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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Autoren: Christian Montillon
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Zeitverschwendung. »Gibt es schon ... eine Reaktion?«, fragte er stattdessen. Es fiel ihm unendlich schwer zu sprechen; jedes Wort war eine Qual. Die Kehle war trocken. Am Rand seiner Gedanken wuchs das Entsetzen darüber, dass die schmerzlindernden Ampullen zerstört worden waren; einfach so, beiläufig, als bedeutete es nicht viel. Doch wenn die Wirkung der aktuellen Dosis nachließ und ein neuer Schmerzschub kam, gab es keine medikamentöse Hilfe mehr. Nicht ohne ein Wunder.
    Und Wunder gab es nicht.
    Oder doch?
    Weil Tatjana schwieg, wiederholte er: »Gibt es eine Reaktion auf den Hilferuf?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sind Methans in der Nähe?«, fragte er. In dieser Phase des Krieges waren sie überall. Sie verseuchten den Raum wie eine Plage, führten einen gnadenlosen Vernichtungskrieg gegen die Arkoniden.
    Ein erneutes Kopfschütteln; wenigstens das.
    Das meiste Wissen über diesen Krieg verschwand im Dunkel der Vergangenheit; immerhin lag er 10.000 Jahre zurück, und die Geschichtsschreibung musste viel zu vieles interpretieren, als dass man von Fakten sprechen könnte. Die Historie war in diesem Fall die Lüge, auf die sich die meisten Forscher geeinigt hatten.
    »Was wissen Sie über die Methans, Crest?«, fragte Trker-Hon. Die Schuppenhaut um seine vorgewölbte Echsenschnauze glänzte. Der Schwanz schleifte über ein Stück aufgerissenen Bodens. Kurz war die Zunge zu sehen; sie blutete ein wenig.
    Crest zögerte. »Kaum etwas – außer, dass sie sich selbst als Maahks bezeichnen und keinen Sauerstoff atmen«, sagte er schließlich. »Dieser Krieg liegt zu weit zurück. Die Forscher sind sich allerdings in einem Punkt einig.«
    »Und der wäre?«, fragte Michalowna ungeduldig.
    »Die Methans waren den Arkoniden waffentechnisch unterlegen. Im direkten Kampf hätte ein Raumer meines Volkes immer gewonnen.«
    »Aber?«
    »Aber sie haben diesen Nachteil durch eine gewaltige zahlenmäßige Überlegenheit ausgeglichen. Wie Heuschrecken haben sie sich millionenfach in den umkämpften Gebieten breitgemacht und sind unaufhaltsam Stück für Stück vorgedrungen.«
    »So wie im Fall von Tramp?«
    »Dennoch haben die Arkoniden diesen Krieg letztlich gewonnen,« bestätigte Crest.
    »Wie?«, fragte die Russin.
    Darauf konnte er nur eine enttäuschende Antwort geben. »Wenn wir das nur wüssten ... Angeblich gab es eine Wunderwaffe.«
    Sie schwiegen, und Crest fiel nun erst auf, wie gut er sich fühlte. Der Inhalt der Ampulle – der letzten Ampulle – hatte Wunder gewirkt. Er stand auf, und es gelang ihm ohne große Mühe. An das, was kommen mochte, verschwendete er keinen Gedanken mehr. Der Untergang der PESKAR XXV drohte ihn ohnehin mit ins Verderben zu reißen.
    »Gibt es Zugriff auf die ...«
    Autoreparaturmechanismen, hatte er sagen wollen. Etwas riss ihm das Wort förmlich von den Lippen; doch nicht etwa eine weitere Explosion, sondern ein Alarmsignal und ein trotz aller Schäden aufploppendes Notfallhologramm.
    Es zeigte drei Raumer der Methans.
    Ihr Notruf war also empfangen worden.
    Allerdings nicht von denen, die ihn hätten hören sollen.
     
     
    Demeira on Thanos
     
    »Demeira! Vergiss nicht deine Pflicht!«
    Es gab diese Stimme nicht, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass Demeira on Thanos – Flottenkommandantin des Schlachtkreuzers EKTEM und damit momentan Anführerin des Geleitzugs aus zwei Leichten und zwei Schweren Kreuzern sowie der fünfzehn zugehörigen Transporter – die Worte ebenso gut hören könnte, als wären sie direkt neben ihr gesprochen worden.
    »Demeira! Vergiss nicht deine Pflicht!«
    Oder: »Demeira! Du bist eine Soldatin der Raumakademie!«
    Oder, schlimmer als all dies: »Demeira! Ich erwarte es von dir!«
    Und immer hatte ihr Vater ihren Namen ausgesprochen, wie nur er es tat, von Anfang an, solange sie zurückdenken konnte; mit der exzentrisch-überzogenen Silbentrennung Dem-e-i-ra, als wären es vier Worte, und der letzte Buchstabe klang fast wie ein »or«. Das würde er nie zugeben, und sie musste ihm zugutehalten, dass er es nie ausgesprochen hatte, aber sie hatte es tausendmal in seinen Augen gelesen, dass er sich einen Sohn gewünscht hatte und keine Tochter. Sein ganzes Leben war daran letztlich zerbrochen, und sie, Demeira, hatte sich jahrelang die Schuld dafür gegeben, weil sie in dieser Hinsicht nicht die Stärke ihrer Mutter besaß, die mit herrischer Arroganz darüber hinwegsah und sich weiter dem Wein der süßen Raitschan-Hänge
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