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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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der Angesprochene aggressiv.
    Die beiden jungen Männer erhoben sich geschmeidig und gingen offenkundig in Lauerstellung. Sie bedachten Parker, der nachgekommen war, mit einem schnellen Blick, um ihn dann zu übersehen. Die Erfahrung hatte die Männer gelehrt, daß von solchen Personen keine Gefahr ausging.
    »Ich hatte da Besuch von zwei Burschen, die mir eine neue Fassadenbemalung vorschlagen wollten«, redete Rander weiter, »aber wir konnten uns nicht auf Anhieb einigen.«
    »Wovon reden Sie eigentlich? Scheren Sie sich weg! Ich will nicht gestört werden.«
    »Die beiden Leute nannten Ihren Namen und machten mir klar, daß Sie gewisse Tarife festlegen.«
    »Sie müssen mich verwechseln.« Der Stiernackige erhob sich und stellte sein Glas betont vorsichtig auf eine Wandbord. Dann wollte er aus der Drehung blitzartig zuschlagen und die Faust in Randers Magenpartie vergraben.
    Der Anwalt hatte mit solch einem Angriff gerechnet und stoppte den Schlag mit dem Ellbogen, den er fast spielerisch leicht nach unten schlug. Ritchie Skeen, um den es sich handeln mußte, stöhnte und ging in die Knie, als Rander ihm die Linke auf die Brust setzte.
    »Machen Sie keinen unnötigen Ärger, Skeen«, schlug Rander vor. »Ich will mich nicht mit Ihnen prügeln.«
    Die beiden Lederträger fühlten sich veranlaßt, in das allgemeine Geschehen einzugreifen. Sie wollten sich auf Rander stürzen und übersahen dabei den Butler, der sich inzwischen bereits für eine Platte interessiert hatte, auf der mindestens acht Austern auf Eis lagen. Diese Platte stand auf einem benachbarten Stehpult und gehörte zwei interessiert zuschauenden Gästen.
    »Mit Ihrer gütigen Erlaubnis.« Parker nahm die nicht gerade kleine Platte an sich und fegte dann die Eisauflage samt den frisch geknackten Austern wie beiläufig in die Gesichter der Schwarzgekleideten.
    Sie hatten mit diesem Service nicht gerechnet und zeigten sich irritiert, zumal die Eisbrocken um sie herumwirbelten. Hinzu kamen die Austern, deren quallig-schleimige Konsistenz sich störend auf ihr Sichtverhältnis auswirkte. Einige dieser Schalentiere rutschten durch die geöffneten Reißverschlüsse auf die nackte Haut der Männer, die sich schüttelten und danach zappelten.
    Bevor sie sich auf die neue Situation einstellen konnten, langte Parker mit dem nicht gerade leichten Tablett noch zweimal kurz zu. Er legte nacheinander auf die Köpfe der beiden Männer, die daraufhin zu Boden gingen und sich auf den herumliegenden Eisbrocken lagerten.
    »Selbstverständlich wird man Ihnen neue Austern auf Kosten meiner Wenigkeit servieren«, meinte Josuah Parker und stellte das nun leere Tablett auf das Stehpult der beiden Austernfreunde. Sie wichen zurück und wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    »Also, Skeen, welchen Tarif haben Sie mir anzubieten?« erkundigte sichMike Rander inzwischen bei dem tief beeindruckten Stiernackigen, der hechelnd nach Luft schnappte. Der Hieb auf die Brust schien seine Atmung etwas aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben.
    »Wer sind Sie?« keuchte Skeen und nahm wieder auf der Bank Platz.
    »Ein interessierter Kunde Ihrer Firma«, antwortete der Anwalt.
    Dann wandte er sich halb um, da Parker sich diskret geräuspert hatte.
    »Gewisse Herrschaften scheinen sich formieren zu wollen, Sir«, sagte der Butler und deutete mit der Schirmspitze auf einige Gäste am Tresen. Sie schoben sich langsam an Rander und Parker heran. Es waren fünf Männer, die durchaus ordentlich gekleidet waren. Störend an ihnen wirkten nur Stahlruten und Messer, die sie in Händen hielten.
    Sekunden später ging rasselnd das schwere Rollgitter herunter und schuf so eine sehr private Atmosphäre.
     
     
    *
     
    »Und Sie sind wirklich ohne mich zurechtgekommen?« wunderte sich die ältere Dame anderthalb Stunden später. Sie saß am Tisch im kleinen Salon des Hauses und dinierte. Die Kleinigkeiten, die sie sich gewünscht hatte, waren von ihr bereits ziemlich dezimiert worden.
    »Nun ja, meine Krawatte verrutschte leicht«, meinte Rander ironisch.  »Aber sonst gab es kaum Ärger.«
    »Man mußte den Anwesenden bei Mister Andy allerdings nachdrücklich klarmachen, Mylady, daß man nicht gewillt war, sich in einen ordinären Streit verwickeln zu lassen.«
    »Darum ließ Parker auch einige Fässer rollen«, erklärte Mike Rander in Richtung Mylady und Kathy Porter. »Er hebelte sie mit seinem Schirm vonder Stellage und ließ sie über eine Rampenleiter direkt ins Lokal rollen.«
    »Was
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