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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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Wilder Hass stieg in Saladin hoch. Er war es nicht gewohnt, zu verlieren.
    Er hätte auch nie gedacht, dass es ihn mal so erwischen würde, und dass von einer älteren Frau, die sich offenbar versteckt hatte, als die Gäste in der Kneipe von ihm hypnotisiert worden waren.
    Diese verdammte Wirtin hatte unter der Theke eine Schrotflinte hervorgeholt und ohne Warnung geschossen.
    Er hatte zwar die volle Ladung abbekommen, aber zu seinem Glück hatte sie etwas weiter entfernt gestanden, sodass ihn das Schrot nicht mit voller Wucht erwischt hatte. Die kleinen Kugeln waren zwar in seinen Körper gedrungen, - aber sie saßen nicht so tief, dass sie lebensgefährlich für ihn gewesen wären. Zum Glück war er nicht ohnmächtig geworden. Er hatte es gerade noch geschafft, sich wegzubeamen.
    Die Vampirwelt des Dracula II war sein Fluchtziel gewesen. Und hier lag er jetzt. Wäre er ein Tier gewesen, so hätte er seine Wunden geleckt. Als Mensch war ihm das nicht möglich. Es befand sich auch kein Arzt in seiner Nähe, so musste er darauf hoffen, dass die Wunden irgendwann heilten.
    Er wollte nicht sterben. Nicht er, der große Saladin. Das kam überhaupt nicht infrage. Er wollte und musste leben, und er würde alles daransetzen, damit dies auch so eintraf.
    Er hatte es nie lernen müssen, mit Schmerzen zu leben. In diesem Fall würde er sich jedoch daran gewöhnen müssen. Aber er konnte nicht mit den verdammten Schrotkugeln in der Brust leben. Irgendjemand würde sie ihm entfernen müssen oder er musste es selbst tun, aber das stand noch alles in den Sternen, denn hier umschlichen ihn die gespensterhaften Wesen.
    Sie wussten genau, was mit Saladin geschehen war. Schon immer waren sie scharf auf sein Blut gewesen. Schließlich war er der einzig normale Mensch in dieser verdammten Welt, die der Supervampir Will Mallmann erschaffen hatte.
    Saladin und er standen auf derselben Seite, und Mallmann hatte dafür gesorgt, dass die Vampire, die diese Welt bevölkerten, ihn in Ruhe ließen. Außerdem hätte Saladin sie in der Luft zerrissen, was er in seinem jetzigen Zustand nicht schaffen konnte.
    Sie würden kommen. Sie rochen ihn, denn seine Kleidung war in Höhe der Brust blutverschmiert, und dieser Geruch machte die Wiedergänger wahnsinnig. Da verhielten sie sich wie Haie, die den Geruch aufgenommen hatten und die Beute zerreißen wollten.
    Die abgewrackten Gestalten schwammen nicht, sie gingen. Natürlich wussten sie, wer er war, aber der Blutgeruch machte sie heiß und auch forscher.
    Sie stellten fest, dass sie nicht mehr von ihm verscheucht wurden. Sie sahen, wie Saladin litt, sie rochen das Blut und sahen es sogar dunkel auf seiner Kleidung schimmern.
    Jeder Vampir, der in dieser Welt existierte, war gierig auf das Blut der Menschen, denn dieser Trank gab ihnen Kraft und ließ sie regelrecht aufblühen. Und jetzt war diese einmalige Chance da.
    Noch hielten sie Abstand, aber Saladin war nicht dumm. Er sah verdammt genau, dass sie ihre Kreise bereits enger zogen, und es würde nicht mehr viel Zeit vergehen, dann konnten sie in ihrer Gier nicht mehr an sich halten.
    Wären es Menschen gewesen, hätte er mit ihnen kein Problem gehabt.
    Doch es waren leider keine Menschen, sondern Blutsauger, und sie zu hypnotisieren und ihnen so den eigenen Willen aufzuzwingen war ihm nicht möglich.
    Also war er hier nichts anderes als ein völlig normaler Mensch, der nichts anderes tun konnte, als darauf zu warten, von diesen Wesen überfallen und gebissen zu werden.
    Nie hätte er sich vorstellen können, einmal so zu enden, aber auch Saladin konnte sein Schicksal nicht vorhersehen, ein Blick in die Zukunft war ihm nicht möglich.
    Er blieb sitzen. Aufzustehen und zu fliehen hatte keinen Sinn. Es waren einfach zu viele dieser Kreaturen hier. Die würden ihn jagen und hetzen, bis er nicht mehr konnte, und dann würden sie über ihn herfallen wie hungrige Ratten. Er schaute sie nur an. Sie trauten sich weiter vor.
    Manche krochen, weil sie mit ihm auf Augenhöhe sein wollten, andere wiederum standen aufrecht und schlichen auf ihn zu.
    Er hörte das Schleifen ihrer Füße und vernahm auch die grummelnden Laute, die aus ihren Kehlen drangen. Sie klangen sehr verschieden.
    Manchmal waren es heisere Schreie, dann wieder hörte er kurzes, abgehacktes Lachen.
    Welche Chancen gab es noch?
    Sein Geist war nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, und das war die einzige Chance für ihn. Er würde noch in der Lage sein, sich wegzubeamen, und das wollte
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