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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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freundlicherweiseIhren sogenannten Boß, der spezielle Tarife mit seinen diversen Kunden vereinbart«, schickte Josuah Parker voraus, als die Ledergekleideten ihre Arbeit fachmännisch beendet hatten. »Wo, bitte, kann man diesen erwähnten Boß finden?«
    »In Soho«, lautete die Antwort, wenn auch ein wenig zögernd und nachdenklich. »In Soho, bei Andy.«
    »Und wie heißt Ihr Arbeitgeber, um es mal so zu umschreiben?«
    »Ritchie Skeen«, wurde geantwortet. »Ritchie Skeen wird gleich anrufen.«
    »Dann sollte man gemeinsam auf diesen Anruf warten«, schlug Josuah Parker vor. »Es wird Ihnen bis dahin eventuell Tee serviert werden.«
    Sie nickten und folgten dem Butler ins Haus und dann hinunter ins Souterrain. Dort betraten sie ohne Widerstand eines der speziellen Gästezimmer und ließen sich müde und abgeschlafft in die bequemen Sessel fallen.
    »Ich bin soweit, Parker«, sagte Rander, als der Butler wieder oben in der großen Wohnhalle erschien.
    »Mister Ritchie Skeen wird ein wenig überrascht sein, daß man ihn aufsucht und nach den Tarifen fragt«, erklärte der Butler. »Ohne den Propheten spielen zu wollen, Sir, deutet sich hier ein neuer Fall an.«
    »Ich zweifle nicht an Ihrer hellseherischen Begabung, Parker«, gab Mike Rander lakonisch zurück.
     
     
    *
     
    »Das sieht ja durchaus zivil aus«, urteilte der Anwalt, als er sich mit Parker dem Lokal näherte, das von einer Person namens Andy betrieben wurde. Die Spezialitäten des Hauses waren eindeutig Austern und französische Weine. Darüber hinaus gab es noch Leckerbissen der gehobenen Geschmacksklasse.
    Das Innere des Lokals war rustikal hergerichtet. An der Längswand lagen kleine und mittelgroße Fässer auf soliden Stellagen. Portwein und Sherry wurde vom Faß gezapft. Es gab kleine Stehpulte, an denen man die Snacks einnehmen konnte.
    Das Publikum sah durchaus solide aus, wenigstens auf den ersten Blick. Finstere Gestalten aus der Unterwelt, die man in einschlägigen Filmen gern präsentiert, waren nicht auszumachen. Dennoch herrschte für einen Moment Stille, als Parker und Rander den Raum betraten. Im Grund war dies mehr als verständlich.
    Josuah Parker trug seinen schwarzen Covercoat, die schwarze Melone und den Universal-Regenschirm am angewinkelten linken Unterarm. Ein Butler in einem Kostümfilm hätte nicht stilechter aussehen können.
    Mike Rander hingegen wirkte lässig und elegant zugleich. Über seinem dunklen Blazer und den grauen Flanellhosen war der Trenchcoat weit geöffnet. Beide Männer schienen aus einer anderen Welt zu stammen.
    Wenig später waren wieder die Stimmen zu hören. Man hatte die Neuankömmlinge eingeschätzt und eingestuft. Man war allgemein zu dem Schluß gekommen, daß man nichts zu befürchten hatte.
    Butler Parker baute sich mit Rander hinter einem Stehpult auf und musterte die Gäste.
    »Nun, Parker, wen haben wir denn hier so vertreten?« erkundigte sich der Anwalt.
    »Eine gewisse Auslese der kriminellen Szene, Sir«, gab Parker zurück. »Hier dürften nur Personen verkehren, die die Niederungen ihres jeweiligen Metiers längst hinter sich gelassen haben und inzwischen zu Geld gekommen sind.«
    »Und wer ist nun unser Ritchie Skeen?«
    »Man wird ihn ausrufen lassen, Sir, was mit Sicherheit einige Verblüffung auslösen wird.«
    Rander winkte einem der beschürzten Angestellten und trug ihm auf, einen gewissen Ritchie Skeen auszurufen.
    »Aber. Aber das machen wir hier nicht«, entschuldigte sich der stämmige Kellner und beging den Fehler, automatisch hinüber in die linke Ecke des Lokals zu blicken.
    Auf einer Bank unterhalb aufgebockter Weinfässer saß ein stiernackiger Mann, der etwa vierzig Jahre zählte. Er unterhielt sich mit zwei jungen Vertretern seines Geschlechts, die erstaunlicherweise schwarze Lederkleidung trugen und einen sehr modischen Eindruck machten.
    »Schon gut, alter Junge«, sagte Rander zu dem Kellner, der erleichtert davonmaschierte und zum Tresen ging, wo Früchte des Meeres auf Eis lagen. Der Kellner beugte sich zu dem Besitzer des Lokals hinüber und flüsterte ihm etwas zu. Daraufhin hob derMann sofort den Kopf und blickte auf Parker und Rander.
    »Womit die Lage ja durchaus geklärt ist«, sagte der Anwalt und nickte dem Butler zu. »Ein Irrtum dürfte ja wohl kaum ausgeschlossen sein, oder?«
    Rander zündete sich eine Zigarette an und flanierte zu den Weinfässern.
    »Ritchie Skeen?« fragte er dann den Stiernackigen.
    »Selbst wenn, was geht Sie das an?« reagierte
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