Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
entgegen, ging nach oben in den ersten Stock, suchte das richtige Zimmer, ließ sich aufs Bett fallen und schlief sofort ein.
     
    Er trieb im All, der Sonne entgegen, und ihm war kalt.
    Bis es klopfte.
    Das stete Pochen riss ihn aus dem Schlaf. »He, wachen Sie auf, sonst kostet's extra!«
    Allan Mercant war sofort wieder bei klarem Verstand. »Schon gut, ich bin gleich weg!«
    Er schob die Decke beiseite, schwang die Beine aus dem Bett und erhob sich. Der Schlaf hatte gutgetan, doch er fragte sich, ob er einen Fehler begangen hatte. War es nicht leichtsinnig, sich in diesem Motel aufzuhalten? Immerhin stand sein Fluchtfahrzeug noch auf dem Parkplatz.
    Möglicherweise warteten sogar schon Agenten der Homeland Security mit gezückter Waffe vor der Tür, während der Bursche in dem Speck-Shirt vor Angst und gleichzeitig vor Begeisterung darüber zitterte, gleich eine gute Show geboten zu bekommen.
    Ein nicht unwahrscheinliches Szenario; mehr als einmal hatte Mercant auf der anderen Seite eines solchen Einsatzes gestanden. »He«, rief er. »Richten Sie mir noch einen Kaffee, ja?«
    »Klar«, tönte es von draußen.
    Er ging ins Badezimmer, ein winziges Kabuff, das erwartungsgemäß alles andere als sauber war. Vor seinem kurzen Schlaf hatte er keinen Blick hineingeworfen. Im Waschbecken schimmerten dunkle Flecken, der Boden glänzte nass, und im offenen Mülleimer klebten drei aufgerollte und gebrauchte Kondome.
    Mercant schob das Fenster nach oben und lehnte sich hinaus. Es zeigte hinter das Motel, auf einen engen Weg vor einer mannshohen Mauer. Mülltüten stapelten sich auf dem aufgerissenen Asphalt.
    Er kletterte auf den schmalen Fenstersims, nahm Maß und sprang. Zielsicher landete er auf der Mauer, ruderte mit den Armen, um Halt zu finden, ging in die Hocke und hüpfte auf den Boden zwischen die Abfalltüten.
    Solche Stunt-Einlagen waren ihm früher leichter gefallen als heutzutage. Er lief am Haus vorbei zum Parkplatz, wo nur sein Wagen und der der jungen Frau standen.
    Das sah gut aus. Vielleicht war sein kleines Täuschungsmanöver doch unnötig gewesen. Es spielte keine Rolle. Er zog den Autoschlüssel aus der Tasche, rannte zu seinem Wagen und nahm den Reservekanister aus dem Kofferraum. Damit ging er weiter.
    »He!«, hörte er hinter sich. »Was is'n mit'm Kaffee?«
    Mercant drehte sich um. Nur der Bursche. Keine Agenten. »Trinken Sie ihn!«
    »Aber ...«
    Er hörte nicht länger zu, sondern eilte zur Straße und blickte zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Er wollte sein Glück als Anhalter versuchen. Er marschierte los, weiter weg von Nevada Fields.
    Es dauerte fast fünf Minuten, bis der erste Wagen kam. Mercant winkte, den Reservekanister in der anderen Hand. Das Auto, ein feuerroter Plymouth, raste vorbei.
    Allan Mercant störte sich nicht daran. Ihm war klar, dass bei Weitem nicht jeder anhielt. Noch drei Autos brausten an ihm vorüber, bis das pneumatische Ächzen der Bremsen eines Giga-Trucks ertönte.
    Der Koloss mit drei Anhängern rumpelte an den Straßenrand, und die Scheibe auf der Seite des nichtvorhandenen Beifahrers kam exakt neben Mercants Kopf zur Ruhe. Der Motor erlosch knatternd.
    Von der Fahrerseite beugte sich eine Frau zu ihm – und sie bot überhaupt nicht den Anblick, den Allan erwartet hatte. Sie trug einen Blaumann, einen Arbeitsanzug, aber sie war ganz und gar nicht das Mannweib, das man hinter dem Steuer eines Giga-Trucks erwartete. »Wohin?«
    Er hob den Reservekanister. »Zur nächsten Tankstelle.«
    »Das sind eine Menge Meilen, Kleiner.«
    Einen Augenblick lang vereiste Mercant innerlich; er mochte es gar nicht, auf seine Kleinwüchsigkeit angesprochen zu werden. Und doch lag da etwas in der Stimme der Truckerin, was ihm signalisierte, dass sie ihn nicht verspottete. In ihr schwang alles andere als Hohn mit, eher eine herbe Freundlichkeit, was auch viel besser zu ihrem ansprechenden Aussehen passte.
    »Macht nichts.« Er grinste. »Zumindest, wenn es Sie nicht stört, Mrs. ...«
    »Tulodziecki.« Sie grinste ebenfalls, und Sommersprossen tanzten auf ihrer Nase. »Aber Mrs. Tulodziecki war meine Mutter, bis sie gestorben ist. Oder vielleicht ist sie es noch immer. Hab sie lange nicht gesehen. Ich bin Iga. Oder auch Wonderbra.«
    Mercant konnte nicht verhindern, dass sein Blick bei diesen Worten zu Igas Oberkörper wanderte. Der Stoff eines Blaumanns spannte sich über vollen Brüsten.
    Sie grinste noch breiter. »Und?«
    »Einen Wonderbra haben Sie nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher