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Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
Autoren: Christian Montillon
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dem Genuss von klassischem rituellem Mönchsgesang hingab. Doch Bai Jun hatte die Wiedergabe erst gar nicht gestartet.
    Die trostlose Weite der Wüste zog unter ihm vorüber, und der General überlegte sich die ersten Schritte am Landeort der STARDUST. Er plante sämtliche bekannten Fakten ein, die er während des Flugs nach Hohhot studiert hatte. Vieles war klar, und die Existenz eines energetischen Schutzschirms über der Weltraumkapsel zweifelte er nicht an. Andere sahen darin eine Gefahr; in seinen Augen verlieh diese außerirdische Technologie dem Ganzen einen besonderen Reiz.
    Die große Variable bildete der Astronaut, der die Verantwortung unter dieser Schutzschirmkuppel an sich gerissen hatte. History Maker, dachte Bai Jun. Nannten die Amerikaner nicht so die Menschen, die sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufhielten? In diesem Sinne war dieser Perry Rhodan zweifellos ein History Maker. Er, und nur er, war Bai Juns eigentlicher Gegner.
    Er hatte das Psychogramm des Astronauten studiert. Rhodan glaubte auf geradezu unerschütterliche und lächerliche Weise an das Gute im Menschen. Er hatte besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als er auf unkonventionellem Weg die Besatzung eines interplanetarischen Shuttles vor dem Absturz rettete. Die NASA nannte ihn seitdem einen Sofortumschalter.
    Dies waren die Eckpunkte von Rhodans Charakter: schnelles, konsequentes Handeln, gepaart mit ethischen und moralischen Überlegungen.
    Darin bestand die Stärke seines Feindes, und darin lag zugleich seine Schwäche, denn es schränkte Rhodan ein und begrenzte seine Möglichkeiten. Und von genau diesen Einschränkungen würde sich Bai Jun nicht behindern lassen. Das erhob ihn über seinen Gegner.
    Der General rieb über sein Kinn. Kurze, optisch sicherlich kaum wahrnehmbare Bartstoppeln kratzten über die Innenkuppen seiner Finger. Die Scheibe dicht vor seinen Augen vibrierte leicht durch den raschen Flug.
    Unter ihnen tauchten die ersten Fahrzeuge inmitten der Wüste auf, sie fuhren auf den wenigen Pisten, die leidlich ausgebaut die Weite durchschnitten. Ganze Militär-Konvois verstopften die Zufahrten zum Landeplatz der STARDUST, dem Ort, auf den sich zunehmend die Aufmerksamkeit der gesamten Welt richtete. Bald würde es kein anderes Thema mehr geben, erst recht nicht, wenn Bai Juns Plan Früchte trug.
    Ein Aufmarsch fand rings um die STARDUST statt, zahlreiche Truppen stationierten sich dort. Die Invasion des chinesischen Militärs nahm gewaltige Ausmaße an. Die Einheiten der Mongolei blieben dagegen verschwindend gering. Bai Juns Volk wartete schon lange auf eine Gelegenheit, sich die Mongolei einzuverleiben, und hatte deshalb starke Kontingente in der Gobi stationiert. Ein Beweis für die weise Voraussicht der Chinesen.
    Die Befehlshaber dieser Truppen überboten sich gegenseitig in ihrem Eifer, sich durch einen erfolgreichen Angriff auszuzeichnen. Nur, dass ein erfolgreicher Angriff unter diesen Umständen unmöglich war.
    In der Ferne tauchte nun in Bai Juns Sichtfeld die Schutzschirmkuppel auf, an der das Artilleriefeuer wirkungslos abprallte. Der General wunderte sich zwar darüber, als er es zum ersten Mal sah, nahm es aber als Tatsache hin.
    »Narren«, stieß er hervor, sein erstes Wort seit Langem. Er zog sich die Knöpfe der Kopfhörer aus den Ohren. »Beschaff mir eine Liste sämtlicher Offiziere, die den aktiven Angriff befohlen haben.«
    He Jian-Dong bestätigte.
    »Dann sorgst du dafür, dass alle abgezogen und degradiert werden«, fuhr der General fort. »Es wurde höchste Zeit, dass man mich hierher beordert hat. Rhodan muss man mit völlig anderen Mitteln bekämpfen.«
    »Selbstverständlich.« Die Finger seines Adjutanten huschten über das Eingabefeld eines Mini-Computers.
    Der Hubschrauber überflog die letzten anreisenden Konvois und senkte sich in der Nähe der energetischen Kuppel dem Boden entgegen.
    Kaum gelandet, sprang Bai Jun aus der Maschine und rannte weiter, ohne den Kopf einzuziehen, wie es viele instinktiv unter den rasenden Rotorblättern taten. Sie lagen hoch genug, um ihn nicht zu verletzen.
    Dabei bellte er Befehle in ein Funkgerät, etablierte sich als neuer Oberbefehlshaber der chinesischen Mission STARDUST. Mit den hochrangigen Militärs wechselte er keine Silbe; sein Adjutant kümmerte sich um sie und sorgte dafür, dass sie von hier verschwanden und ihn nicht länger mit ihren närrischen und plumpen Aktionen behinderten.
    Bai Juns erste Amtshandlungen bestanden darin,
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