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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang
Autoren: D J MacHale
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hatten unsere Aufgabe erfüllt. Trotzdem fühlte ich mich mies. Natürlich lag das am Tod von Onkel Press. Es war … eigenartig, ihn nicht mehr in mei ner Nähe zu wissen. Ich vermisste ihn, und die Trauer lag mir wie ein Stein in der Brust, aber das war nicht alles. Mit seinem Tod war das letzte Bindeglied zu meiner Familie und meiner Heimat verschwunden.
    Ich dachte an die Zu kunft. Onkel Press war mein Leh rer gewesen, und vieles über das Leben eines Reisenden war mir im mer noch schleierhaft. Bis jetzt hatte ich mich im Zweifelsfall immer an Onkel Press wenden können. Zwar waren niemals alle meine Fragen beantwortet worden, doch nützliche Tipps hatte er mir immer wieder gegeben.
    Jetzt war ich auf mich gestellt. Die große Frage lautete: Was nun? Ich überleg te ernst haft, nach Hause zu rück zukeh ren, um mich unter deinem Bett zu verstecken, Mark. Du könntest mich mit Big-Mac-Resten und Käse füttern, und keiner würde wissen, wo ich stecke. Dann müsste ich mir auch nie mehr den Kopf über Saint Dane zerbrechen.
    Leider ging das nicht. Richtig musste die Frage lauten: Sollte ich Saint Dane nach Veelox folgen? In dieses Territorium war er gereist, doch ich wollte auf gar keinen Fall allein dorthin. Loor war weg. Sie hatte ein paar Tage auf Grall ion verbracht und war
dann nach Zadaa zurückgekehrt. Die Spannungen dort nahmen zu, und sie befürchtete das Schlimmste. Ich verstand natürlich, dass sie so schnell wie möglich nach Hause wollte.
    Blieb also nur noch Spader. Nachdem die schrecklichen Ereignisse endgültig vorüber waren, blühte unsere Freundschaft wieder auf. Ich wusste, dass er mich begleiten würde. Doch wie würde er mit Saint Dane umgehen? Auf keinen Fall durfte er noch einmal so ausflippen wie bei dem Zwischenfall in der Unterwasserhöhle. Ich hielt es für das Beste, meine Sorgen offen auszusprechen, als wir ei nes Abends nach dem Es sen zwischen den Feldern von Grallion umherwanderten.
    »Ich muss fort«, sagte ich. »Cloral hat es geschafft. Es gibt keinen Grund, länger zu bleiben.«
    »Nicht ein mal zum Fischen?«, fragte Spader lachend. Dann fügte er hinzu: »Wohin willst du?«
    »Nach Veelox, schät ze ich. Dort hin ist Saint Dane gereist.« Selbstverständlich wäre ich viel lieber an einen Ort geflogen, an den Saint Dane nicht gereist war …
    »Warst du schon mal dort?«, erkundigte sich Spader.
    »Nein. Keine Ahnung, wie es da aussieht. Bisher hat mich immer Onkel Press geführt, aber …« Ich musste den Satz nicht beenden.
    Schweigend gingen wir weiter. Ich wusste nicht, wie ich ihn fragen sollte, ob er mich begleiten würde. Und wie fragte ich am besten, ob er wieder ausflippen und uns ins Verderben stürzen würde?
    »Ich möchte mitkommen«, sagte er schließlich. Aha, das erste Problem war gelöst. »Ich bin doch ein Reisender, nicht wahr? Auch ich habe eine Mission, und wenn Cloral jetzt sicher ist, gibt es für mich ebenfalls keinen Grund hierzubleiben.«
    »Spader, ich …«
    »Mach dir keine Sorgen, Pendragon«, erklärte er mit fester
Stimme. »Ich habe verstanden, worum es geht. Natürlich möchte ich mich nach wie vor an Saint Dane rä chen, aber ich weiß, dass wir die Territorien retten müssen. Sieh mal, ich habe eine schlimme Zeit hinter mir und stand einfach völlig neben mir. Doch nun kann ich wieder klar denken und möchte mit dir gehen.«
    Das löste auch mein zweites Problem, jedenfalls wenn ich Spader Glauben schenkte.
    »Du brauchst mich, Pendragon«, fügte er hinzu.
    Das bringt mich zu dem Punkt, an dem ich mich jetzt befinde. Ich sitze in meiner Wohnung auf Grallion und schreibe dieses Journal. Morgen brechen Spader und ich auf. Unser Ziel heißt Veelox.
    Es war nicht leicht, das alles niederzuschreiben, aber jetzt fühle ich mich besser, ob ihr es glaubt oder nicht. Wenn ich auf die Ereignisse zurückblicke, die zur Rettung von Cloral führten, begreife ich, wie wichtig unsere Mission ist. Onkel Press hat das zwar andauernd betont, doch ich musste es mit eigenen Augen sehen, um es wirklich zu verstehen.
    Ich weiß nicht, was uns in Veelox erwartet oder wie wir Saint Dane finden sollen. Garantiert wandert er nicht mit einem Schild durch die Gegend, auf dem steht: Hallo Bobby, hier bin ich! Sicher hat er wieder eine andere Gestalt angenommen und spielt sein böses Spiel. Doch dies mal gibt es kei nen Onkel Press, auf den ich vertrauen kann.
    Willkommen im Reich der Reisenden, drittes Kapitel!
    Ich beende dieses Journal und möch te euch noch mittei
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