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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort
Autoren: Michelle Stern
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»Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen.«
    (Isaac Asimov)
     
     
1.
    Die Suche
    Zardik, 15. September 2036
     
    Die NESBITT-BRECK tauchte in die dünne Atmosphäre des Mondes ein.
    Perry Rhodan lenkte den topsidischen Aufklärer sicher den fernen Bergen und Flüssen entgegen, die mit der hellen Oberfläche verschmolzen. Seine Bewegungen waren ruhig und routiniert. Inzwischen beherrschte er das überlichtschnelle Schiff ebenso gut wie Bull.
    Hinter ihm lag Groll, der dreizehnte Planet des Wega-Systems, wie ein funkelnder Edelstein in der Schwärze des Alls. Auch den inneren Mond des Planeten konnte Rhodan auf einem der Holos sehen. Tholus trieb als blau schimmernde Scheibe im Licht der Wega auf seiner Bahn. Er wirkte wie ein fernes Spiegelbild Zardiks. Wie Geschwister kreisten die Monde Seite an Seite, wobei Zardik viel weiter außen lag und gut sechs Monate brauchte, um seinen Weg um Groll zu beenden.
    Der zweite Mond des dreizehnten Planeten, zelebrierte Rhodan den Gedanken. Der dreizehnte Planet von über vierzig. Wie klein ist dagegen unser Sonnensystem! Es ist, als käme ich aus einem Spielzeugland.
    Der Aufklärer raste der Mondoberfläche entgegen und durchbrach einen blaugrünen Himmel. Rhodan drosselte die Geschwindigkeit. Das Impulstriebwerk im Zylinderrumpf war wie das raumgreifende Transitionstriebwerk kaum in der inneren Kugel zu hören. Nur ein leises Summen an den Wänden der Zentrale zeigte das Wunderwerk des Schiffes an, das Perry Rhodan und Reginald Bull von der Oberfläche des Planeten Gol hatten bergen können.
    »Ich übernehme, Rhodan.« Thora sah angespannt auf die Anzeigen der Ortungsgeräte. Die Haltung der Arkonidin war starr, wie festgefroren. Um ihren Mundwinkel grub sich eine Linie, die Rhodan dort zum ersten Mal bemerkte. »Suchen Sie nach Spuren. Es wäre gut, wenn sich die ganze Gruppe beteiligen würde, damit wir schneller Resultate erzielen.« Bei diesen Worten warf Thora einen Blick durch die Zentrale mit den verschiedenen Terminals.
    Rhodan sah die wortlose Zustimmung von Bull, Sue und Chaktor an ihren Blicken. Der Teleporter Ras Tschubai wandte sich direkt dem Monitor an seinem Platz zu, um mit der Auswertung und manuellen Ergänzung der Positronik-Datensätze zu beginnen.
    Einzig Lossoshér kauerte vornübergebeugt in unbequemer Sitzhaltung auf dem für Topsider ausgelegten Pneumositz, ohne auf Thoras Aufforderung zu reagieren. Der Transmitter-Wächter hielt den Kopf tief über eine holografische Aufzeichnung gebeugt, die aus einem würfelförmigen Gerät in seinen Händen abstrahlte. Ferronische Schriftzeichen standen in der Luft und forderten Lossoshérs gesamte Aufmerksamkeit. Vermutlich studierte er einmal mehr die für ihn heiligen Aufzeichnungen über die Standorte der Transmitter und die Vergangenheit seines Volkes. Soweit Rhodan wusste, befanden sich auf dem Würfel verschiedene Bücher, darunter das Buch des Großen Kampfes und das des Großen Lichtes. Ob Lossoshér noch einmal überprüfte, bei der Auswertung seiner Forschung nach dem Transmitter die richtigen Schlüsse gezogen zu haben? Sie waren auf ihn und seine Erkenntnisse angewiesen.
    Kurz überlegte Rhodan, Lossoshér noch einmal auf das Transmittersystem anzusprechen, doch dann ließ er es bleiben und startete seinerseits das Programm, mit dem die Suche nach Bauwerken initiiert wurde.
    Neben ihm hielt Thora den Blick auf die Steuerelemente gesenkt. Ihr Gesicht wirkte maskenhaft, die Augen fiebrig.
    Rhodan schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. »Wir finden ihn.«
    Thora hob den Kopf und lächelte flüchtig zurück. Es erschien einstudiert. »Ja, das müssen wir. Und zwar schnell. Uns läuft die Zeit davon.« Sie sah zu Lossoshér hinüber und senkte ihre Stimme. »Sind Sie wirklich sicher, dass Lossoshér uns helfen kann? Ja, ich weiß, dass er der führende Wissenschaftler Ferrols ist und beim Thort hoch gehandelt wird, aber ich weiß nicht, ob seine sogenannten heiligen Schriften uns wirklich weiterbringen. Ich habe mir Auszüge davon übersetzen lassen und kann Lossoshérs Interpretationen nur bedingt nachvollziehen.«
    »Wir müssen seinen Fähigkeiten vertrauen«, sagte Rhodan ebenso leise. »Ich bin sicher, er gibt sein Bestes. Er schuldet uns etwas, und ich glaube nicht, dass er das vergessen hat.«
    Rhodan sah in Gedanken den Berg aus Schutt und Trümmern vor sich, aus dem er Lossoshér befreit hatte. Im Grunde hatte Rhodan dem Ferronen das Leben gerettet, als das Gewölbe unter dem Roten
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