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Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
Autoren: Christian Montillon
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nötig. Oder er sitzt bereits perfekt.«
    »Was wäre dir lieber?«
    Es klickte, und die Beifahrertür schwang zur Seite. Allan sah gerade noch, wie Iga die Hand von der Bedienkonsole zurückzog. Unter den Fingernägeln befanden sich Reste von altem Schmieröl. »Am liebsten wäre mir, wenn Sie mich zur nächsten Tankstelle mitnehmen.«
    Sie nickte.
    »Ich bin Allan«, sagte er. Sein Vorname war unverfänglich. Den Nachnamen würde er ganz sicher nicht nennen. »Iga?«
    »Nun steig schon ein.«
    Er schwang sich auf den Beifahrersitz. Drinnen duftete es nach Zitrone, vermischt mit einem unverkennbaren Aroma: süßem Wein. Ihm wurde ein wenig unbehaglich zumute, doch Iga wirkte nicht, als wäre sie betrunken. Den Kanister stellte er zwischen seine Füße. Der Freiraum für die Beine war großzügig genug bemessen und bot eine Menge Platz.
    Iga lenkte den Giga-Truck wieder auf die Straße.
    »Ein Fünfzigtonner?«, fragte Mercant.
    »Sechzig«, sagte sie. »Ich nehme immer nur das Größtmögliche. So bin ich eben.«
    »Wenn das eine Anspielung auf meine ...«
    »Bei Maschinen, Allan. Wenn es um Menschen geht, lege ich ganz andere Maßstäbe an.«
    »Wie soll ich das interpretieren?«
    »Wieso willst du das wissen? Ich bin Truckerin. Frag mich etwas über die Straße, über meinen Truck oder über die verdammten Waren, die ich kreuz und quer durch unser geliebtes Land transportiere. Darüber kann ich dir alles erzählen, aber nicht über Philosophie. Wenn das hier überhaupt Philosophie ist.« Sie lachte, und es klang glockenhell. »Das darfst du mich auch nicht fragen.«
    Mercant begann sich in ihrer Gegenwart wohlzufühlen. Fast – aber nur fast – könnte er vergessen, dass die Geheimdienst-Elite der USA ihm auf den Fersen war. Er fragte sich, wie die Befehle des Einsatzleiters wohl inzwischen lauteten. Wollten sie ihn wieder unter Arrest setzen? Oder ihm lieber gleich eine Kugel zwischen die Augen verpassen? Sein Status war ...
    »Hey, Allan!«
    Die beiden Worte rissen ihn aus den Gedanken. »Iga?«
    »Dir ist das vielleicht nicht bewusst, aber wenn ein Trucker einen Anhalter mitnimmt, erwartet er eine Gegenleistung. Sollte kein Problem sein – ein Gespräch. Ist etwas anderes, als über Funk mit den Kollegen zu sprechen, verstehst du? Unser Job ist einsam.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, aus Augen, dunkel wie ein Tannenwald.
    »Sie sind fast so schwarz wie die Pupillen«, sagte er.
    »Was?«
    »Deine Iriden.«
    Sie lachte. »Soll das ein Kompliment sein?«
    »Wieso willst du das wissen?«, wiederholte er ihre Frage von vorhin. »Philosophie ist nicht mein Ding. Wenn das hier überhaupt Philosophie ist.«
    »Na, wusste ich's doch, dass es kein Fehler war, dich mitzunehmen. Ich hab's dir gleich angesehen. Irgendwie kommst du mir ohnehin bekannt vor.«
    »Ich habe ein Allerweltsgesicht«, behauptete Mercant. Das allerdings hatte ihm noch niemand gesagt.
    Mit einem Klicken sprang das Radio an. »Acht Uhr am Vormittag«, tönte eine dumpfe Stimme, unterlegt mit einem Jingle, den Allan noch nie gehört hatte. »Zeit für das Neueste aus aller Welt. Keine guten Nachrichten, wie das eben so ist. Verdammter Mist, aber nur Katastrophen sorgen für Einschaltquoten.«
    »Ich kenne keinen Sender«, meinte Mercant, »der die Dinge auf diese Art beim Namen nennt.«
    Iga lächelte, und die Haut über der Nasenwurzel kräuselte sich. Wieder tanzten die Sommersprossen auf der hellen Haut. Die glatten roten Haare waren nur zentimeterlang. Unwillkürlich fragte sich Mercant, ob die Farbe echt war.
    »Das ist der Truckerfunk«, erklärte Iga. »Wir mögen ihn, weil er ehrlich ist. Klar – er stammt von uns.«
    »Und?«
    Sie schaltete leiser. »Und was? Wir sind Trucker. Wir beschönigen nichts. Wir halten zusammen. Wir sind eine ...«
    »Familie?«, unterbrach Allan. »Ist das nicht etwas dick aufgetragen?«
    Iga bremste, hielt aber nicht an. Inzwischen lag das Motel mitsamt dem verdächtigen Fluchtwagen einige Meilen zurück. Nur wenige Autos waren ihnen seitdem entgegengekommen. »Meine Familie lasse ich nicht beleidigen. Willst du aussteigen?«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Die nächste Tankstelle wartet, schon vergessen?«
    Sie warf einen Blick auf den Kanister im Fußraum zwischen seinen Beinen. »Die Tankstelle, klar.«
    »Schau lieber wieder auf die Straße.«
    »Willst du mir sagen, wie ich zu fahren habe?«
    »Entschuldige«, bat Mercant.
    »Akzeptiert. Weißt du, so sind wir Trucker eben.«
    »Schön für
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