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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal
Autoren: Leo Lukas
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Notruf ausgestrahlt?«
    »Ja.«
    »Und Hilfe beziehungsweise Verstärkung angefordert?«
    »Ja.« Entweder konnte der Ex-Kommandant gar nicht lügen, oder er fand es nicht der Mühe wert.
    »Wann wird sie voraussichtlich eintreffen?«
    Der Gaid nannte eine Zeitspanne, die Guckys Translator mit »in etwa vier Stunden« übersetzte. Auweia, das würde knapp werden ...

    *

    Abermals betäubte er seinen wenig auskunftsfreudigen und gänzlich unkooperativen Gesprächspartner mit einem telekinetischen Hieb, damit dieser die Teleportation nicht mitbekam. Dann setzte er ihn unweit des Walzenschiffs ab.
    Gern hätte Gucky ihm eine Lektion erteilt. Aber was fing man mit einem gefühlskalten Klotz an, dem sein und seiner Mannschaft Wohlergehen vollkommen egal zu sein schien?
    So viel zur guten alten Methode, wir kidnappen den gegnerischen Anführer und zwingen ihn, die Waffen zu strecken.
    Früher hatte das blendend funktioniert ...
    Plötzlich fühlte sich Gucky hinfällig und unzeitgemäß. Selbst wenn ihn keine fünfdimensionalen Energieschirme, Mutantenfallen oder sonstige Antipsi-Einrichtungen an der Entfaltung seiner Fähigkeiten hinderten, brachte er nichts Gravierendes zuwege!
    Zum Glück ging der Anfall von wehleidiger Selbstverachtung rasch vorbei. Schließlich hatte Gucky sehr wohl eine wichtige Information ergattert, die er schleunigst weiterleiten sollte.
    Nach einem kraftschonend kurzen Sprung über ein paar hundert Kilometer rief er die NAUTILUS. Er teilte Kapitän Mowak mit, dass in rund vier Stunden mit dem Auftauchen weiterer Gaids zu rechnen war.
    Der Oxtorner reagierte alarmiert. »Meiner Meinung nach hat sich die Sache damit erledigt. Wäre ich Einsatzleiter, würde ich das Unternehmen abbrechen und zum sofortigen Rückzug blasen.«
    Im Grunde musste Gucky ihm recht geben. Zog man die Zeit ab, die benötigt wurde, das Außenteam samt Shift wieder an Bord zu nehmen und den Hypertakt-Kreuzer aus dem stationären Orbit auf fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, so verblieben ihnen gerade noch zwei Stunden. Was sollten sie in hundertzwanzig Minuten schon groß erreichen?
    Trotzdem mochte er sich nicht damit abfinden, auf ganzer Linie gescheitert zu sein. Er hatte das unbestimmbare Gefühl, nah dran zu sein, obwohl die objektive Faktenlage dem widersprach.
    Ein Funkanruf enthob ihn einer Antwort. »Teseus-Chan an Gucky. Bitte komm schnell. Perme liegt im Sterben!«

    *

    Das Gesicht des Kamashiten war schweißüberströmt. Seine Augäpfel traten aus den Höhlen, so verdreht, dass man nur Weißes sah.
    Umbrars Körper wand sich in Krämpfen. Die Medo-Einheiten der gekoppelten SERUNS warnten, er schwebe in höchster Lebensgefahr.
    Stichwortartig berichtete Francinn, wie und warum sie Perme zum Experiment mit dem Third-Kraut angestiftet hatte. »Anfangs lief es super. Er bekam sogleich Kontakt, wenngleich passiv und undifferenziert. Ich hatte alles unter Kontrolle. Aber dann ...«
    »Nein! Nein! Nein!« Unablässig brüllte Umbrar sich die Seele aus dem Leib. Dabei spuckte er so viel Schleim, dass die Selbstreinigungsfunktion der Helm-Innenseite immer wieder kurzzeitig überfordert war.
    »Wogegen wehrt er sich so vehement?«, fragte Gucky, äußerst beunruhigt. Er vermochte nicht in Permes Gedankenwelt einzudringen, spürte bloß geballtes, glühendes Nebelrauschen.
    »Er hatte eine Vision, die er mit dem Namen Lullog ansprach.«
    Gucky spürte, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellten. Der überaus eigenwillige Erbgott der Lokoshans war das Letzte, was er unter diesen Umständen brauchen konnte.
    »Aber das verflog rasch wieder, und in dieser Phase lagen noch alle seine Werte im tolerablen Bereich. Wenig später jedoch sackten sie schlagartig ab. Als habe ihn etwas überwältigt, dem er nichts entgegenzusetzen hatte.«
    »Die Charandiden?«
    »Ich vermute, dass Perme sie ungezielt, durch seine bloße Präsenz im Third-Gespinst, aus ihrer Lethargie gerissen hat. Zuerst nur wenige; dann sind immer mehr und mehr der Verholzten auf ihn aufmerksam und von sich aus initiativ geworden. Hör genau hin, ich glaube, er schreit nicht ›Nein‹, sondern ›Neun‹.«
    Gucky spitzte die Ohren. Es stimmte. Wenn man es so auffasste, gurgelte der Kamashite in einem fort: neun mal neun mal neun mal ...
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Neun ist die Zahl des Durchgangs, des Übertritts in eine neue Ebene. Nicht zufällig leiten sich in vielen lemurischen und altterranischen Dialekten die Wörter ›neun‹
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