst du dir ein Taxi nehmen?“
    „Spinnst du?“, Marc versuchte leise zu sprechen, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Noch schien ihn niemand erkannt zu haben, doch das konnte sich schnell ändern.
    „Da dein ICE Verspätung hatte, ist mir ein anderer Termin dazwischengekommen“, sagte seine Agentin entschuldigend.
    Marc sparte sich eine Antwort und drückte sie ärgerlich weg. Er hasste es, Taxis oder – noch schlimmer – öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Wenn er erkannt wurde, fühlten sich manche Mitmenschen bemüßigt, ihn anzusprechen oder ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Das war zwar manchmal ganz nett, aber die meiste Zeit mochte er es nicht. Auch wenn es irgendwie zu seinem Job dazugehörte und er bekannt war – an diesen Teil der Popularität gewöhnte er sich nur sehr schlecht.
     
    Es half also nichts, er zog die Kapuze seiner Sweatjacke über den Kopf und hastete die Stufen hinunter. Dort unten herrschte das übliche Gewimmel wie auf jedem Bahnhof, hastig tauchte er in der Menschenmenge unter.
     
    Vor dem Bahnhof warteten schon die Taxis. Marc atmete tief durch und hoffte inständig, dass er keinen Fahrer erwischte, der ihn totquatschen würde. Er hatte die letzte Nacht kaum geschlafen und wollte einfach nur seine Ruhe haben.
    Zielstrebig steuerte er auf ein Taxi zu, er wollte gerade die hintere Tür aufmachen, da ertönte ein scharfer Pfiff.
     
     
    ‚Manche lernen es auch nie’ , dachte Abby wütend. Der Typ wollte doch tatsächlich zu Fred in den Wagen steigen, dabei war es ja wohl schwer zu übersehen, dass sie das erste Taxi in der Reihe war.
    Abby steckte ihre Finger in den Mund und pfiff nach ihm. Der Kopf des Kerls fuhr erschrocken zu ihr herum. Sie sparte sich viele Worte, sondern winkte ihn zu sich heran.
     
     
    „Ich bin nicht dran“, wies ihn ein graumelierter Mann zurecht und zeigte auf den vordersten Wagen in der Reihe.
    Marc stöhnte auf, das war ja wie im Kindergarten. Aber auf lange ermüdende Diskussionen hatte er jetzt auch keinen Nerv.
    Er schnappte sich seinen Koffer und trottete brav zu dem jungen Mann, der so unglaublich ‚höflich’ nach ihm gepfiffen hatte.
     
    „Guten Tag“, der Taxifahrer nickte ihm zu.
    Marc stutzte kurz, für einen Mann hatte der Typ aber eine recht weiche Stimme.
    „Hi“, entgegnete er nur.
    Der junge Fahrer nahm ihm den Koffer ab und öffnete das Heck des Wagens, 
    Marc setzte sich schon mal ins Fahrzeug. Wenn ihn jetzt der Typ nicht erkennen würde, dann käme er wirklich unbehelligt zu seiner Wohnung. Manch einen seiner Kollegen kränkte das sogar, wenn sie nicht überall als Prominenter wahrgenommen wurden, Marc konnte dieses eitle Getue nicht verstehen.
    Die Fahrertür
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