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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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einen Effekt verursachte, Mylady, den man nur als beachtlich bezeichnen kann«, sagte Parker in seiner üblichen Untertreibung. »Nachdem die Gäste fluchtartig den Tresen aufgesucht hatten, um hinter ihm in Deckung zu gehen, zertrümmerten die diversen Fässer das Rollgitter und suchten die Straße auf.«
    »Die sich danach in einen kleinen Portwein- und Sherry-See verwandelte«, berichtete der Anwalt genußvoll weiter. »Parker verstreute anschließend noch einige Großportionen Austern und sorgte für Gleitmittel.«
    »Nachdrängende Gäste rutschten in der Tat auf diesen Meeresfrüchten aus, Mylady«, erklärte der Butler. »Und Mister Rander bedachte anschließend die Verfolger mit einigen ausgesuchten Hummern.«
    »Und was haben Sie erreicht, Mister Parker?« fragte sie streng.
    »Wir haben diesen Skeen eingeladen, uns zu begleiten«, erwiderte Rander für den Butler. »Er leistet jetzt den beiden Hauswandmalern Gesellschaft und dürfte sich mit ihnen ausgiebig unterhalten.«
    »Was mich das alles wieder kostet«, seufzte die Hausherrin tragisch auf. »Drei Gäste unter meinem Dach.«
    »Die mit Sicherheit nur kurzfristig bleiben werden, Mylady«, versicherte Butler Parker seiner Herrin.
    »Ich werde diese Lümmel gleich verhören, quasi zum Nachtisch«, kündigte sie grimmig an. »Eine ausgemachte Frechheit, die Hausfassade zu beschmieren. Da kommt mir übrigens eine Idee: Haben die beiden Subjekte anschließend nicht neues Weiß aufgetragen?«
    »Meine Wenigkeit bat sie darum«, erklärte Parker.
    »Dann bitten Sie die Flegel, die gesamte Hausfassade neu zu weißen«, redete die ältere Dame weiter. »So billig und preiswert bekomme ich das nie wieder.«
    Kathy Porter und Mike Rander sahen sich verständnisvoll an. Sie kannten die Sparsamkeit der Agatha Simpson, die an den sprichwörtlichen Geiz der Schotten erinnerte.
    »Eine Anregung, Mylady, der man nachgehen wird«, versicherte Parker.
    »Man müßte vielleicht nur noch einige Personen ausfindig machen, die das notwendige Gerüst zur Verfügung stellen können.«
    »Diese Details überlasse ich Ihnen, Mister Parker?« gab die ältere Dame wohlwollend zurück. »Ich gehe natürlich davon aus, daß diese Subjekte erstklassige Arbeit leisten werden.«
    »Man wird sie dazu anhalten, Mylady«, versprach der Butler.
    »Ich freue mich übrigens, daß ich die Dinge von Anfang an richtig beurteilt habe«, redete sie munter weiter. »Ich wußte ja gleich, daß hier ein neuer Fall auf mich zukommt.«
    »Dieses Wissen haben Sie aber sehr geschickt verborgen gehalten, Mylady.« stichelte der Anwalt.
    »Nicht wahr?« Die passionierte Detektivin war unbeeindruckt. »Bisher haben wir nur die Spitze des Eisbergs gesehen. Aber es werden noch erstaunliche Dinge auf mich zukommen. Nun, man wird mich bereit finden.«
     
     
    *
     
    Ritchie Skeen saß auf dem Rand einer Bettcouch und machte einen verdrießlichen Eindruck. Er blickte Lady Agatha überrascht an, als sie hinter ihrem Butler in der Tür zum Gästezimmer erschien. Die beiden Fassadenmaler hockten Skeen gegenüber auf einer zweiten Bettcouch und hattensich von ihrer Spezialbehandlung durch Parker erholt.
    Das sogenannte Gästezimmer war freundlich und wohnlich eingerichtet. Es gab hier helle Möbel, eine Sitzgruppe mit einem Couchtisch und einen langen Wandtisch, auf dem Erfrischungen standen. Eine Tür führte in ein Badezimmer, in dem es alle sanitären Einrichtungen gab.
    »Vielleicht stehen Sie ein bißchen plötzlich auf, wenn eine Dame erscheint«, raunzte die energische Vertreterin ihres Geschlechts die Männer mit ihrer sonoren Stimme an, wegen der ein Feldwebel vor Neid erblaßt wäre.
    »Wieso werden wir hier festgehalten? Das ist Freiheitsberaubung«, empörte sich Skeen. Der Stiernackige erhob sich langsam und blickte den Butler prüfend an.
    »Mister Rander und meine Wenigkeit kamen Ihrem Wunsch nach, sich irgendwo verschnaufen zu können«, antwortete der Butler.
    »Sie . Sie haben mich entführt«, brauste der Mann auf.
    »Dies, Mister Skeen, werden Sie erst beweisen müssen«, entgegnete Parker in seiner höflichen Art. »Sie stifteten die beiden Herren dort auf der Bettcouch dazu an, Myladys Haus mit Farbe zu verzieren?«
    »Genau das müssen Sie mir erst mal nachweisen«, sagte Skeen und grinste plötzlich wie ein Schurke auf der Bühne.
    »Ihnen dürfte bekannt sein, daß die beiden jungen Wandmaler Ihren Namen als den des Auftraggebers nannten.«
    »Wir haben uns da vertan, wir wollten Sie nur
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