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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Autoren: Christian Montillon
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von alldem. Und dies hier ist der Preis des Krieges.
    Er lenkte die TOSOMA IX in eine Umlaufbahn um den Planeten, und Schuldgefühle schienen ihn ersticken zu wollen. Hätte er bleiben müssen? Atlantis niemals verlassen dürfen?
    Das Meer wogte ruhig, vereinzelt trieben noch Holzstücke und andere schwimmende ... Dinge auf den Fluten. Er wollte gar nicht wissen, worum es sich dabei handelte, doch die Orter rissen erbarmungslos viele Details aus dem Vergessen wie Wrackteile oder Leichen.
    Atlans Finger strichen routiniert über die Holo-Eingabeflächen des Steuerpults, und die TOSOMA landete auf einer der winzigen Inseln, die von dem Kontinent geblieben waren, der den Methans zum Opfer gefallen war. Sie lagen wie versprengte Erdklumpen in der Weite des Meeres.
    Er hatte seine Pflichten im Stich gelassen, als er von Atlantis weggeflogen war. Es war unvereinbar gewesen mit seinen Werten. Aber er hatte etwas gewonnen, was unvergleichlich mehr Wert besaß, als diese Kolonie jemals besessen hatte. Die nüchterne, unmenschliche Logik dieser Überlegung wollte ihm das Herz zerreißen. Wie schwer wog Atlantis samt all seiner Bewohner im Vergleich mit dem gesamten Großen Imperium der Arkoniden? Wie bedeutend war der Sieg über die Methans?
    Atlan war wenige Tage weg gewesen, und nun trug er nicht nur das Gerät, das ihm die Unsterblichkeit verlieh, sondern er führte auch die Pläne für eine Waffe mit sich, die dem Imperium die Überlegenheit über die Methans geben würde. Er hatte die Pläne dieser sogenannten Konverterkanone bereits verschlüsselt an das Oberkommando gefunkt. Eine erste Relaisstation hatte den Empfang bestätigt.
    Er schaltete die Systeme der TOSOMA IX ab. Es wurde dunkel um ihn. Nur eine letzte Notbeleuchtung erhellte den Weg. Er verließ die Zentrale, ging weiter, lauschte dem Geräusch seiner Schritte, das von den Korridorwänden widerhallte. Niemand außer ihm befand sich an Bord.
    Ein Geisterschiff, wie auch die Geister der Vergangenheit über dem versunkenen Kontinent schweben.
    Atlan verließ das Beiboot über die Bodenschleuse, hörte das Klacken, mit dem sich das äußere Schott wieder schloss, ging zum Ufer des kleinen Eilands, setzte sich auf den Boden und wartete.
    Doch das Wesen, das ihn auf diese merkwürdige Reise geschickt hatte, kam nicht zu ihm.
     
    Er starrte auf das Meer, lauschte, als wäre es möglich, im Rauschen der Wellen die Vergangenheit zu hören, als könne er den Untergang der Kolonie miterleben, das Sterben all der Arkoniden, die ihm anbefohlen worden waren. Er wollte ihren Schmerz fühlen, ihr erlöschendes Leben empfinden, damit sie ihn anklagen konnten.
    Er wartete auf ein U-Boot, das aus den Wellen auftauchte, aber es kam nicht. Stattdessen wankte irgendwann jemand anders über den Strand auf ihn zu. Atlan sprang auf, rannte zu dem Arkoniden, dem die Uniform zerfetzt am Körper hing. Das Gesicht wies Verbrennungen auf, die Haare waren verschmort, die linke Hand von Blut verkrustet.
    Ehe die beiden Männer zusammentrafen, brach der Fremde zusammen und blieb reglos liegen. Atlan erreichte ihn, bückte sich und stellte erleichtert fest, dass der andere noch lebte und lediglich das Bewusstsein verloren hatte. Er kannte dieses Gesicht. Cunor ter Pelgan! Was war mit ihm geschehen?
    »Überlassen Sie das mir, Erhabener«, tönte mit einem Mal eine Stimme hinter ihm auf. Er wirbelte herum und sah das Wesen, das er erwartet hatte; das ihn zuvor auf seine Mission geschickt hatte, ohne etwas über sich selbst zu verraten. Das U-Boot, auf das Atlan bereits gewartet hatte, lag in der Brandung.
    »Wer sind Sie?«, fragte Atlan. »Sie sind kein Arkonide!«
    »Nein.«
    »Was sind Sie?«
    »Ihr Diener. Mein Name lautet Rico. Kommen Sie, Atlan da Gonozal.«
    Das Wesen hob Cunor sanft auf und ging mit dem Ohnmächtigen zurück zum U-Boot. »Nun kommen Sie, Atlan! Ich habe alles für Ihre Aufgabe vorbereitet.«
     
     
    »Nichts als ein Erwarten, ewige Hilflosigkeit.«
    Franz Kafka, Tagebucheintrag vom 15. März 1914
     
     
    ENDE
     
     
    Crest und seinen Gefährten ist keine andere Wahl geblieben, als durch den Transmitter in der Unterwasserkuppel zu gehen. Wieder mit unbekanntem Ziel ...
    Sie tun es aber auf Geheiß eines »alten Bekannten«: Rico sollten sie vertrauen können, er hat sie immerhin vor dem Untergang von Atlantis bewahrt. Ist der »Ort der Sehnsucht« identisch mit der Welt des Ewigen Lebens? Gelangt Crest endlich an sein Ziel?
    Im Wega-System wiederum hegen Perry Rhodan
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