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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor
Autoren: Tom Cain
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VORWORT: DAS SIND DIE TATSACHEN …
    Am 6. September 1997 wurde die Prinzessin von Wales auf einer Insel im Oval Lake bei Althorp, ihrem Heimatort, zu Grabe getragen.

    Am 7. September 1997 trat General Alexander Lebed, vormals Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation unter Präsident Jelzin, im amerikanischen Fernsehen in der abendlichen Nachrichtensendung 60 Minutes auf. Er enthüllte, dass seine Regierung über den Verbleib vieler leichter Kernwaffen, auch Kofferatombomben genannt, nicht mehr Bescheid wisse. »Von vermutlich zweihundertfünfzig Waffen sind über hundert nicht mehr im Besitz der russischen Streitkräfte«, sagte Lebed. »Ich weiß nicht, wo sie sind. Ich weiß nicht, ob sie vernichtet wurden oder ob sie irgendwo lagern, ob sie verkauft oder gestohlen wurden. Ich weiß es nicht.«

    Am 23. Februar 1998 veröffentlichte Osama bin Laden in der in London erscheinenden Zeitung Al-Quds Al-Arabi eine Kriegserklärung gegen die, wie er es nannte, »Allianz der Kreuzzügler und Zionisten«. Bin Laden erklärte darin: »Die Verbrechen und Sünden der Amerikaner sind eine eindeutige Kriegserklärung an Gott, seinen Boten und die Muslime … Auf dieser Grundlage und in Übereinstimmung mit Gottes Ordnung geben wir für alle Muslime folgende Fatwa heraus: Die Entscheidung, die Amerikaner und ihre Verbündeten – zivile und militärische – zu töten, ist die Pflicht eines jeden Muslim, und er kann es in jedem Land tun, wo es möglich ist.«

    Am 20. Oktober 1999 schloss das FBI das Projekt Megiddo ab, eine Langzeituntersuchung über christlich-fundamentalistische Sekten, die »glauben, das Jahr 2000 werde das Ende der Welt einleiten, und die bereit sind, zu dessen Herbeiführung Gewaltakte zu begehen«. In dem Abschnitt über »Weltuntergangssekten« steht, dass »viele Extremisten sich als religiöse Märtyrer verstehen, deren Pflicht es ist, die kommenden Kämpfe gegen Satan zu initiieren oder daran teilzunehmen«. Der Bericht stellt ebenfalls fest, es gebe »in der Christenheit keinen Konsens über das genaue Datum, an dem der Weltuntergang stattfinden wird. Jedoch besteht in vielen rechtsgerichteten religiösen Gruppen die einheitliche Überzeugung, dass er naht«.

    So weit die Tatsachen.
    Alles andere in diesem Buch ist reine Fiktion.

PROLOG: MÄRZ 1993

1
    Der Flughafenmechaniker war gut eins achtzig groß, und der Körper in dem Overall und der wattierten Schlechtwetterweste war schlank und athletisch. Die tiefe Falte, die seine kräftige dunkle Stirn teilte, deutete entschlossene Zielstrebigkeit an, und seine klaren grünen Augen drückten eine ruhige, kühle Intelligenz aus. Über den kurzen braunen Haaren trug er eine wollene Strickmütze. Die untere Gesichtshälfte verbarg sich hinter einem Bart.
    Er hatte ein Schild an der Brust. Darauf stand der Name Steve Lundin.
    Das Schild war falsch. Der richtige Name des Mechanikers war Samuel Carver.
    In dem Hangar blickte niemand auf, als Carver an dem Geschäftsflugzeug die hintere Einstiegsluke öffnete und sich in den Wartungsschacht hinaufzog, um die übliche Inspektion vor einem Abflug durchzuführen.
    Dieser Teil des Rumpfs war während des Flugs nicht erreichbar. Niemand würde eingreifen können, falls dort etwas passierte. Womit man allerdings auch nicht rechnete. Er war mit hässlichen, aber zweckmäßigen Dingen ausgefüllt, wie der Keller eines Gebäudes. Da waren zum Beispiel haufenweise Kabelbäume und Hydraulikleitungen, die Höhen- und Seitenruder bedienten, der Hydraulikspeicher, aus dem die Flüssigkeit durch das System gepumpt wurde, die Rohre, die die heiße Luft von den Motoren in die Heizanlage transportierten. Nichts davon war besonders interessant oder im Geringsten aufregend, es sei denn natürlich, etwas funktionierte nicht.
    Es waren die Heißluftrohre, an die Carver heranwollte. Sie waren mit einer dicken silberfarbenen Verkleidung umwickelt, die mit Plastikklammern zusammengehalten wurde, und bildeten mittels Ventilen und Verzweigungen ein Netz, das einem häuslichen Wasserleitungssystem ziemlich ähnlich war. Er machte sich an den Plomben zu schaffen und lockerte die Verbindungen, damit die heiße Luft entweichen konnte. Die Stelle war kaum eine Handbreit vom Hydraulikspeicher entfernt.
    Als Carver die Luke hinter sich geschlossen hatte und wegging, war das Schicksal des Flugzeugs besiegelt.

    In der Passagierlounge lief ein Fernseher. Der CNN-Reporter, der vor einer ausgebrannten Kirche stand, hatte Mühe,
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