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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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Shao wollte es nicht wahrhaben. »Tut mir leid, das begreife ich nicht. Das ist doch unmöglich.«
    »Nein, das ist es nicht. Man muß sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Das habe ich gelernt, Shao. Ich kenne mich mit der Elektronik aus, denn die Fremden haben nicht nur genommen, sie haben auch gegeben, verstehst du?«
    »Nicht ganz. Oder haben sie dir gezeigt, wie man mit dem Computer umgeht?«
    »Nein, nicht gezeigt, sie haben mir das Wissen einfach mitgegeben. Es mir in mein Gehirn eingepflanzt, wenn du so willst. Ich weiß, wer mich und die anderen verfolgt. Es ist die NSG. Sie haben die Landung der Fremden und unser Treffen mit ihnen auf elektronischem Weg beobachtet. Ihre Spionagesatelliten umkreisten die Erde. Einen von ihnen werde ich mit Hilfe deines Computers anzapfen.«
    »Und dann?«
    »Werden vier Killer sterben.«
    Shao trat einen Schritt zurück und schlug gegen ihre Stirn. »Nein«, sagte sie, »das schaffst du nicht. Das ist nicht möglich, Thamar. Das ist…«
    Sie vollendete den Satz nicht, denn die andere Frau hatte sich so gedreht, daß sie Shao anschauen konnte, und ihr Blick sprach Bände.
    Shao wußte plötzlich, daß sie unrecht hatte. »Doch?« hauchte sie.
    »Ja.«
    Die Chinesin spürte den Kloß im Hals. Sie war kaum in der Lage, ein Wort zu sagen. Schließlich preßte sie hervor: »Wenn das wirklich zutreffen sollte, wäre das Mord.«
    Thamar schüttelte den Kopf. »Nicht bei ihnen. Ich denke an meine Freundin Estelle. Ihr wurde die Kehle durchgetrennt. Wahrscheinlich nachdem man sie gefoltert hat. Das ist kein Mord, Shao, das ist eine Gerechtigkeit, wie ich sie sehe.« Sie deutete auf den Computer. »Schau hin, es ist alles harmlos - noch. Aber ich werde ihn so manipulieren, daß ich mit dem Satelliten oben im All eine Verbindung hergestellt habe. Dann werde ich deren Signale manipulieren. Ich werde sie um ein Vielfaches verstärken können, denn ich sagte dir bereits, daß die Außerirdischen nicht nur genommen, sondern auch gegeben haben. Vielleicht befindet sich in meinem Hirn ein Modem, das alles Empfangene verstärkt. Ich weiß es nicht genau, aber ich kenne meine Kräfte.«
    »Was haben die vier Killer denn mit einem im All schwebenden Satelliten zu tun?« rief Shao.
    »Sie stehen mit ihm in Verbindung.«
    »Wie?« In ihren Augen lag ein Fieber, und sie hatte sich sogar bei der letzten Frage gebückt.
    »Ja, Shao, denn auch diese Leute erhalten ihre Befehle. Eben über den großen Bruder im All. Jeder von ihnen ist im Besitz eines winzigen Empfängers, der die Befehle in Worte umwandelt und an einen Kopfhörer weiterleitet. Ein Meisterwerk der Elektronik, von der NSG erfunden und an besondere Außendienstler verteilt. Ich werde die Strahlen so stark verändern, daß sie die Männer vernichten.«
    »Nein, das ist…«
    »Die Köpfe werden ihnen platzen!« erklärte Thamar mit emotionsloser Stimme.
    Shao, die wirklich nicht technikfremd war, schüttelte nur den Kopf. »Das glaube ich nicht. Das kann ich mir nicht vorstellen. So etwas darf es doch nicht geben.«
    »Es darf vieles nicht geben, aber es existiert trotzdem!« erklärte die Frau und sie schaltete eine Sekunde später den Computer ein, wobei sich gleichzeitig das Licht in ihrem dritten Auge verstärkte und einen Widerschein auf den Monitor warf.
    Shao konnte es nicht fassen. Bis jetzt hatte sie daran gezweifelt. Nun aber mußte sie erkennen, welch eine Macht in dieser Frau steckte, die sie so unterschätzt hatte. Aber sie war eine Psychonautin und mehr, denn unbekannte Wesen hatte sie entführt und dafür gesorgt, daß ihre Kräfte noch weiter verstärkt wurden.
    Was soll ich tun?
    Diese Frage beschäftigte Shao. Die Person vor ihr, gegen deren Rücken sie starrte, war bereit, einen vierfachen Mord zu begehen. Und Shao stand nicht nur auf der Seite des Gesetzes, eben durch ihre Partnerschaft mit Suko, sie hatte auch ein Gewissen, gegen das sie nicht an konnte. Es war einfach da, es meldete sich, und sie kam zu dem Entschluß, Thamar an ihrem Vorhaben zu hindern.
    »Bitte«, flüsterte sie, »laß es sein.«
    »Stör mich nicht!« Ihre Stimme klang so anders. Kalt und hart, wie jemand, der sich von seinem einmal gefaßten Entschluß auf keinen Fall abbringen lassen wollte.
    Das Auge spiegelte sich auf dem Monitor des Computers wider. Deshalb konnte Shao es auch so deutlich sehen. Es hatte sich mit einem starken Licht gefüllt. Ein gelber Kranz aus Strahlen umflorte diesen Gegenstand, und auf dem Monitor zeigten sich
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