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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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wir am besten ins Warme.«
    Das Trio machte sich auf den Weg. Der gute alte Cotta, dachte Justus, so schwierig er auch sein konnte, eine lange gemeinsame Geschichte verbindet offenbar doch. Aber es kränkte Justus sehr, dass sie MacManoman in die Falle gegangen waren. Ihr ganzer Plan war dadurch über den Haufen geworfen worden. Ob der Polizist Peters kleinen Ausflug in das Zimmer von Pit gesehen hatte? Hoffentlich nicht. Immerhin war es ein Einbruch. »Wie lange haben Sie uns schon beobachtet?«, fragte Justus. »Sie waren es doch, der dort drüben zwischen den Bäumen stand?«
    MacManoman stapfte durch den Schnee und nickte. »Zufall, zugegeben. Ich war noch nicht lange da. Ihr habt mich leider schnell entdeckt.«
    »Und was führte Sie her?«
    »Vermutlich derselbe Grund, der euch auch hergeführt hat: Um Pit Graff auf den Zahn zu fühlen.«

Das Blatt wendet sich
    Bob hatte es sich im Foyer des Hotel ›Sun Park‹ auf einem Ledersessel gemütlich gemacht. Die Treppe und die Aufzüge hatte er von hier aus gut im Blick. Dass sich die beiden SPEED-Mitarbeiter, Patrick und der Bärtige, in ihrem Zimmer aufhielten, hatte er schnell herausbekommen.
    Bobs Gedanken wanderten zu Justus und Peter, die möglicherweise kurz vor der Klärung des Falles standen. Während er hier saß und saß … Aber jemand musste auch diesen Job erledigen, das sah Bob ein. Dann dachte er an Toni. Er war jetzt sicher sehr einsam, dort oben. Mut hatte er ja.
    Als sich die Freunde vorhin getrennt hatten, war Toni noch ein Stück mit Bob gegangen. Und er hatte Toni nicht von seinem Plan abbringen können, mit dem letzten Lift auf den Berg zu fahren und sich in einer der Holzhütten, die in der Gegend des Startplatzes standen, zu verstecken. Dort wollte er auf den Täter warten und Justus und Peter helfen. Vielleicht war es ja ganz gut so, dann waren sie wenigstens zu dritt.
    Verschiedene Gäste betraten die Empfangshalle. Jemand Bekanntes entdeckte Bob allerdings nicht. Er drehte sich um. Hinter ihm befanden sich Telefonzellen. Vielleicht konnte er die Zeit nutzen und sich mal bei Elizabeth melden. Er hatte Lust mit ihr zu sprechen und ihr alles zu erzählen. Bob stand auf und ging zum Telefon. Elizabeth meldete sich beim dritten Klingelzeichen.
    »Bob! Hallo! Schön, dass du anrufst. Wirklich. Ich bin gerade in einer entsetzlichen Stimmung.«
    »Warum?«
    »Na, weil Ferien sind und heute Abend absolut nichts läuft. Lys und Kelly haben was vor und du bist mal wieder als Detektiv unterwegs. Ich sitze zu Hause und schiebe Frust.«
    »Tut mir Leid, Elizabeth. Ich weiß, dass es manchmal schwer ist, mit unseren spontanen Einsätzen. Vielleicht sollten Detektive ihre Freundinnen öfters mitnehmen.«
    »Oder Detektive sollten gar keine Freundinnen haben!«
    Bob stockte kurz. »Du, Elizabeth, den Satz habe ich so ähnlich vor kurzem schon einmal gehört.«
    »So, von wem denn? Wer beschwert sich denn noch über deine ständige Abwesenheit?«, fragte sie spitz.
    »Nicht in Bezug auf mich, Elizabeth. Karen Sulzenberger, die inzwischen übrigens ein Attentat heil überstanden hat, hat das gesagt. Sinngemäß meinte sie zu Justus, für einen Freund hätte sie als Profisportlerin keine Zeit mehr.«
    »Und, hat sie einen Freund?«
    »Nein. Aber sie hatte mal einen.«
    »Und das wurde ihr dann zu viel? Hat sie ihn rausgeschmissen? Oder er sie?«
    Bob schwieg. In ihm arbeitete es plötzlich fieberhaft. Elizabeth hatte einen Gedanken angestoßen, der bereits die ganze Zeit in ihm geruht hatte. »Du, Elizabeth, ich glaube, die drei Superdetektive haben etwas übersehen«, sagte er mit zitternder Stimme. »Kannst du dir vorstellen, dass jemand auf den Erfolg der Freundin eifersüchtig ist? Zum Beispiel auf den Erfolg beim Skifahren? Dass er es nicht verkraftet, dass seine Freundin zunehmend in der Skiszene verschwindet und dabei immer weniger Zeit für ihn hat? Die Freundschaft geht kaputt, und er hat das Gefühl sie sozusagen an den Ski verloren zu haben?«
    »Klar, in meiner jetzigen Laune kann ich das gut nachvollziehen.«
    »Und dass seine Gefühle in Hass umschlagen: In Hass auf den Erfolg, in Hass auf das Skifahren und letztlich in Hass auf den anderen Menschen?«
    »Dazu muss man schon ziemlich verrückt sein oder sich da kräftig hineinsteigern. So was kann es natürlich geben. Wer weiß schon, was in einsamen Herzen vor sich geht. Aber über solche Probleme redet man doch normalerweise. Außerdem ist eine Freundin doch kein Privatbesitz. Er muss sie
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