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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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Kathy Porter. Die beiden jungen Männer, die schwarze Lederkleidung trugen, hielten Spraydosen in Händen und schickten sich an, die weißen Flächen des Fachwerks mit schwarzer Farbe zu besprühen.
    Josuah Parker war konsterniert, was man ihm allerdings nicht ansah. Sein glattes Gesicht blieb ausdruckslos wie immer. Er schritt durch den Vorflur und öffnete die schwere Haustür. Wenige Augenblicke später näherte er sich bereits den beiden Wandmalern, die bereits die ersten Strichmännchen und abstrakten Figuren auf den weißen Verputz gesprayt hatten.
    Die beiden Lederträger hatten Parker natürlich bereits bemerkt, legten eine Pause ein und grinsten den Butler an.
    »Eine akademische Malausbildung dürften Sie kaum genossen haben, meine Herren«, schickte der Butler voraus. »Ihre Figuren und Symbole entbehren eindeutig einer gewissen eleganten Linienführung.«
    »Sieht doch gut aus, wie?« fragte einer der beiden Männer.
    »Über Geschmack sollte man tunlichst nicht streiten«, entgegnete Josuah Parker. »Darf man fragen, warum Sie sich ausgerechnet diese Hauswand, für Ihre künstlerischen Versuche gewählt haben?«
    »Klar doch, Mann«, kam die Antwort. »Das is’ nur ‘ne kleine Kostprobe, wir können nämlich noch ganz anders.«
    »Wir können aber auch aufpassen, damit sowas nich’ wieder passiert«, fügte der zweite Wandmaler hinzu. »Aber das kostet natürlich was pro Monat.«
    »Sie haben einen bestimmten Tarif?« erkundigte sich der Butler gemessen und höflich.
    »Machen Sie den mal mit unserem Boß aus«, schlug nun der erste Sprayer vor. »Der wird sich dann schon melden.«
    »Und darf man erfahren, wie man Ihre künstlerischen Werke wieder unsichtbar machen kann?«
    »Das Zeug is’ abwaschbar«, beruhigte der zweite Lederträger den Butler. »Aber man kann natürlich auch Autolack benutzen.«
    »Meine Wenigkeit möchte Ihrer Betätigung keineswegs im Weg stehen«, erklärte Josuah Parker.
    »Wieso Betätigung?« Der Mann lachte satt.
    »Meine Wenigkeit geht davon aus, daß Sie den ursprünglichen Zustand wiederherstellen werden«, meinte der Butler und sprühte dann seinerseits.
     
     
    *
     
    In seiner Linken befand sich eine Sprayflasche, wie sie samt speziellem Inhalt zur Bekämpfung des Schnupfens oder von Mundgeruch angeboten wird. Bevor die beiden jungen Männer eine Abwehrbewegung machen konnten, legte sich der feine Feuchtigkeitsfilm auf ihre Gesichter. Sie schnappten unwillkürlich nach Luft und atmeteten dadurch nur noch zusätzlich den verabreichten Wirkstoff ein. Dann wollten sie sich wehren, doch sie schafften es bereits nicht mehr. Sie ließen die Spraydosen fallen und hüstelten.
    »Nehmen Sie doch inzwischen Platz, meine Herren«, schlug der Butler vor. »Man wird Ihnen umgehend Gerätschaften zur Verfügung stellen, damit Sie Ihre kleinen Kunstwerke wieder entfernen können.«
    Der Wirkstoff aus Parkers Sprayfläschchen war umwerfend gut.
    Die beiden Männer lächelten etwas dümmlich, kamen Parkers Rat nach und setzten sich. Sie blickten durchKathy Porter und Mike Rander hindurch, die nachgekommen waren und interessiert auf die beiden Wandmaler blickten.
    »Was, zum Henker, haben Sie diesen Typen verabreicht, Parker?« wollte der Anwalt amüsiert wissen.
    »Eine Mischung, die sowohl die Muskeln als auch die Psyche spontan erschlaffen läßt, Sir.«
    »Dagegen dürfte Chloroform ja direkt ein Anregungsmittel sein.«
    »So könnte man sagen, Sir«, pflichtete Parker dem Anwalt höflich bei. »Es handelt sich um eine Chemikalie, die meine Wenigkeit privat entwickelte.«
    »Damit könnten Sie ja direkt ein Vermögen verdienen, Parker.« Rander lachte.
    »Der Wirkstoff könnte dann in Hände geraten, Sir, die damit nicht umzugehen verstehen.«
    Parker ging ins Haus zurück, hinunter ins Souterrain, in dem sich neben seinen Privaträumen auch die Küche und verschiedene Wirtschaftsräume befanden und kehrte bald mit zwei Plastikeimern, Putzlappen, Schwämmen und einer Farbdose zurück.
    »Ihren Bemühungen sind keine Grenzen gesetzt«, sagte er zu den beiden jungen Männern, die ihn anstarrten. »Man erwartet von Ihnen, daß Sie für ein blendendes Weiß Sorge tragen werden.«
    Sie verstanden durchaus, was man von ihnen wollte. Sie machten sich daran, die Schmierereien wegzuwaschen. Und es zeigte sich tatsächlich, daß die Strichmännchen und Symbole schon sehr bald verschwanden. Anschließend benutzten die Kerle die beiden Pinsel, um neues Weiß aufzutragen.
    »Sie erwähnten
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