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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal
Autoren: Leo Lukas
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anstrengte.
    Leichtes Zittern erfasste Gucky. Der Third begann zu wirken. Seine Augen verschleierten sich.
    »O weh«, piepste er leise. »Diese Herrschaften sind wirklich nicht gut drauf.«

    *

    Anfangs spürte er nur Stimmungen, angesiedelt überwiegend am düsteren Ende der Skala: Niedergeschlagenheit, körperlicher Schmerz, Hoffnungslosigkeit, wenngleich eher Fatalismus als Verzweiflung dominierte.
    Gucky ertastete das Geflecht, das den gesamten Planeten umspannte. Es wurde vom Flammenkraut gebildet, genährt jedoch von den verholzten Charandiden, und wie sie befand es sich in einem Zustand des quälend langsamen, unaufhaltsamen Absterbens.
    Einzelne, dürre Ausläufer erstreckten sich von Thirdal weg, hinaus in die Galaxis. Gucky verfolgte sie vorerst nicht weiter. Seine dringlichste Aufgabe bestand darin, Perme Umbrar aus der für ihn lebensbedrohlichen Verstrickung zu befreien.
    Der Kamashite loderte förmlich, wie ein Strohfeuer, das baldigst abgebrannt sein würde. Quasi für die Sauerstoffzufuhr sorgten die Charandiden, die damit verhinderten, dass Umbrar in rettende Ohnmacht entfloh.
    Dem lag, erkannte Gucky, keine böse Absicht zugrunde. Jäh aus ihrem jahrzehntelangen Dahindämmern gerissen, hatten sie sich noch nicht von dem freudigen Schock erholt, auf einmal einen neuen Gesprächspartner vorzufinden.
    Überhaupt waren sie reichlich begriffsstutzig. Entweder dachten Baumwesen generell nicht übermäßig rasant, oder die Verholzten hatten über die Jahrzehnte fast allen Antrieb und Schwung eingebüßt. Jedenfalls bemerkten sie Gucky erst, als er sich heftig bemühte, ihre Aufmerksamkeit zu erwecken.
    Gedämpfte Euphorie schlug ihm entgegen, nonverbale Fragen prasselten auf ihn ein. Später , signalisierte er, bin ich gern bereit, Auskünfte zu geben und Informationen auszutauschen. Jetzt aber lasst von meinem Freund ab, ihr bringt ihn sonst um!
    Er löste Betroffenheit aus. Dass sie das Leben des Munteren gefährdeten, war ihnen entgangen. Alles geschah so plötzlich, so ungewohnt schnell ...
    In das Entsetzen, unbeabsichtigt einem Intelligenzwesen Leid zuzufügen, mischte sich Bedauern, die eben erst entdeckte, bereichernde Wissensquelle wieder hergeben zu müssen. Sehr zögerlich wurden einige wenige Verbindungsstränge des Netzes gekappt, in dessen Knotenpunkt Perme Umbrar zappelte.
    Nehmt mich an seiner Stelle auf! Ich werde nicht fliehen, sondern euch zur Verfügung stehen, so lange ich nur irgend kann , versprach Gucky eindringlich. Aber beeilt euch bitte, oder mein Kamerad stirbt!

    *

    Hjella Hainisch, die von Lark Bunge auf dem Laufenden gehalten worden war, landete ihren Schwebepanzer am Ufer der Lagune.
    Sie schaltete auf den elektromagnetischen, gravomechanisch unterstützten Gleiskettenantrieb um und drang mit geringer Geschwindigkeit, größeren und älteren Bäumen ausweichend, in den Wald vor. Dabei benutzte sie die Prallfelder, um sonstige Hindernisse möglichst schonend zu beseitigen.
    Keine zehn Meter von dem Grüppchen ihrer Mitstreiter entfernt stellte sie den Shift ab und sprang aus dem Cockpit. »Wie geht es dem Kamashiten?«
    »Du kommst gerade recht«, antwortete Francinn Teseus-Chan, der die Erleichterung ins Gesicht geschrieben war. »Gucky hat es geschafft, Perme auszulösen. Seine Werte bessern sich. Aber über den Berg ist er noch lange nicht.«
    »In den Shift mit ihm!« Die vier Schlafkojen im Passagierbereich des LUPUS verfügten über notfallmedizinische Einrichtungen, deren Kapazität jene von SERUNS übertraf.
    Francinn wollte den Mausbiber nicht aus den Augen lassen. Hjella hatte kein Problem damit, den schlaffen Körper des kamashitischen Hyperphysikers allein zum Shift zu schleppen. Unter der Schwerkraft Thirdals wog er samt Ausrüstung gerade einmal sechzig Kilogramm, ein Klacks für die Muskelverstärker und das Exo-Skelett ihres Anzugs.
    Nachdem sie Umbrar versorgt und sich vergewissert hatte, dass die unmittelbare Lebensgefahr gebannt war, kehrte Hjella zu den beiden anderen Teammitgliedern zurück. »Ihr habt noch vierzehn Minuten, dann brechen wir hier unsere Zelte ab.«
    »Vierzehn«, wiederholte die Chonossonerin mechanisch. »Die Zahl der Hilfe, Güte und Barmherzigkeit ... Auf der Trumpf-Vierzehn des Tarots ist ein Schutzengel abgebildet. Den kann Gucky brauchen, fürchte ich.«
    Der Ilt war in körperlich intaktem Zustand, jedoch seit Permes Befreiung unansprechbar. Hjella kam das gerade recht.
    Sie wies die Biologin an, Guckys SERUN so zu
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