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Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
Autoren: Christian Montillon
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täuschen zu wollen, würde sie eine Sekunde später sterben.
    Sie reichte ihm den Zettel.
    »So einfach?«, fragte Bai Jun.
    »Die Worte darauf sind wertlos ohne den Informations-Schlüssel, den es nur an einer einzigen Stelle der Welt gibt.« Sie tippte sich an die Schläfe. »Hier.«
    »Und weiter?«
    »Haben Sie das Pod?«
    »Selbstverständlich.« Bai Jun zog den tragbaren Mini-Computer aus seiner Jackentasche, genau wie sie es im Vorfeld verlangt hatte.
    Die Fremde nahm es an sich. »Wenn der Betrag auf meinem Konto eingegangen ist, nenne ich Ihnen den Schlüssel. Sollte jemand uns abhören, wird er damit nichts anfangen können, weil er das hier nicht hat.« Sie deutete auf den Zettel in Bai Juns Hand. »Danach werde ich das Pod vernichten.« Ein feines Lächeln ließ ihre Augen glänzen. Auf dem Nasenrücken tanzte ein kleiner Fleck. »Schreiben Sie es auf die Spesenrechnung Ihrer Regierung.«
    Der General ließ sich nicht anmerken, wie unwohl ihm plötzlich zumute war. Sie lehnte sich weit aus dem Fenster, bewegte sich in Gefilden, die sie nichts angingen. Er schwieg.
    Und sie lächelte noch breiter. »Doch keine Angst. Warum Sie wirklich in Macau sind, ist mir völlig gleichgültig«, versicherte sie. »Mein Job ist die Information, nicht mehr.«
    »Werden Sie in der Stadt bleiben?«
    »Weder in der Stadt noch im Land. Wenn ich das Pod zerstört habe, betrete ich als Erstes ein Flugzeug und lasse das Land weit hinter mir.« Sie trat näher, strich ihm wieder über die Wange. »Denn vergessen Sie nicht: Mein Job ist es, stets gut informiert zu sein. Außerdem überlebe ich gerne.«
    Widerwillig musste sich der General eingestehen, dass sie es perfekt eingefädelt hatte. Offenbar wusste sie sehr genau Bescheid, warum sich Bai Jun wirklich in Macau aufhielt. Offiziell erholte er sich in der Stadt und spielte zum reinen Vergnügen bereits die ganze Nacht durch; tatsächlich war ihm eine Aufgabe von höchster Wichtigkeit anvertraut worden. Er würde von hier aus vorbereiten, Taiwan heimzuholen. Dazu hatte er schon lange ein Netz gesponnen, heimlich und im Untergrund, und nun würde ihm in wenigen Stunden ein Anruf dieser Frau das entscheidende Puzzlestück zuspielen.
    Er packte ihre Hand, grober, als es nötig gewesen wäre. Einen Augenblick lang drückte er zu, dann hauchte er einen Kuss darauf.
    Ihre Miene blieb unbewegt. »Ganz der Gentleman.«
    »Sie wenden ausgerechnet einen englischen Begriff auf mich an?« Bai Jun lachte spöttisch. »Sollte ich Sie so sehr überschätzt haben?«
    Sie zog die Hand zurück. »Bis bald«, sagte sie, wandte sich um und öffnete die Tür des Separees. Offenbar hielt sie es nicht für nötig, ein weiteres Mal die Sprache auf ihre Bezahlung zu bringen.
    Das war es auch tatsächlich nicht. Bai Jun schaute auf die Uhr; weil er keine gegenteiligen Anweisungen gegeben hatte, war das Geld schon seit exakt drei Minuten unterwegs.
    Er folgte ihr in die öffentlichen Bereiche des Kasinos. Als er die Tür von außen schloss, wurde ihm sekundengenau die Benutzungsgebühr von seinem hauseigenen Kredit abgezogen. Das spielte keine Rolle; er hatte in den letzten Stunden mehrere Zehntausend gewonnen.
    Zurück am Spieltisch, wechselte er einen raschen Blick mit seinem Adjutanten He Jian-Dong. Dieser zog kaum merklich die linke Augenbraue hoch, scheinbar nur ein Spieler wie alle anderen auch. Keiner wusste, dass sie zusammengehörten.
    »Die Vier«, vermeldete der Croupier in diesem Augenblick. »Und die Acht. Gefolgt von der Fünfzehn.«
    Drei Zahlen waren bekannt, den Regeln des Trade-Spiels zufolge konnten nun die neuen Einsätze erfolgen. He Jian-Dong hatte alles vorbereitet und gab dem General das verabredete Zeichen.
    Ein Raunen machte sich breit, als Bai Jun einen Chip im Wert von dreißigtausend Einheiten auf das Feld mit der Sechzehn legte.
    »Aber ...«, begann der Croupier.
    »Zieht die Bank einen Rückzug in Erwägung?«, fragte der General und setzte weitere Zehntausend auf die Dreiundzwanzig.
    Der macanesische Spielleiter zögerte keine Sekunde lang. »Selbstverständlich nicht.«
    He Jian-Dong warf Tausend auf die Zweiundvierzig. Die Einsätze der übrigen Spieler beachtete Bai Jun nicht. Ihr Beobachtungs- und Täuschungsspiel war zu perfekt; sein Adjutant und er waren seit Jahren aufeinander eingespielt. Noch kein Kasino hatte ihnen einen Betrug nachweisen können.
    Alle offenbarten ihre Karten.
    »Sechzehn«, kombinierte der Croupier. »Dreiundzwanzig.« Sein Gesicht wurde
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