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Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Titel: Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz
Autoren: Susan Schwartz
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ihn geschrieben zu haben! Sie verdächtigte sogar ihre Kameraden, ihre Aufgabe gefälscht zu haben, weil sie sich nicht vorstellen konnte, wie sie auf diesen grotesken Einfall hätte kommen sollen.
    Selbstverständlich hatte sie den Satz sofort gelöscht, doch irgendwie ließ er sich nicht aus ihrem Gedächtnis vertreiben. Sichu vergaß kaum je etwas - und leider auch nicht diese Merkwürdigkeit. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
    Weg mit dem Gedanken - es blieb bei der gewohnten Antwort. Und sie wusste schon, was sie als Antwort auf ihren »Aufsatz« erhalten würde: »Sichu Dorksteiger, das ist kein Aufsatz. Nächstes Mal erwarte ich mindestens vierzig Sätze, oder es gibt einen Eintrag.«
    Sichu grinste und griff nach einem süßen Lakurtzwaffeli, das sie mit scharf gebratenen Speckstreifen kombinierte. Sie würde es nächstes Mal wieder genauso machen!
    Wer würde es schon wagen, der Tochter des Obersten Vorsitzenden des Stadtgremiums einen Verweis zu erteilen? Noch dazu, wenn er gleichzeitig der größte Großgrundbesitzer des Bezirks war und den Namen des Stadtgründers trug!
    Und was gab es mehr dazu zu sagen? Ihre Worte waren exakt gewählt wie die Lösung einer Gleichung, ohne Umschweife und Umwege.
    *
    Das Abendessen war fast beendet und Sichu mit ihren Aufgaben durch. Auch die Eltern lösten sich von ihren Holos und ließen sich in Kristalltassen heißes Schwarzwasser reichen, dessen süßlich-starker Duft Sichu verlockend in die Nase wehte.
    Sie bekam eine Schale Beerenauslese gereicht, die angenehm auf der Zunge bitzelte.
    »Hast du heute alles erledigt, Sichu?«, erkundigte sich der Vater nach dem ersten Schluck.
    »Ja, Vater. Ich wollte dich fragen ... «
    »Nur zu.«
    Wenn er Schwarzwasser trank, war die Gelegenheit ideal. Dann war er bei der Sache, hörte zu und dachte über das nach, was Sichu sagte.
    »Also, ich hätte gern, dass Larf bei der Leistungsschau vorgeführt wird!«, platzte Sichu heraus. »Ich glaube, er kann eine gute Bewertung erreichen!«
    Ihre Mutter beugte sich leicht vor. Lennaba war eine Ator in den besten Jahren, mit hüftlangem, glänzend silberfarbenem Haar und tiefgoldenen Mustern auf der seidigen grünen Haut. Die grünen Punkte in ihren gelben Augen bildeten die Form eines Halbmonds, ein Hinweis auf ihre besondere Abstammung, die noch auf die ersten Siedler Ganrojs und natürlich den Stadtgründer zurückgehen sollte.
    Sichu hatte diese Form leider nicht geerbt, aber ihre Goldmuster waren ähnlich, worüber sie froh war. Die Goldlinien auf der Haut ihres Vaters waren wenig inspirierend, sie verbanden sich nüchtern zu belanglosen geometrischen Formen, wogegen die Muster auf Sichus Haut fast Fraktalen ähnelten.
    »Was veranlasst dich zu der Annahme, Larf wäre zu einer Leistungsprüfung geeignet?«, fragte die Mutter.
    Larf war Sichus Lieblings-Darelg, sie waren gemeinsam aufgewachsen. Auf seinem Rücken galoppierte sie schnell wie der Wind über das Land, lenkte ihn nur durch den abwechselnden Druck auf seine mächtigen, nach hinten gebogenen Kopfhörner. Sie liebte es, das Spiel seiner Muskeln an ihren Schenkeln zu spüren, sein Trillern und Schnauben zu hören, dem flatternden Spiel seiner feinfiedrigen, mehr als armlangen Ohren zuzusehen.
    Larfs Augen waren so klar und grün wie die Punkte in Sichus Augen, und sein weißer Kinnbart hing ihm schon fast bis auf die breite Brust herab. Unter Sichus Pflege glänzte sein abendrotes Fell wie polierter Marmelyx.
    Larf hatte nur einen einzigen Fehler: Er entstammte einem »ungeplanten Freisprung« und besaß dadurch nicht die genetischen Eigenschaften, die von Zuchthengsten erwartet wurden.
    »Ich habe ihn entsprechend vorbereitet«, antwortete Sichu. »Er ist genauso gut, wenn nicht besser als die anderen.«
    »Er ist viel zu alt«, warf der Vater ein. »Die anderen Anwärter sind höchstens fünf Jahre alt, und Larf zählt fast doppelt so viel.«
    »Aber er ist im besten Alter!«, protestierte Sichu. »Er kann leicht fünf Jahre Hochleistung bringen, und dann können wir ihn zur Erziehung der Jährlinge einsetzen!«
    »Wie dem auch sei«, sagte die Mutter. »Ich kann ihn nicht melden.«
    Sichu verlegte sich aufs Betteln. »Bitte, Mutter, sieh dir seine Werte doch an! Ich habe genau Protokoll geführt im vergangenen Jahr. Ich weiß, er ist wegen seiner Abstammung nur Ausschuss, aber er ist ein Ausnahme-Darelg, ich schwöre es dir! Gib ihm eine Chance!«
    Lebanna schaute zu Aranmu, der die Achseln zuckte.
    »Meinetwegen«,
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