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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer
Autoren: G. Arentzen
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mich vom Himmel pusten.
    Irgendwie glaube ich ihm sogar.
    »CVN-75, ich muss …« Noch bevor ich den Satz beende, tauchen neuerliche Punkte auf dem Radar auf. Sie kommen mir entgegen, sind also von der Seeseite aus gestartet. Gepriesen sei der Skipper der Truman .
    Meine Verfolger sehen, was sich ihnen da nähert und haben es plötzlich gar nicht mehr so eilig, mich vom Himmel zu holen. Mehr noch, sie werden regelrecht panisch. Einer von ihnen schreit die Amerikaner an, sie würden fremden Luftraum verletzen, gegen Abkommen verstoßen und sich strafbar machen – bla, bla, bla.
    Die Antwort des US-Piloten kommt recht unbeeindruckt daher. »Sie verfolgen eine britische Staatsbürgerin. Sie lassen den Helikopter in Ruhe und schon sind wir die besten Freunde.«
    Zu meinem Erstaunen bleiben die Jets zurück. Zwar drehen sie nicht ab, nehmen aber deutlich Geschwindigkeit zurück.
    Ein Seufzen kommt über meine Lippen, während ich unbehelligt das offene Meer erreiche und kurz darauf die Lichter der CVN-75 sehe.
    Angst, mit dieser Aktion einen diplomatischen Zwischenfall ausgelöst zu haben, kommt nicht auf. Die Kolumbianer werden ihre Klappe halten, da meine Inhaftierung alles andere als koscher gewesen war. Und die Amerikaner werden ebenfalls keine Lust haben, die Sache an die große Glocke zu hängen. Wie so oft ist am Ende gar nichts geschehen.
    Willkommen in der Welt der Geheimdienste …

     
     

Kapitel 2
    Der Tod in mir
    I
    USS Harry S. Truman
    Es ist ein gutes Gefühl, auf der klimatisierten Krankenstation des Schiffes in einem weichen Bett zu liegen, frisch geduscht und wohl duftend, gesättigt von Pfannkuchen mit Ahornsirup, Eiern, Speck, Weißbrot und Joghurt, Kaffee und Cornflakes.
    Nach einem Telefonat mit Vauxhall Cross (Sie leben noch, Agent Stewart? Sie glauben nicht, wie froh wir sind. Ruhen Sie sich aus, dann schicken Sie einen Bericht. Lassen Sie sich alle Zeit der Welt …) und einem Gespräch mit dem Skipper des Schiffs, der meine Einschätzung zur diplomatischen Situation teilt, bleibt mir nichts weiter zu tun, als mich aufpäppeln zu lassen.
    Die vergangenen Monate waren die Hölle und sie scheinen vorbei.
    Das zumindest glaube ich, bis Doktor Percy Bancroft an mein Bett tritt, ein Klemmbrett in der Hand. Sein Blick, den er mir durch die dicke Brille schenkt, ähnelt jenem billiger Fernsehärzte, wenn sie einem Patienten den persönlichen Weltuntergang verkünden. Miss, Sie müssen nun sehr tapfer sein, denn …
    Zum Glück erspart mir Bancroft eine solche Floskel. Er richtet seine Brille, hebt das Klemmbrett und seufzt.
    »Heraus mit der finsteren Wahrheit«, ermuntere ich ihn gut gelaunt. Noch glaube ich, dass mir nichts den Tag verderben kann.
    Ein Irrtum, wie sich zeigt.
    »Unterernährung mit den typischen Folgen, die wir jedoch behandeln können«, beginnt er seine Aufzählung. »Keine akuten Wunden, dafür aber einige Narben, die sich ein plastischer Chirurg anschauen sollte. Außerdem …«
    Wieder richtet er seine Brille.
    »Außerdem?«, will ich wissen.
    »Außer einer Hepatitis, die wir wahrscheinlich mit Antibiotika in den Griff bekommen, haben wir bei Ihnen eine weitere Infektion diagnostiziert. Es tut mir leid, Agent Stewart, aber Sie sind HIV-positiv.«
    Für einen Moment glaube ich, Bancroft habe einen schlechten Scherz gemacht. Ich hoffe , dass es lediglich ein Scherz ist. Ha, ha, nein, das nicht. Keine Angst, es kommt alles in Ordnung .
    Aber der Chefarzt der Truman bricht nicht in Gelächter aus, er löst den Witz nicht auf. Er bleibt ernst, fast mitleidig, und wartet auf meine Reaktion.
    »Das ist … Diese Bastarde.« Unbeholfen krallen sich meine Hände in die Decke. Ganz verschiedene Gefühle gären in mir. »Sind Sie sicher? Ich dachte, ein solcher Test würde Tage dauern. So lange bin ich doch noch gar nicht hier.«
    »Wir arbeiten mit Schnelltests«, erklärt er mir. »Natürlich haben wir genauere Untersuchungen in die Wege geleitet. Die Chance, dass sich die ersten Ergebnisse als falsch herausstellen, sind allerdings sehr gering.«
    »Und jetzt?« Noch immer fällt es mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Was mir der Arzt da mitteilt, ist für mich kaum zu begreifen. »Wie … wie geht es nun weiter?«
    »Das sollten Sie mit Ihrem Hausarzt besprechen. Wir laufen in ein paar Tagen Pearl Harbor an. Eine Maschine bringt Sie zurück nach England. Bis dahin erhalten Sie von uns eine vitaminreiche Aufbaunahrung sowie eine erste Therapie, um das Virus
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