Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
einem Hilferuf folgte, um Arkoniden in Raumnot zu retten, dann war es eben so.
    Ja, sie fühlte sich so gut, dass sie fast sogar die verfluchten Methans vergessen könnte, die an jedem einzelnen Tag noch mehr Schiffe aufzubringen schienen. Die verdammte Brut der Giftgasatmer war überall.
    Demeira, Demeira, tadelte der Extrasinn, ich erkenne dich kaum wieder.
    War das so? Sie grinste. Dann auf in eine glorreiche Zukunft! Schauen wir, was uns erwartet!
    Wie auf ein Stichwort hin gab der Pilot in genau diesem Moment bekannt, dass er den Kurs berechnet hatte und die EKTEM samt den Einheiten des ganzen Geleitzuges kurz vor dem Aufbruch stand. »Die Triebwerke sind in wenigen Augenblicken zum Start bereit, Ihrem Befehl zu folgen.«
    Die Art, wie er es betonte, ließ keinen Zweifel daran, dass er sich vor dem automatischen Aufzeichnungsprotokoll von jeder Schuld freisprechen wollte. Er befolgte einen Befehl, nicht mehr, genau wie es von ihm erwartet wurde. Die Verantwortung trug Kommandantin Demeira on Thanos, die in diesen Sekunden die eherne Regel des Krieges brach: Rettungsmissionen gab es angesichts der zahlenmäßigen Übermacht der Methans nicht – wer zurückblieb, blieb zurück. Nichts und niemand konnte daran etwas ändern.
    Außer dem Willen desjenigen, der ein Raumschiff kommandierte.
    Hoffen wir, dachte Demeira, dass es sich lohnt.
    Der Geleitzug wechselte zu einer Transition in den Überlichtflug.
     
     
    Crest da Zoltral
     
    Eine Explosion, viel zu nahe, riss Tatjana Michalowna von den Füßen. Einen Augenblick schwankte sie in einer bizarren Haltung, viel zu weit nach hinten gewandt, ehe sie aufschlug. Crest versuchte noch, sie zu greifen und ihr Halt zu geben, doch er hatte Mühe, selbst stehen zu bleiben.
    Eine erst farblose, dann grellweiß lodernde Flammenzunge schoss von der Decke. Sie verpuffte binnen eines Lidschlags. Zurück blieb der Gestank verbrannten Sauerstoffs. Crest war klar, wie knapp sie soeben dem Tod entronnen waren.
    Ein hochenergetischer Ausbruch, analysierte der Extrasinn auf seine typisch nüchterne Art binnen einer Millisekunde. Plasmatisches Gas aus den Versorgungsleitungen ist frei geworden. Die Energie hat die Sauerstoffmoleküle entzündet. Eine Kettenreaktion wäre leicht möglich gewesen.
    Wieso sind wir davon verschont geblieben?
    Der Extrasinn zögerte nur eine Sekunde lang; für seine Verhältnisse eine halbe Ewigkeit. Glück, lautete danach seine ebenso unpräzise wie unlogische Analyse.
    Etwas hämmerte von hinten gegen Crests Kniekehlen. Mit einem Aufschrei knickte er ein und fiel hin.
    Er drehte sich im Sturz, um zu sehen, wer ihn angegriffen hatte, hob dabei instinktiv die Arme zur Abwehr.
    Tatjanas Bein war noch ausgestreckt. Crests Blick wandte sich in die Höhe. Wo eben sein Kopf gewesen war, flimmerte ein energetisches Trenn- und Isolierfeld. Dahinter waberte es hell wie das Innere einer Sonne.
    »Was ist das?«, fragte Tatjana. Sie hatte ihn natürlich nicht angegriffen, sondern ihn gerettet – und das, ohne zu begreifen, was überhaupt vor sich ging.
    »Eine leicht verzögerte Kettenreaktion«, antwortete er. »Vereinfacht gesagt: Dort oben brennt die Luft. Die Schiffspositronik hat ein automatisches Schutz- und Isolierfeld aufgebaut, das den energetischen Ausbruch eindämmt. Dahinter herrschen Temperaturen jenseits unserer Vorstellungskraft. Wenn das Feld nicht zugleich einen optischen Dämpfer eingebaut hätte, könnten wir keinen Blick darauf werfen, ohne zu erblinden.«
    »Diese Energiewand hätte Sie um ein Haar zerschnitten!«
    Crest atmete tief ein. Mitten durch den Hals, dachte er. »Rücksicht auf mich konnte das Notfallsystem dabei nicht nehmen.«
    »Radikale Methode«, sagte die Russin mit ätzender Stimme.
    »Die sowohl das Schiff als auch Sie und Trker-Hon gerettet hat. Ohne das Schutzfeld wäre von uns allen nicht einmal Asche geblieben.« Trotz seiner nüchternen Analyse zitterten seine Finger. Auch im Nachhinein schnürte ihm die Angst die Kehle zu. Dennoch konnte er die Empfindung nicht verdrängen, dass es ein gnädiger Tod gewesen wäre – rasch und ohne einen Gedanken, um sich auch nur bewusst zu werden, was überhaupt geschah. In der einen Sekunde noch am Leben, in der nächsten in seine Atome zerblasen.
    »Und jetzt?«, fragte Trker-Hon. Er kroch auf die beiden zu, warf dabei immer wieder einen Blick nach oben zu der flirrenden Energiewand. »Nun werden wir noch schlechter Gewalt über das Beiboot bekommen als vorher! Sämtliche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher