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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort
Autoren: Michelle Stern
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haben einen verborgenen Zugang. Ich weiß, wie ich ihn erkennen und öffnen kann.«
    Der Teleporter nickte Rhodan knapp zu, fasste Lossoshér am Arm und sprang.
    Qualvolle Minuten des Wartens vergingen. Dann öffnete sich drei Meter weiter ein ovales Stück Wand wie von Zauberhand.
    »Folgt mir«, sagte Rhodan. Er führte die Gruppe in einen Raum, der acht mal acht Meter maß. In der Mitte ragte ein bogenförmiges Gebilde mit fehlender Oberrundung auf.
    Rhodan berührte den Helm, der sich daraufhin knisternd zusammenfaltete. Sein Herz schlug schneller. »Der Transmitter«, sagte er leise. Wie er gehofft hatte, stand das Gerät an Ort und Stelle.
    Bull grinste ihm zu. »Wir haben’s geschafft.«
    Lossoshér machte sich sofort an die Arbeit, während Rukaar und ihre Leute das Artefakt bestaunten. Blaues Licht strahlte zwischen den Säulen auf und beleuchtete die Gesichter. Zwei dicke Energiestrahlen bildeten den charakteristischen Bogen.
    »Der Transmitter ist einsatzbereit«, meldete Lossoshér nach einigen Minuten. »Wir können Rofus verlassen. Leider kann ich nicht sagen, in welcher Gegenstation wir herauskommen.« Er warf einen vielsagenden Blick in die Runde. Er verriet Rhodan und seinen Freunden, dass Lossoshér auch keine Ahnung hatte, in welcher Zeit sie herauskommen würden, er diese Tatsache jedoch nicht vor Guall und den anderen ausbreiten wollte. »In der Gegenstation kann ich mir die Einstellungen in Ruhe ansehen.«
    Rhodan nickte ihm aufmunternd zu. Er war zuversichtlich, dass sie einen Weg zurück in ihre Zeit finden würden. »Leider sind die Anzüge nur noch Ballast.« Er sah zu Sue hin, deren Gesicht krebsrot war. Nachdem die Antigravaggregate in den Anzügen nicht mehr richtig arbeiteten und die Energiespeicher leer waren, wogen die arkonidischen Geräte je nach Einschränkung bis zu fünfzig Kilo. »Wir ziehen sie aus.«
    Erleichtert warf Bull seinen Helm auf den Boden. Die anderen taten es ihm nach. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie die Anzüge abgelegt.
    Langsam drehte Rhodan sich zu Guall um, der den Transmitter mit der ihm eigenen Ruhe betrachtete. »Werden Sie mit uns kommen, Guall?«
    Guall schloss die unteren Augen, während das chalcedonfarbene Rhodan unverwandt ansah. Seine Hand lag auf dem Holowürfel Lossoshérs, der an einer Kette um seinen Hals hing. »Nein, Rhodan. Ich bin der Thort und auserkoren, das Dunkle Zeitalter zu beenden. Ich gehöre nach Remanor. Es gilt, ein Zeichen zu setzen.«
    »Ich dachte es mir.« Rhodan streckte die Hand aus. »Und ich danke Ihnen. Sie stellen sich der Verantwortung und Ihrer Bestimmung. Jeder, der sein Schicksal voll und ganz in die eigenen Hände nimmt, verdient meinen Respekt.«
    Er hätte Guall gern überredet, mit ihm zu kommen, aber er erkannte in dem dreiäugigen Ferronen einen Seelenverwandten. Rhodan hätte an Gualls Stelle nicht anders gehandelt. So, wie er die STARDUST in der Wüste Gobi gelandet hatte, angefeindet von der ganzen Welt, so musste auch Guall tun, was er für richtig hielt.
    Thora verzog das Gesicht. »Rhodan, das ist Selbstmord! Rukaar hat das Lager Nerlans nicht unter sich geeint! Ihr gehorchen vielleicht dreihundert Soldaten! Was ist das schon?«
    »Es ist ein Anfang«, sagte Rukaar stolz. »Wir werden den Lauf der Dinge verändern.« Sie trat auf Rhodan zu, Thoras ungläubigen Blick ignorierend. In ihrer Umarmung lagen tausend Worte, die sie ihm nicht gesagt hatte.
    Rhodan bedauerte, sich nicht mit ihr aussprechen zu können und mehr über sie zu erfahren. Sicher hätten sie viel voneinander lernen können.
    Die Kommandantin trat einen Schritt zurück, nahm ihren Helm ab und fasste sein Gesicht mit beiden Händen. Sie senkte die Stirn in einer ferronischen Geste aus Freundschaft und Respekt.
    Rhodan tat es ihr gleich und bückte sich zu ihr hin. Ihre Köpfe berührten einander zaghaft.
    »Leb wohl, Rhodan«, sagte Rukaar und trat zurück. »Lebt alle wohl. Wir müssen gehen. Es gilt, eine Schlacht zu entscheiden und ein neues Zeitalter einzuläuten.«
    Guall nickte ihr zu. Gemeinsam mit Rukaars Soldaten verließen sie den Transmitterraum.
    Rhodan wandte sich ab und trat zu den anderen in den Bogen. Während Lossoshér die nötigen Schaltungen vornahm und die Emission über das Abstrahlfeld initialisierte, fragte Rhodan sich, ob Guall, der erste Thort der Ferronen, mit seinem dritten Auge tatsächlich in die Zukunft zu blicken vermochte – und was er dort wohl sah.
     
    ENDE
     
     
    September 2036: Auf der Suche nach
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