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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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Angreifers und brachte den Mann umgehend von den Beinen. Er absolvierte einen halben Salto vorwärts, schrammte auf den Rasen und zappelte noch ein wenig mit den Beinen, bevor er Ruhe gab.
    Die beiden restlichen Gartenfreunde hatten die kleine Auseinandersetzung mitbekommen und wollten auf Lady Agatha und Butler Parker zulaufen, doch dann sahen sie einige Passanten und Autofahrer, die ihre Karossen verließen. Die beiden Männer riefen sich etwas zu, was nicht zu verstehen war, warfen ihre Zerstörungswerkzeuge fort und rannten in die Tiefe des Gartens. Sie verschwanden in Rekordzeit hinter einer zweiten Hecke, die das Gelände begrenzte.
    »Was sage ich denn dazu, Mister Parker?« Agatha Simpson wandte sich an ihren Butler und deutete auf die allgemeine Verwüstung.
    »Mylady dürften davon ausgehen, daß es sich um eine bezahlte Arbeit handelt«, gab der Butler zurück.
    »Bezahlt von wem?« Sie runzelte die Stirn.
    »Auf keinen Fall vom Eigentümer des Grundstücks, Mylady.«
    »Ich werde den Dingen sofort auf den Grund gehen, Mister Parker. Bringen Sie die beiden Strolche wieder zu sich.«
    »Wie Mylady zu wünschen belieben.« Josuah Parker schritt gemessen zu einer Schlauchrolle, die an einem Wasserkran dicht am Haus befestigt war. Anschließend weckte er die beiden seltsamen Gartenpfleger.
     
     
    *
     
    »Und weiter?« fragte Mike Rander, als Parker diesen Punkt seines Berichts gegeben hatte.
    »Die beiden Männer kamen sehr schnell wieder zu sich, Sir, doch zu einer Befragung reichte die Zeit leider nicht mehr.«
    »Die Polizei ist immer dann zur Stelle, wenn man Sie gerade nicht braucht, mein Junge«, schaltete die ältere Dame sich verärgert ein. »Ein Streifenwagen tauchte auf und nahm die beiden Subjekte mit, obwohl ich dagegen Protest einlegte.«
    Mike Rander tauschte einen schnellen Blick des geheimen Einverständnisses mit Kathy Porter. Sie war die Gesellschafterin und Sekretärin der älteren Dame, etwas über mittelgroß, schlank und eine attraktive Erscheinung, die zurückhaltend wirkte.
    Wenn es allerdings sein mußte, konnte Kathy Porter sich blitzschnell in eine Pantherkatze verwandeln und sich ihrer Haut wehren. Sie kannte sich aus in fast allen Künsten fernöstlicher Selbstverteidigung und war darüber hinaus eine erstklassige Schützin.
    Mike Rander erinnerte an einen bekannten James-Bond-Darsteller, war lässig, wirkte oft phlegmatisch und war dennoch ein Mann, der eine spezielle Ranger-Ausbildung genossen hatte. Als Anwalt verwaltete er das immense Vermögen der Lady Simpsonund kam kaum dazu, seinem tatsächlichen Beruf nachzugehen.
    Man befand sich an diesem Nachmittag im altehrwürdigen Fachwerkhaus der Lady Agatha in Shepherd’s Market, einer überraschend stillen Oase in der Millionenstadt London. Parker servierte den Tee, zu dem die Hausherrin Cognac trank, um ihren Kreislauf anzuregen, wie sie in solchen Fällen zu sagen pflegte. »Sie glauben an einen Racheakt, Mister Parker?« erkundigte sich Kathy Porter, nachdem die ältere Dame sich noch über die Vorzüge und Nachteile der Polizei verbreitet hatte.
    »Meine Wenigkeit konnte den Eigentümer des Hauses und des Gartens leider noch nicht sprechen«, beantwortete Parker die Frage. »Mister Peter Malvern ist laut Aussage der verunsicherten Nachbarn für einige Tage verreist und wird erst morgen zurückkommen.«
    »Sie wissen natürlich, wer dieser gute Malvern ist, wie?« Mike Rander blickte den Butler lächelnd an.
    »Man war in der Tat so frei, einige Erkundigungen einzuziehen, Sir«, gab Parker zurück. »Mister Malvern ist ein Geschäftsmann, der einige Tankstellen im Großraum London betreibt. Er ist unverheiratet, etwa fünfzig Jahre alt und lebt sehr zurückgezogen, wie man versicherte.«
    »Ein neuer Fall?« tippte der Anwalt an. Er war etwa vierzig, was man ihm aber kaum, ansah. Mike Rander war so etwas wie ein großer Junge, dem man nichts übelnehmen konnte.
    »Aber nein, mein lieber Mike«, ließ Lady Agatha sich überraschend vernehmen. »Ob Racheakt oder nicht, mit solchen Kleinigkeiten gibt eine Lady Simpson sich nicht ab. Dazu ist mir die Zeit zu kostbar.«
    Sie hielt sich für eine einmalig begabte Kriminalistin und ging grundsätzlich keinem Streit aus dem Weg. Lady Agatha trat in jedes erreichbare Fettnäpfchen und provozierte, wo sie nur konnte. Sie war eine äußerst wehrhafte Dame, die leider aber kein Gefühl für Gefahr kennt. Sie bekam nicht mit, daß der Butler stets seine schützende Hand über sie
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