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080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

Titel: 080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen
Autoren: Earl Warren
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    Liebe Mit-Vampire!
     
    Herr M. Wenzel aus Linz, Österreich, schreibt uns:
    Ich bin langjähriger Gruselromanleser, und ich finde Ihre Vampir-Reihe wirklich recht gut. Ich möchte weder etwas bemängeln, noch besonders loben, sondern, daß alles so bleibt wie es ist. Eines vielleicht: Illustrationen vermisse ich sehr in den Vampir-Heften. Wenn ich an die phantastischen Illustrationen in Dragon denke …
    Aber der Hauptgrund, weshalb ich Ihnen schreibe, ist Ihre Seite Vampir informiert. Ich hätte gern einige Auskünfte, und da Sie ja Leseranfragen beantworten, hoffe ich, daß Sie sie mir geben können, auch wenn sie nicht direkt mit der Reihe zusammenhängen. Es dreht sich um diese alten, verbotenen und seltenen Magie-Bücher, von denen in manchen Romanen und Stories immer wieder die Rede ist. Ich denke dabei besonders an das NECRONOMICON, das bei verschiedenen Autoren auftaucht und von einem Yemeniten namens Abdul Alhazred 730 nach Christus in Damaskus geschrieben worden sein soll. Ich weiß ja, daß manche Autoren, besonders Lovecraft, mit solchen Tricks ihren Erzählungen mehr Authentizität zu geben versuchen, mit recht gutem Erfolg, muß ich sagen. Die Frage, die sich stellt, ist die: welche dieser Bücher gibt es wirklich, und welche sind nur erfunden? In letzter Zeit konnte man lesen, daß Jacques Bergier bei Terrain Vague eine französische Ausgabe des NECRONOMICON herausbringen will, und daß es dabei bereits zu mysteriösen Zwischenfällen gekommen sein soll. Auch soll sich in der Vatikanischen Bücherei ein Exemplar befinden. Dann ist da auch ein Bericht eines Dr. Tillinghast von der Miscatonic University in Massachusetts über Dokumente aus dem 13. Jahrhundert, die Bezug auf das NECRONOMICON nehmen. Können Sie da etwas Licht in diese Sache bringen?
    Das können wir. Kategorisch läßt sich natürlich nicht sagen, alle in Romanen erwähnten Zauber – und Kultbücher seien erfunden. Wir beschränken uns also darauf, hier die anzuführen, von denen wir es sicher wissen.
    Howard Phillips Lovecraft (1890 – 1937) ist der „Erfinder“ des NECRONOMICON, und er reicherte viele seiner Geschichten mit Zitaten und Hinweisen an, die auf dieses Buch Bezug nahmen. Der literarische Kreis um Lovecraft griff den Gedanken auf und steuerte „Fakten“ bei, aber nicht nur Fakten, sondern auch eigene Zauberbücher. Vor allem gehörten dazu August Derleth, Robert Bloch, Clark Ashton Smith, Robert E. Howard. Lovecraft war ja immer um Authentizität bemüht. Die „Miscatonic Universität“, die Sie in Ihrem Brief nennen, liegt in Arkham, einer imaginären Stadt in Neu-England. Sie existiert nicht, aber sie trägt viel dazu bei, die übrigen Legenden zu untermauern, für den Uneingeweihten wenigstens. Mit dem starken Lovecraft-Revival in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre rückten auch diese Legenden wieder ins Licht, Halbprofessionelle Zeitschriften nahmen sich besonders des NECRONOMICONS an, nachdem das Werk bereits vorher so „populär“ geworden war, daß es in den Suchlisten mancher großer Antiquariate auftauchte.
    Der französische Graphiker Philippe Druillet (vor allem bekannt geworden durch seine phantastischen Science Fiction Comic Strips LES 6 VOYAGES DE LONE SLOANE und DELIRIUS) entwarf mehrere Seiten des NECRONOMICONS, die wirklich einen recht authentischen Eindruck vermitteln. Sie muten ein wenig an wie die Skizzen und Aufzeichnungen da Vincis. In den neuen amerikanischen Buchlisten ist von Mirage Press der Band STONE FROM MNAR von Lin Carter angekündigt, wie es heißt, ein Kapitel aus dem NECRONOMICON, von Lin Carter ins Englische übersetzt. Man sieht also, wie weit man eine erfundene Sache betreiben kann, und wie weite Kreise sie zu ziehen vermag. Es ist zugegebenermaßen ein interessantes Thema. Ein erfundenes Buch Wirklichkeit werden zu lassen, wenigstens zum Teil, ist sicherlich ein großes Kompliment an Lovecraft. Vor Lovecraft hat bereits Robert W. Chambers (1865 – 1933) einigen seiner kurzen Horrorstories ein erfundenes Buch zu Grunde gelegt. THE KING IN YELLOW, teuflische Verse, die nicht ohne Einfluß auf den Leser blieben. Von ihm mag Lovecraft die Idee haben, die er dann wesentlich konsequenter ausführte, übrigens wird berichtet, daß sich auch in der Bibliothek der Universität von Buenos Aires eine der fünf existierenden Ausgaben des AI Azif, wie das NECRONOMICON auch heißt, befindet. Auch dort soll es seltsame Zwischenfälle gegeben haben, als jemand das 7.
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