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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Autoren: Christian Montillon
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Bitte zugleich. »Ich muss dir etwas sagen!«
    Zu ihrer Überraschung gehorchte Feltif. Während der Junge trank und die noch blutigen Beinchen strampelten, verstand der Fremde sie ohne weitere Worte und brachte sein Ohr dicht vor ihren Mund.
    »Ich weiß, wo du wohnst.« Sie sprach so leise, dass es nicht einmal Godwarn hören konnte. »Aber ich werde es niemals jemandem sagen. Nur eins erbitte ich von dir: Sag mir den Namen der Stadt und von wo ihr einst gekommen seid.«
    Er nahm den Kopf langsam zurück, und seine linke Hand streichelte über den Haarflaum des Neugeborenen. Im nächsten Moment spürte sie seinen Atem an ihrer Schläfe. »Mein voller Name lautet Feltif de Khemrol«, flüsterte er. »Ich bin von den Sternen gekommen. Sie hinterließen ihr Zeichen auf mir.« Er strich über seine verbrannte, vernarbte Gesichtshaut, und seine graue Hand ballte sich zur Faust. »Die Stadt, die dir und deinesgleichen verboten ist, trägt den Namen Atlantis.«
    »Du bist ein Gott«, sagte sie.
    »Nein«, log er.
    Sie wusste es besser.

1.
    Was man nur zu gerne vergisst
    Crest da Zoltral
     
    Das Chaos blieb zurück, und zum ersten Mal seit einer Ewigkeit fand Crest Zeit, sich um etwas zu kümmern, was er lieber vergessen hätte:
    Seine Schmerzen.
    Tramp lag hinter ihnen; der Krieg, das Leid und die überraschende Erkenntnis über das Volk und den Planeten der Ilts schienen in weite Ferne gerückt zu sein. Die PESKAR XXV, das Beiboot der drei zeitreisenden Flüchtlinge Crest, Tatjana Michalowna und Trker-Hon, befand sich nun ...
    ... irgendwo.
    Der Überlichtflug hatte sie ins Blinde geführt, einfach ziellos irgendwohin; die einzige Möglichkeit zu entkommen. Der Arkonide wusste, dass er sich eigentlich darum kümmern musste, ob ihnen wieder Gefahr drohte, ob sie inzwischen mitten in einem der zahlreichen anderen Schlachtfelder dieses Krieges trieben. Eigentlich. Aber er konnte nicht. Sein Körper verlangte nach seinem Recht.
    Er war viel zu krank, um in einem gestohlenen Beiboot durch Kriegsgebiet zu hetzen und zu versuchen, den Methans zu entkommen. Sie breiteten sich einfach überall aus in dieser Zeit, in der Endphase des Großen Krieges 10.000 Jahre in der Vergangenheit. Oder sie hatten dies getan.
    Verwirrend, nicht wahr?, fragte die altbekannte Stimme seines Extrasinns, irgendwo mitten aus den quälenden Schmerzen heraus. Sind die Methans überall, oder waren sie es vor einer schieren Ewigkeit?
    Was spielt das für eine Rolle?, antwortete Crest in lautlosem Gedankendialog. Wir sitzen in der Vergangenheit fest, und daran ändern auch spitzfindige semantische Feinheiten nichts. Und das ewige Leben ist genauso fern, wie es immer schon gewesen war. Wenn nicht noch weiter entfernt als je zuvor.
    Es half keinem von ihnen, ob irgendjemand irgendetwas korrekt formulierte oder nicht – der Krieg drohte sie alle zwischen den Fronten zu zermahlen, falls die Krebsgeschwüre, die seinen Körper von innen zerfraßen, Crest nicht vorher in den Tod rissen.
    Von seinem Nacken ging ein dumpfes Gefühl der Taubheit aus. Er tastete über die Halswirbel und bereute es noch im selben Augenblick. Schon der leichte Druck war zu viel. Er hörte etwas knacken, ihm wurde schwindlig, und Übelkeit wühlte durch seine Gedärme.
    Die Zentrale des Beiboots drehte sich, der Boden vor ihm ragte steil in die Höhe, die Decke kippte als Seitenwand herunter. Crest suchte nach irgendetwas, an dem er sich festhalten konnte, weil sich natürlich nicht die Bedingungen in der PESKAR XXV veränderten, sondern er selbst das Gleichgewicht verloren hatte. Reiß dich zusammen!
    Erst als Tatjana Michalowna schrie und Trker-Hon in einer bizarren Bewegung, mit rudernden Armen und baumelndem Echsenschwanz, quer durch den Raum fiel, begriff Crest, dass er sich in diesem Fall irrte. Seine Umgebung kippte tatsächlich. Der Lärm einer Detonation erstickte Tatjanas Schrei, und die Druckwelle schmetterte in den Rücken des Arkoniden. Hilflos taumelte er nach vorne und schlug auf.
    Instinktiv hob er die Arme und schützte den Kopf. Hitze raste in einer sengenden Welle über ihn hinweg. Die Luft waberte, und als er unter dem Ellenbogen hervorlinste, sah er, dass Trker-Hon inzwischen auf dem Boden lag – oder auf dem, was vor Kurzem noch eine Seitenwand gewesen war. Eine Feuerlohe verpuffte im Rücken des Topsiders.
    Crest vernahm nur noch ein dumpfes Dröhnen, in das sich mehr und mehr ein Rauschen mischte; vielleicht sein eigenes Blut, angetrieben vom schwächer
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