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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang
Autoren: D J MacHale
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len, wie sehr mir die letzten Worte meines Onkels geholfen haben, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er sagte, nein, er versprach mir, wir würden uns wiedersehen. Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll – es sei denn, man sieht sich im Him mel wieder. Allerdings glaube ich nicht, dass er das gemeint hat. Ich denke, er wollte sagen, wir werden uns tatsächlich wiedersehen. In diesem Leben.

    Und damit stellt sich die größte Frage von allen: Wo ist er?
    Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich mich in der Zukunft, der Gegenwart oder in der Ver gangen heit be finde. Wahrschein lich hängt es von dem jeweiligen Territorium ab, in dem man sich gerade aufhält. Zum ersten Mal begreife ich die ungeahnten Möglichkeiten, die vor mir liegen. Wie viele Territorien es wohl geben mag? Sind sie ähnlich wie die, die wir schon kennen, oder vielleicht ganz anders? Diese Gedanken sind so aufregend, dass mein Herz heftig klopft.
    Jetzt beende ich dieses Journal, Freunde. Sobald ich es abgeschickt habe, schlafe ich erst einmal. Ich vermisse euch sehr und hoffe, wir sehen uns bald wieder. Ich danke euch, dass ihr die Berichte lest und sie für mich aufbewahrt. Ihr seid das Licht der Wirklichkeit in meinem ansonsten dunklen und verwirrenden neuen Leben.
    Hobey-ho!
    Bobby
     
    (ENDE DES ACHTEN JOURNALS)

Zweite Erde
    M ark und Courtney saßen auf der Rückbank eines schwarz-weißen Streifenwagens und befanden sich auf dem Weg zum Po lizeirevier von Stony Brook. Ein freundlicher Beamter na mens Officer Wilson hatte sie abgeholt. Als er vor der Tür stand, hatte Mark damit gerechnet, dass er Handschellen aus der Tasche ziehen und sagen würde: »Freundchen, du bist verhaftet!« Nichts dergleichen war passiert. Stattdessen hatte er ih nen unterwegs sogar angeboten, die Sirene einzuschalten. Mark hatte sich beherrschen müssen, um nicht begeistert zuzustimmen. Die Lage war wirklich zu ernst für derartige Kindereien. Außerdem hatte Courtney ihm einen vernichtenden Blick zugeworfen. Sie waren ohne Sirene weitergefahren.
    Beide fühlten sich niedergeschlagen. Gerade hatten sie Bobbys Journal beendet und erfahren, dass Press tot war. Sie hatten ihn früher ein paarmal getroffen und durch Bobbys Berichte besser kennengelernt. Die Nachricht von seinem tragischen Tod war ein furchtbarer Schock. Natürlich freuten sie sich darüber, dass die Reisenden ihre Mission in Cloral so erfolgreich beendet hatten. Das milderte den Schmerz ein wenig, und die beiden sahen mit Spannung den Journalen aus Veelox entgegen.
    Im Augenblick aber dachten sie besorgt an die Dinge, die sie in
den nächsten Minuten auf dem Polizeirevier zu hören bekommen würden.
    Mark wusste recht gut, warum Captain Hirsch sie holen ließ. Es ging um die von Andy Mitchell gestohlenen Journale. Warum sonst hätte er mit ihnen reden wollen?
    Mark und Courtney kannten den Beamten seit ein paar Monaten. Sie hatten damals als Erste der Polizei gemeldet, dass Bobby und seine Familie verschwunden waren. Doch mittlerweile wussten sie durch die Journale, wo sich Bobby aufhielt und warum seine Familie fort war.
    Mark und Courtney hatten den Po lizisten nichts davon er zählt, denn sie befürchteten, man würde sie in eine Anstalt stecken oder verdächtigen, schuld am Verschwinden ihres Freundes zu sein. Noch schlimmer wäre es, wenn die Leute die Wahrheit herausfinden und dadurch die Mission der Reisenden erschweren würden – besonders hier auf der Zweiten Erde. Sie hatten das Problem ausgiebig besprochen und dann beschlossen, niemandem von der Geschichte zu erzählen.
    Doch nun, da Andy Mitchell die Journale der Polizei übergeben hatte, steckten sie ziemlich in der Patsche
    Diese beunruhigenden Gedanken quälten Mark, als Officer Wilson auf dem Parkplatz des Po lizei reviers anhielt. Er und Courtney gaben sich völlig gelassen, als wäre alles in bester Ordnung.
    Officer Wilson führte sie durch den Vorraum in das Zimmer, in dem sie sich vor Monaten mit Captain Hirsch unterhalten hatten.
    Bis auf zwei dicke Aktenordner, die am Ende des Ti sches lagen, sah der Raum wie damals aus. Mark und Courtney ahnten, was sich in den Ord nern befand. Sie wechselten ei nen Blick, sagten aber nichts. Vielleicht wurden sie vom Nebenzimmer aus durch den Spiegel an der Längsseite des Rau mes überwacht. Mark fragte sich, woran Courtney dachte. Sie wirkte total entspannt, was gut war, denn Mark war so nervös wie selten zuvor.

    »Hallo! Schön, dass ihr hier seid«, sagte Captain Hirsch, als er den Raum
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