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Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
Autoren: Christian Montillon
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nicht mit sich spaßen ließ ...
    Noch während er über den Schotterplatz eilte, hörte es ebenso plötzlich auf zu regnen, wie es vor wenigen Minuten begonnen hatte. Ein letzter Tropfen klatschte ihm ins Genick, und es wurde still. Nur vom Dach des schäbigen Hotels gluckerte Wasser in eine löchrige Regenrinne.
    Mercant öffnete die Tür des Motels. Hinter dem Empfangstresen grinste ihn ein verpickelter Bursche an, der noch keine zwanzig sein konnte. »Da hätten Sie wohl besser mal noch 'ne Minute in Ihrer Karre gewartet, wa?«, nuschelte der Kerl. Er trug ein speckiges T-Shirt, aus dessen Halsausschnitt schwarzes Brusthaar wucherte.
    Allan D. Mercant ließ den Blick durch den Raum schweifen und sah gerade noch die junge Frau am Treppenabsatz zum Obergeschoss verschwinden. Auf den Stufen glitzerten feuchte Fußabdrücke. »Guter Rat«, sagte er, als wäre das Genuschel des Burschen eine Offenbarung an Intelligenz und Weisheit gewesen.
    »War umsonst. Wollen Sie 'n Zimmer?«
    »Kaffee.«
    »Wir haben kein'n ...«
    Wortlos knallte Allan Mercant einen Fünfdollarschein auf den Tresen. Der Bursche stierte darauf, als handle es sich um eine schwierige Mathematikaufgabe: Auf der einen Seite des Dreisatzes Geld und das offensichtliche Verlangen, es besitzen zu wollen, auf der anderen der Wunsch nach einem Getränk – nun ordne die Variablen zu.
    »Aber eine saubere Tasse, bitte.«
    Eine ungepflegte Hand mit langen Fingernägeln schnappte sich den Schein. »Wir verkauf'n normal kein'n Kaffee. Bei Ihnen mach ich 'ne Ausnahme. Moment.«
    Der Besucher schaute zu, wie das speckige T-Shirt samt seines Trägers hinter einem verfleckten Vorhang verschwand. Gleich darauf klapperte Geschirr, und eine Kaffeemaschine begann zu röcheln.
    Mercant überlegte, wie seine nächsten Schritte auszusehen hatten. Aus dem Raumhafen Nevada Fields hatte er fliehen können. Nun jagte ihn der Geheimdienst – und wenn jemand wusste, wie ernst man das nehmen musste, dann er. Schließlich gehörte er selbst seit Jahren dazu, und gerade im Dunstkreis von Homeland Security war er lange aufgetreten.
    Er konnte sich kaum konzentrieren. Müdigkeit spülte jeden klaren Gedanken hinweg. Eins jedoch war ihm klar: Er befand sich noch nicht weit genug von Nevada Fields entfernt; andererseits gab es wohl auf der ganzen Welt keinen einzigen sicheren Ort mehr für ihn. Außerdem stellte der Fluchtwagen ein Problem dar. Früher oder später würden die Agenten der Homeland Security irgendeine Spur finden, die zu dem Wagen führte; er unterschätzte seine ehemaligen Kollegen keineswegs. Also musste er das Auto loswerden. Zu Fuß weiterzugehen klang allerdings auch nicht gerade nach einer guten Idee.
    Mr. Speck-Unterhemd kam zurück und stellte eine Kaffeetasse ab. Leider war sie alles andere als sauber. Mercant verzog kurz das Gesicht und nahm einen Schluck. Heiß, bitter und stark. Immerhin.
    »Was is'n jetzt?«, fragte der Bursche. »Wollen Sie 'n Zimmer oder nich'?«
    »Für eine Stunde«, erwiderte Allan Mercant. Mehr Zeit konnte er sich nicht gönnen, aber er sehnte sich nach einem Bett, wenigstens für ein paar Minuten.
    »Wir sind nicht so ein Laden«, sagte der andere, plötzlich in klar verständlichen Worten. Vielleicht befürchtete er, es mit einem Spitzel der Polizei zu tun zu haben. »Keine Huren auf dem Zimmer, klar?«
    Mercant trank noch einen Schluck. »Sehen Sie hier irgendwo eine?«
    »Nein, und ich habe auch nicht welche zur Verfügung. Sie brauchen also gar nich' zu fragen.« So ganz schien es mit der Wortwahl und korrekten Aussprache doch nicht zu klappen.
    »Ein Zimmer, für eine Stunde, nur für mich, klar?«
    »Kostet zwanzig Dollar.«
    Ein viel zu hoher Preis für diese Bruchbude, doch das war Allan Mercant in diesem Moment völlig gleichgültig. »Einverstanden.« Er kramte einen weiteren Geldschein hervor, dankte im Stillen Lesley Pounder, der ihm einige Dollar zugesteckt hatte, und reichte ihn über den Tresen.
    »Wenn Sie mir dann bitte den Anmeldezettel ausfüllen wollen und ...«
    »Nicht nötig«, sagte Mercant und leerte die Tasse.
    »Aber wir müssen ...«
    »Nicht nötig. Ist ja keine Übernachtung, nur eine Stunde.«
    »In Ordnung, Mr. ...«
    »Smith.«
    Das verstand sogar dieser junge Mann, dem der Intellekt einer Flasche Flüssigseife in die Wiege gelegt worden war. »Okay, Mr. Smith«, sagte er mit übertriebener Betonung.
    »Wecken Sie mich in einer Stunde.« Mercant wartete keine Bestätigung ab. Er nahm den Schlüssel
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