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Der Schreibcoach

Der Schreibcoach

Titel: Der Schreibcoach
Autoren: Ingrid Glomp
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Warum schreiben lernen?
    Schreiben muss heute fast jeder, besonders im Beruf: ob Jahres- und andere Berichte, Informationen für Kunden, Klienten oder Patienten, Gutachten oder Anleitungen, Broschüren, Zeitschriftenartikel, Texte für Websites oder sogar ein ganzes Buch. Aber:
Die besten Ideen nützen nichts, wenn Sie sie nicht verständlich erklären können.
Die besten Vorhaben stoßen auf Widerstand, wenn Sie den Bürgern nicht vermitteln können, worum es geht.
Die besten Forschungsergebnisse bleiben unbeachtet, wenn Sie sie nicht klar und einfach darstellen können.
Die besten Produkte und Dienstleistungen finden keine Abnehmer, wenn Sie ihren Nutzen nicht herausstellen können.
    Sich gut und verständlich ausdrücken zu können, ist heute wichtiger denn je
    Viele Menschen, darunter auch einige Schreib-Profis, haben Probleme, sich verständlich auszudrücken. Manchmal ist man einfach betriebsblind, weil man selbst ja weiß, worum es geht und was man sagen will.
    Sinn der Sache ist jedoch, andere zu erreichen, sich ihnen mitzuteilen (es sei denn, man schreibt ein Tagebuch). Ohne Verständlichkeit keine Verständigung.
    Verständlich zu schreiben, reicht jedoch nicht aus. Das Geschriebene muss den Leser interessieren. Das Lesen muss leichtfallen, sogar Spaß machen.
    Ein guter Text ist verständlich und zudem leserfreundlich.
    Nur selten muss jemand lesen, was Sie geschrieben haben
    Wolf Schneider, der angesehene Journalist, Autor und „Sprachpapst“, sagte 2010 in einem Interview:
    „Blogs, Twitter, E-Mail: Es wird heute dreimal so viel schriftlich produziert wie vor 30 Jahren. Dem steht aber nicht die dreifache Lesefreudigkeit gegenüber, sondern die halbierte. Noch nie war die Chance so gering, gelesen zu werden!“
    Kaum jemand kommt im Beruf daran vorbei, zumindest hin und wieder einen Text zu verfassen. Es wird mehr geschrieben denn je. Wer soll das alles lesen?
    Ich habe früher Beilagen für Ärztezeitschriften geschrieben. Der zuständige Redakteur hat mir gleich zu Anfang sinngemäß gesagt:
    „Der Arzt muss das nicht lesen, was Sie schreiben. Stellen Sie sich den müden Arzt, die abgekämpfte Ärztin vor, die nach einem langen Tag das Heft in die Hand nehmen und durchblättern. Wenn denen nicht gefällt, was sie lesen, wenn es zu schwierig ist, blättern sie weiter oder legen die Zeitschrift ganz weg.“
!
Die schockierende Wahrheit ist: Niemand muss Ihren Text lesen. (Außer Sie sind Professor und haben das Lehrbuch geschrieben, um das die Studenten nicht herumkommen. Oder Sie haben ein Stellenangebot oder eine Betriebsanleitung verfasst.) Heute haben potenzielle Leser viele andere Möglichkeiten, sich zu informieren oder zu amüsieren. Und mit denen muss das, was Sie geschrieben haben, um die Aufmerksamkeit der Betreffenden konkurrieren.
    Egal, welche Art von Texten Sie produzieren: Wenn diese etwas bewirken sollen, muss Ihr primäres Ziel sein, so leserfreundlich wie möglich zu schreiben.
    Schreiben lernen?
    Leider lernt man in der Schule meist nicht, was einen klaren, ansprechenden Schreibstil ausmacht. Auch in Studium und Berufsausbildung wird dies nur selten vermittelt.
    Ich bin Journalistin. Schreiben ist also mein Beruf. Außerdem überarbeite ich Texte von Menschen, die nicht hauptberuflich schreiben, zum Beispiel von Wissenschaftlern. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Autoren nur einige einfache Regeln beachten müssten – und ihre Texte wären schlagartig besser.
    Kurz gesagt gilt es, beim Schreiben alles zu vermeiden beziehungsweise beim Überarbeiten alles zu beseitigen, was denLesefluss stört und/oder das Verstehen erschwert. Wie man das macht, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.
    Mein Motto lautet: „Schreiben ist ein Handwerk: Man kann es lernen und man muss es üben.“
    Damit meine ich: Schreiben ist keine Kunst. Obwohl der Gedanke, dass man schreiben lernen kann und muss, vielen fremd sein dürfte. Manche glauben, schreiben kann jeder. Das lernt man schließlich in der Schule – andere denken: Zum Schreiben braucht man eine angeborene Begabung.
    Schreiben kann und muss man lernen
    Ich behaupte: Gut, lesbar, verständlich schreiben, das kann man nicht automatisch, sobald man weiß, wie man Buchstaben und Wörter aneinanderreiht. Das muss man lernen.
    Andererseits ist es keine Geheimwissenschaft und man braucht kein spezielles Talent (außer, Sie möchten ein zweiter Goethe werden oder eine zweite Joanne K. Rowling. Doch selbst die haben ihr Handwerk beherrscht
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