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Volcans Glut (Hüter der Elemente) (German Edition)

Volcans Glut (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Volcans Glut (Hüter der Elemente) (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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Prolog
Sommer 1996

    C oreena bückte sich nach der schönen Blume und pflückte sie ab. Sorgfältig steckte sie die Blume zu den anderen, die sie bereits gepflückt hatte. Sie war mit ihren Eltern zum Picknick im Grünen. Ihre Mutter saß mit einem Buch auf der karierten Picknickdecke und war nicht ansprechbar. Ihr Vater lag schnarchend unter einem Baum, den Hut tief ins Gesicht gezogen. Sie hatte keine Geschwister und die Stelle, die ihr Vater für ihr Picknick ausgesucht hatte, war ein Stück abseits von anderen Ausflüglern. Hier gab es keine Kinder, mit denen Coreena hätte spielen können. Also hatte sie sich daran gemacht, einen Blumenstrauß für ihre Mutter zu pflücken und sie hatte sich schon ein ganzes Stück weit entfernt. Ihre Gedanken waren nur darauf fixiert, die schönsten Blumen zu finden. Alles andere um sie herum hatte sie vergessen.
    „Coreena“, vernahm sie plötzlich eine Stimme. „Coreena!“
    Sie blickte um sich, konnte aber niemanden entdecken. Ihr Herz fing an zu klopfen.
    „Wo bist du?“, fragte sie ein wenig unsicher.
    „Hier! Hier drüben!“, kam die Stimme aus der Richtung, wo das Gebüsch immer dichter wurde und große Bäume alles beschatteten.
    Coreena trat ein paar Schritte an das Gestrüpp heran und verharrte unschlüssig. Sie kannte diesen Mann, denn es war eine Männerstimme, die nach ihr gerufen hatte, ja gar nicht und ihre Eltern hatten sie oft genug gewarnt. Böse Männer gab es überall, und auch wenn ihr die Stimme vage bekannt vorkam, war das noch lange keine Garantie, dass sie nicht einem bösen Mann in die Falle tappte. Sie hatte zwar keine genaue Vorstellung, was dann passierte, aber ihre Eltern waren sehr ernst gewesen in dieser Sache und hatten gesagt, dass es das Schlimmste wäre, was einem kleinen Mädchen passieren könnte und sehr weh tun würde.
    „Coreena! Komm zu mir!“, rief die Stimme erneut.
    „Warum kommst du nicht hier her zu mir?“, wollte Coreena wissen.
    Sie war schon sehr neugierig, wer da ihren Namen kannte, doch sie war lieber vorsichtig. Sie wollte nicht, dass jemand schlimme Dinge mit ihr machte und ihr wehtat.
    „Das kann ich nicht. Komm Coreena, ich tu dir nichts. Wir kennen uns. Du hast von mir geträumt.“
    Coreena trat noch ein paar Schritte näher. Jetzt war sie wirklich neugierig und Neugier war schon immer ihre Schwäche gewesen.
    „Von dir geträumt? Aber dann kannst du doch nicht hier sein. Jetzt träume ich doch nicht, oder?“
    Ein angenehmes Lachen erklang. Ein böser Mann konnte doch nicht so nett lachen. Oder doch? In Filmen hatten die Bösen immer ein gruseliges Lachen.
    „Nein Prinzessin, du bist hellwach“, antwortete der Unbekannte auf ihre Frage hin. „Aber ich bin hier. Willst du mich denn nicht sehen?“
    „Volcan?“, fragte sie mit klopfendem Herzen.
    „Ja Prinzessin. Ich bin's“, bestätigte die Stimme.
    Coreena war auf einmal ganz aufgeregt. Die Träume hatten vor sechs Monaten begonnen, als sie sechs Jahre alt geworden war. Ein Mann erschien ihr jedes Mal in ihren Träumen, der ihr eine wunderbare Welt zeigte. Er ritt mit ihr auf einem riesigen, schwarzen Pferd mit Flügeln durch die Luft und er zeigte ihr Zwerge und Elfen. Merkwürdigerweise hatte sie ihn aber nie gesehen. Er war immer nur ein Schatten gewesen. Doch einer, dem sie vertraute, der sogar ihre Alpträume verscheuchte, die sie früher hin und wieder geplagt hatten.
    „Vertraust du mir nicht? Ich würde dir nie wehtun, Prinzessin. Das weißt du doch.“
    „Doch! Ich vertraue dir, wenn du wirklich der Mann aus meinen Träumen bist.“
    „Der bin ich. Komm und sieh selbst!“
    Coreena ging langsam weiter, immer tiefer in das Gebüsch hinein, bis sie ihn sah. Er stand auf einer kleinen Lichtung. Obwohl er eigentlich nicht wirklich stand. Vielmehr schwebte er darüber, denn seine Füße berührten den Boden nicht. Er war groß. Größer, als ihr Vater. Sein feuerrotes Haar hing ihm fast bis zu den Hüften hinab. Bekleidet war er mit einer Hose aus einem seltsamen Stoff, der Coreena an die Haut eines Salamanders erinnerte und an seinem linken Arm trug er einen Armschutz, von der Schulter bis zum Handgelenk hinab, der aussah, wie ein Schuppenpanzer. Ansonsten war sein Oberkörper unbekleidet. Eine Art Tattoo zierte seine Brust, die wie ein Schuppenmuster aussah. Als sie näher an ihn heranging, fiel ihr Blick auf seine leuchtend grünen Augen, die sie freundlich musterten. Er lächelte ihr aufmunternd zu und streckte die Hand nach ihr
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