Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
wusste, was er wollte und dem keine Zeit für lange Erklärungen blieb. »Völlig.« Rhodan überlegte rasch, was er tun sollte. Oder musste.
    Wenn nur einer von ihnen die Nerven verlor, konnte das ebenso katastrophale Folgen nach sich ziehen, als befänden sie sich nach wie vor im Weltraum. Oder noch schlimmere, wenn das überhaupt denkbar war.
    Flippers Mundwinkel zuckten. Er knetete die Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger. »Beth ist im Himalaja verschollen, während ich nichts Besseres zu tun habe, als mein Leben aufs Spiel zu setzen, mein Vaterland zu verraten und danach mit einem Haufen Verrückter in der Wüste festzusitzen!« Obwohl er ins Leere starrte, waren die Worte ganz klar an Rhodan gerichtet, und sie stellten eine Provokation dar.
    Doch damit konnte dieser umgehen; er trug die Verantwortung für die Mission der STARDUST und darum auch für diese kleine Gruppe von Menschen. Er würde alles tun, um eine Eskalation zu vermeiden. »Dann lass dir von einem dieser Verrückten etwas sagen.«
    Flipper stützte die Stirn in die offene Handfläche, die Fingerspitzen massierten die Kopfhaut. Schweißtropfen glänzten zwischen den Haaren. »Ich höre.« Kein Wort der Entschuldigung kam über seine Lippen.
    »Du weißt genau, warum wir diesen angeblichen Verrat begangen haben«, sagte Rhodan.
    »Ich wüsste nicht, was daran angeblich sein sollte.«
    »Wir tun das Richtige, Clark! Ist das nicht genug? Vielleicht nicht vor dem Gesetz, aber ... für uns!«
    Sein Gegenüber schwieg verbissen; die Lippen bildeten einen dünnen, farblosen Strich im blassen Gesicht.
    »Sag mir, was du vorschlägst!«, bat – nein, befahl Rhodan.
    Flipper öffnete den Mund, und für einen Augenblick schien er zu erstarren. Dann atmete er geräuschvoll aus und schwieg einige Sekunden. »Du willst einen Rat von mir?«
    Rhodan nickte.
    »Wir bringen die STARDUST nach Hause und klären alles!«
    Genau das hatte Rhodan erwartet; diese Möglichkeit musste früher oder später zur Sprache kommen. Warum also nicht jetzt schon? Es galt, Klarheit zu schaffen, damit sie alle gemeinsam handeln konnten. »In die Heimat zu fliegen ist unmöglich«, sagte er hart.
    »Weshalb?«
    Das Wort wurde Clark Flipper fast von den Lippen gerissen, als etwas mit lautem Pfeifen auf sie zuraste. Ein Geräusch, das den Tod verhieß. Rhodan warf den Kopf in den Nacken und erstarrte. Nun blieb ihm nicht einmal mehr die Zeit, in Gedanken Abschied von diesem Leben zu nehmen.
    Er war schon so gut wie tot.
    Ein Explosionsgeschoss schlug in den Schutzschirm aus der Technologie der Arkoniden ein, der sich über ihnen allen und der STARDUST spannte, und was immer genau dort oben vor sich ging, die Männer darunter spürten nichts.
    Keine Druckwelle, keine glühende Hitzewelle, keine Flammen oder Schrapnelle, kein hoch spritzender und zerschmelzender Sand, der sich den Astronauten ins Fleisch fraß.
    Nur gedämpfter Lärm und ein rötliches Glühen über dem Schutzschirm, gefolgt von Überschlagsblitzen – wie ein Wetterleuchten am fernen Horizont und unwirklich laut.
    Wer einer derartigen Explosion so nahe stand, musste im nächsten Moment sterben oder gerade sein Leben verlieren, das war ein bis zu diesem Augenblick unumstößliches Gesetz. Nun stellte dieses umgestoßene Gesetz eines von tausend Details der neuen Wirklichkeit dar, die auf die Menschheit wartete.
    Als der Knall verhallte, ergriff Rhodan das Wort. Nach außen hin blieb er völlig gelassen. »Warum wir nicht in die USA fliegen? Deshalb!«
    Ein letztes Flimmern zuckte über die Schutzschirmkuppel. Dann tanzten nur noch einzelne glühende Funken scheinbar schwerelos in der Luft, ehe auch sie erloschen.
    Im nächsten Augenblick raste eine Unzahl weiterer Explosivgeschosse heran und detonierte in und über dem Schirm.
     
    Feuerflammen und zuckende Blitze.
    Wer auch immer diesen Angriff befohlen hatte, ihm war wohl nicht klar, dass er so sein Ziel nicht erreichen konnte. Der Schutzschirm hielt.
    Rhodan vermochte sich die Verblüffung auf der anderen Seite gut vorzustellen. Ihm ging es im Grunde nicht anders; er konnte nur staunen über die fortschrittliche Technologie der Arkoniden, die selbst die kühnsten Visionen der menschlichen Wissenschaft überstieg.
    Mit einer Rakete zum Mond zu fliegen, die so zerbrechlich und gefährdet war wie ein rohes Ei inmitten eines Taifuns ... das war alles, was die irdische Weltraumtechnik trotz all der Milliarden an Geldmittel und der Kraft vieler genialer Köpfe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher