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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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die Taten sind in diesem Land geschehen, und unsere Leute werden die Leichen untersuchen. Wir werden herausfinden, was geschehen ist, und dann sehen wir weiter.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Wenn Sie wollen, können Sie gehen, Mr. Walbrook«, erklärte Suko, der die letzten Sätze gehörte hatte. »Die Spezialisten sind bereits unterwegs, und ich kenne sie. Diese Leute mögen keine Störungen. Das nur am Rande, Mr. Walbrook.«
    Er überlegte noch, wie er auf diesen eleganten Rausschmiß reagieren sollte und ob er einen Vorteil aus ihm ziehen konnte. Zu tun gab es für ihn tatsächlich nichts. Er stand da, schaute ins Leere, bevor er seinen Krawattenknoten wieder hochschob und sich ohne Abschiedsgruß auf den Weg machte.
    Die Tür schlug hinter ihm zu. Suko und ich schauten uns an. Mein Freund hob die Schultern. »Das hat selbst einen Advokaten wie Walbrook ziemlich aus der Bahn geworfen.«
    »Klar. Wer ist schon Zeuge bei derartigen Vorfällen?«
    »Verstehst du sie?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung, Suko. Das überlasse ich den Spezialisten.«
    »Du denkst nicht an Magie?«
    »Nein. Und wenn es doch stimmt, komme ich damit nicht zurecht. Ich weiß nicht, wie so etwas geschehen konnte. Auf der anderen Seite müssen wir davon ausgehen, daß es möglicherweise eine gewisse Überwachungstechnik gegeben hat.«
    »Du denkst an eine Kontrolle?«
    »So ist es.«
    »Wer soll wen kontrollieren?«
    Ich hob die Schultern. »Es ist nur Theorie, aber ich habe mal gelesen, daß es Wissenschaftlern gelungen ist, irgendwelchen Leuten winzige Empfänger in die Köpfe einzupflanzen. So daß sie auf Funkbefehle reagieren.«
    »Dann wären sie ja Roboter.«
    »Was stört dich daran?«
    »Einiges, John, einiges. Schon der Gedanke an sich macht mir angst. Der manipulierte Mensch will mir nicht gefallen, da bin ich ehrlich und auch empfindlich.« Er blickte nachdenklich gegen die vier toten Männer.
    Drei von ihnen sahen aus, als säßen sie auf ihren Stühlen, um ein Nickerchen zu halten. Nur der vierte lag reglos am Boden. »Ich denke schon, daß es so etwas wie eine Initialzündung gegeben hat, John, aber ich glaube nicht daran, daß sie irgendwelche Empfänger in den Köpfen tragen, um zu sterben, wenn sie versagt haben.«
    »Was wir glauben, ist egal. Ich traue diesen Burschen eben nicht. Aber nicht nur der NSG. Unsere Leute sind wohl nicht besser. Mir kommt es noch immer so vor, als hätten sie versagt und wären deshalb getötet worden.«
    »Kann ich nicht akzeptieren, John.«
    »Warum nicht?«
    »Dann hätten die Hintermänner das ganze Theater nicht aufzuführen brauchen. Einen Anwalt engagieren. Die Intervention beim Innenministerium. Sir James wurde zuerst kaltgestellt. Wir sollten folgen. Sie hätten die vier schon in der Gasse am Hafen ausschalten können. Das wäre sogar eine weniger spektakuläre Umgebung gewesen. Hier gab es mehr Zeugen. Du kannst ja von diesem Dienst denken, was du willst, aber dumm sind die Typen bestimmt nicht. Sie arbeiten lieber im geheimen.«
    Ich starrte ihn an und nickte. »Ja, du hast recht, wenn du es von dieser Seite aus betrachtest. Da muß ich dir voll und ganz zustimmen.«
    »Eben.«
    Wir steckten wirklich in der Klemme. Es reizte mich ja, an den Toten eine erste Untersuchung vorzunehmen, ob wir tatsächlich etwas fanden, das auf einen ferngesteuerten Mord hingedeutet hätte, aber in diesem Augenblick kehrte Vincent Crenna zurück. Er zeigte sich erholter. Er hatte sich auch gewaschen. Seine Haare glänzten noch feucht. Sein Lächeln war kantig und unecht. Eine Frage brauchte er nicht zu stellen, wir lasen sie von seinem Gesicht ab.
    »Nein, es hat noch nichts Neues gegeben«, erklärte ich.
    »Aber dieser Anwalt ist weg.«
    »Darüber sind wir froh.«
    »Was wird passieren?«
    »Wir können nicht in die Zukunft schauen, Mr. Crenna. Aber das war erst der Beginn.«
    Er schaute mich an wie jemand, der sich vor bestimmten Dingen fürchtete. »Der Beginn«, flüsterte er. »Verflucht noch mal, wie sieht dann das Ende aus?«
    »Können Sie in die Zukunft schauen?«
    »Nein.«
    »Wir auch nicht.«
    Crenna hüstelte. »Aber es muß doch eine Erklärung geben«, sagte er mit noch immer nicht klarer Stimme. »So etwas können wir alle nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Unsere Spezialisten werden diese Erklärung finden, Mr. Crenna«, erklärte ich.
    »Meinen Sie?«
    »Davon sind wir überzeugt.«
    Er strich mit der flachen Hand über sein Haar. »Wenn Sie so denken, muß ich Ihnen recht
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