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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang
Autoren: D J MacHale
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Banknoten noch säuberlich aufgestapelte Goldbarren
zu Gesicht. Stattdessen gab es hier massenweise Metallschließfächer. Einige waren so groß wie die Spinde in der Schule, andere nur wenige Zentimeter hoch.
    Miss Jansen schritt an den Schließfächern entlang und suchte nach der richtigen Num mer. Endlich blieb sie vor der Tür mit der Aufschrift 15-224 stehen. Sie händigte Mark den Schlüssel aus.
    »Sie beide sind jetzt Eigentümer des Schließfaches 15-224. Ich lasse Sie allein, damit Sie den Inhalt überprüfen können. Wenn Sie fertig sind, schlie ßen Sie bitte wieder ab und geben Sie mir den Schlüssel zurück. Noch Fragen?«
    »Ich bin etwas verwirrt«, erklärte Mark. »Wer hat das alles in die Wege geleitet?«
    »Das sagte ich Ihnen doch bereits: Mr. Robert Pendragon.«
    Courtney mischte sich ein: »Er war hier? Haben Sie ihn gesehen?«
    Die Vizepräsidentin musterte sie eisig. »Ich weiß, dass Sie mich für ein vorsintflutliches Fossil halten, Miss Chetwynde, aber ich versichere Ihnen, dass Mr. Pendragon das Fach lange vor meiner Zeit anmietete.«
    »Und wann war das?«
    »Das genaue Datum müsste ich nachschlagen, doch ich glaube, es war irgendwann im Mai.«
    »Er war vor drei Monaten hier!«, schrie Courtney überrascht.
    »Bitte, Miss Chetwynde«, sagte die Frau erbost. »Bitte halten Sie mich nicht zum Narren. Das Fach wurde im Mai 1937 angemietet.«
    Die beiden erstarrten.
    »Haben Sie noch Fragen?«
    Mark und Courtney schüttelten stumm die Köpfe.
    »Sie finden mich in meinem Büro.«
    Jansen warf ihnen noch einen säuerlichen Blick zu, dann eilte sie davon.

    Mark und Courtney waren nicht in der Lage, sich zu rühren. Beide versuchten die unglaubliche Neuigkeit zu verarbeiten.
    »Wie kann das sein?«, brachte Courtney schließlich heraus.
    »Es gibt nur einen Weg, um das zu klären.«
    Mark steckte den Schlüssel in das Schloss. Nummer 15-224 war eines der größeren Schließfächer. Es war ungefähr sechzig Zentimeter hoch. Die Tür öff nete sich nach außen, und sie blickten auf den Griff ei ner Stahlschublade. Mark hielt die Tür auf, und Courtney zog das Schubfach heraus, das etwa die Größe von zwei Schuhkartons hatte.
    »Bring das Ding dorthin«, sagte Mark und zeigte auf eine Wand, an der sich vier durch kleine Sichtblenden voneinander getrennte Tische befanden. Nachdem Courtney die Kassette auf einen der uralten Tische gestellt hatte, zogen sie sich zwei Stühle heran. Mark war froh, dass sich niemand außer ihnen in dem Raum auf hielt.
    Sie musterten die Stahlkassette. Der Deckel war geschlossen. Marks Herz klopfte wie rasend. Sicher erging es Courtney nicht anders.
    »Ich kriege kaum noch Luft«, krächzte er.
    »Dann mach es auf. Ich sterbe vor Neugier.«
    Mark streckte zögernd die Hand aus und öff nete die Schublade. Sie war nicht voll, sondern enthielt nur vier in dunkelrotes Leder gebundene Bücher. Jedes war einen guten Zentimeter dick. Eigenartigerweise hatten sie keine Titel. Alle Einbände waren unbeschriftet.
    Doch dann entdeckten sie noch etwas: einen Umschlag. Mit zitternden Fingern fischte Mark ihn heraus. Als Absender war der Name der Bank aufgedruckt. Wer auch immer den Brief geschrieben hatte, hatte es hier in der Bank getan. Dann entdeckten sie Bobbys Handschrift: Für Mark und Courtney.
    »Das sind wir«, stellte Courtney mit ei nem schwachen Lächeln fest.

    Nervös öffnete Mark den Umschlag und zog ein Blatt Papier heraus. Wieder war es ein Brief auf dem Papier der Nationalbank. Es war Bobbys Handschrift.
    Lieber Mark, liebe Courtney, ich bin in gro ßer Eile. Folgendes ist passiert: Ich habe meinen Ring verloren. Seit Monaten ist er weg. Deshalb habt ihr kei ne Journale bekommen. Ich habe wie immer alles aufgeschrieben, aber es macht mich ganz verrückt, diese Dinger zu sammeln. Bei mir sind sie nicht in Sicherheit. Kaum zu glauben, dass ich so lange gebraucht habe, bis mir diese Lösung einfiel. Ich fuhr nach Stony Brook. Da es die Nationalbank seit Ewigkeiten gibt, war ich mir meiner Sache sicher. Und tatsächlich, da stand sie! Alles ist ganz anders. Die Ave sieht total anders aus. Ich hatte auf den Hühnergarten gehofft, um ein paar Pommes zu essen, aber leider war es damit nichts. Wisst ihr, was sich dort be findet? Ein Friseur! Dasselbe Gebäude, bloß ein anderes Geschäft. Komisch. Ich könnte endlos berichten, wie es hier aussieht, habe aber kei ne Zeit. Wenn mein Plan funktioniert – und ich wüsste nicht, weshalb irgendetwas schiefgehen sollte -,
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